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ANLEITUNG: wie erstellt man ein 360 grad Pano

 
Marcus
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Marcus

 ·  #1
Hallo zusammen,

heut möchte ich versuchen euch zu erklären, wie man ein 360grad Pano erzeugt.

Eines vorweg:

-Die software dafür ist komplett Kostenlos!
-Es ist nur mit einer digitalen Spiegelgeflexkamera möglich
-Ihr braucht ein Stativ mit einem Drehteller
-Ihr braucht ein "Nodalpunktadapter"

Teil 1: Was ist ein Nodalpunktadapter?

Wenn man mit seiner Kamera 2 Fotos von einer Flasche macht (einmal ist die Flasche links im Bild und einmal rechts im Bild), dann wird man erkennen, das sich der Hintergund gegenüber dem Vordergrund verschiebt. Das nennt man Paralaxenverschiebung.

Für Soein 360 grad Pano wollen wir das natürlich nicht, weil wir es ja aus ca. 60 Aufnahmen zusammen "stitchen". Wenn wir dort verschiebungen haben, dann kann die Software es nicht zusammen rechnen.

Wenn man mit der Kamera im Nodalpunkt dreht, dann gibt es keine Paralxenverschiebung. Dieser Nodalpunkt ist bei jeder Kamera woanders und muss ermittelt werden. Dafür benötigen wir den Nodalpunktadapter.

So ein Adapter lässt sich entweder selbst bauen, oder man kann ihn fertig kaufen. Ich habe den Adapter für 10CHF pro Tag in einem Fotogeschäft gemietet, da mir die Neuanschaffung (200 Euro aufwärts) zu teuer war.

Man schraubt den Nodalpunktafdapter auf das Stativ mit Drehteller und befestigt darauf seine Kamera. Das Stativ sollte mehr oder weniger im Raummittelpunkt stehen, da es sonst probleme mit der Tiefenschärfe gibt, aber dazu später mehr.

Ist das Stativ samt Adapter und Kamera aufgestellt, muss der Nodalpunkt ermittelt werden. Dazu gibt es ein Guten video bei Youtube (nicht von mir):

http://www.youtube.com/watch?v=X8jzoWA_51U

Teil 2: Einzelfotos schiessen

Wenn nun alles richtig eingestellt ist, dann müssen einzelne Aufnahmen der Werkstatt gemacht werden. Zu beachten ist, das sich die Bilder ca. 30% überlappen müssen. Die Software, die wir später verwenden geht davon aus, dass wir die Bilder von UNTEN nach OBEN und GEGEN DEN UHRZEIGERSINN aufnehmen.

Das heisst: Ihr dreht eure Kamera nach unten, sodass ihr das Stativ auf dem Display sehen könnt. Der Drehpunkt des Statives sollte sich ein Drittel von der unteren Kante des Bildes im Bild befinden. Bei meiner Kamera wäre das ein Winkel von ca. 35 Grad gegenüber dem Lot.

In dieser Einstellung macht ihr nun Fotos. Achtet darauf, das sich die fotos links und rechts 30% überlappen. Bei meiner Kamera wären das etwa 30grad Schritte.

Seid ihr eine volle runde durch, dann stellt ihr die Kamera höher (in meinem Fall ca. 80grad gegenüber Lot). Diese Bildebene muss ich gegenüber der unteren wieder um 30% überlappen. Dann wieder eine volle Runde Fotos machen. und so weiter. Bis ihr an der Decke angekommen seid.

In meinem Fall waren es etwas mehr als 60 Fotos.

Teil 3: Fotos in die Software Laden

Habt ihr alle Fotos gemacht, dann müsst ihr sie in die Software namens Hugin laden. Hugin ist open source und für alle gängigen OS verfügbar (ja, auch für Mac, Gott sei dank!).

Mit dieser Software könnt ihr dann das Pano erstellen. Wenn die Fotos richtig geschossen wurden und der Nodalpunkt stimmt, ist das eine Sache von 5 Minuten. Hugin verfügt über einen Assistenten der euch Schritt für Schritt durch das Programm führt.

Teil 4: Was ist, wenn die Software nichts mit meinem Fotos anfangen kann?

In dem Fall stimmt irgendetwas nicht. Prüft folgendes:

-Stimmt der Nodalpunkt?
-Weissabgleich auf manuell?
-Belichtungzeit auf manuell?
-ISO auf manuell?
-Fokus auf Manuell? (bzw. Autofokus deaktiviert?)
-Blende auf Manuell? (am besten Blende 8, damit habt ihr etwa 10m Tiefenschärfe)
- Stand das Stativ bei allen 60 Fotos an der selben Stelle? Einmal mit den Fuss dagegen gekommen, und ihr könnt von vorn beginnen. Am besten mit Paketklebeband fixieren.




So, jetzt bleibt mir nurnoch zu sagen, viel Spass dabei :) Ich werde heut Abend noch Fotos vom Nodalpunktadapter (liegt zuhause) machen und euch das noch die gestitchten Fotos (nicht als Kugel sondern "aufgerollt" zeigen.

EDIT: Jetzt habe ich noch die Bilder vom Adapter und das aufgerollte Pano gefunden. In dem Aufgerollten Panno kann man dann noch "reinmalen" oder retoschieren...

Gruss Marcus
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Adrian Weber
 
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Adrian Weber

 ·  #2
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Marcus
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Marcus

 ·  #3
unten auf dem Boden ist ein Stativ zu erkennen, das ist richtig. Dieses muss man mit Photoshop ganz zum schluss im fertigen Pano (also das Aufgerollte Bild) entfernen.

Hatte ich vergessen zu erwähnen. :) ist in meinem Werkstattpano auch gut zu erkennen, das ich dort retoschiert habe...

Der Aufwand hält sich in Grenzen :) solangem an die richtigen Kameraeinstellungen hat (unbedingt alles manuell). Den rest macht ja Hugin.

Bei dem Segelflieger ist es nochmal was anderes. Es gibt sogenante Panoramaköpfe für Spiegelreflexkameras. die kosten aber 3000 euro Aufwärts. Mit denen reicht ein eiziges Foto.

Google genutzt solche Panoramaköpfe, um Google Streetview zu machen. Aber das wäre dann etwas über das Ziel hinaus geschossen :)
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