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Juwelier versus Goldschmied/Uhrmacher

 
Redaktion
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Redaktion

 ·  #1
ich bin mir voll und ganz dessen bewusst, dass hier im Forum / auf dem Portal das Verhältnis zwischen Juwelieren und Goldschmieden nicht immer harmonisch ist.

Dennoch möchte ich dieses Thema gern mal ansprechen. Bei meinen Streifzügen durchs Internet lese ich immer wieder davon, wie nur die wenigsten Menschen überhaupt ein Bewusstsein dafür haben, dass es abgesehen von Juwelieren auch Goldschmiede und Uhrmacher gibt.

Ich sehe das so (bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege)

Juwelier: ist ein Kaufmann, der nicht unbedingt die handwerkliche Seite des Schmucks beherrscht. Juweliere verkaufen Schmuck und Uhren (auch von bekannten Marken). Durch langjährige Beschäftigung mit Schmuck und Uhren kann durchaus einiges an Fachwissen vorhanden sein. Reparaturen schicken die meisten Juweliere aber an Goldschmiede, mit denen sie zusammenarbeiten, oder sie geben es den Goldschmieden, die bei ihnen angestellt sind.

Goldschmiede hingegen sind Handwerker, die mit edlen Materialien arbeiten. Sie machen Reparaturen aller Art, Anfertigungen nach eigenen Entwürfen und natürlich nach Kunden-Wünschen. Schmuckschätzung und Schmuckbewertung machen Goldschmiede natürlich auch. Soweit ich das überblicken kann, haben wir hier auf dem Portal wesentlich mehr Goldschmiede als Juweliere.

Uhrmacher: Fachmann und Spezialist für Uhren. Reparatur, Ersatzteilbeschaffung, Recherche, Schätzung, Bewertung ...

Woher kommt das, dass Juweliere in Sachen Schmuck- und Uhrenkauf so sehr im Fokus der Verbraucher stehen? Warum wenden sich die Leute eher an einen Juwelier, wenn sie (hochwertigen) Schmuck oder (hochwertige) Uhren kaufen wollen und gehen nicht damit zum Goldschmied oder Uhrmacher?


also, ich bitte sehr darum, das Thema sachlich zu behandeln. Ich möchte damit nicht alte, schwelende Konflikte neu entfachen. Es gibt hier sicher einige (Laien-)User, die sich über sachliche Infos freuen würden.
Tilo
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Tilo

 ·  #2
na weil der begriff juwelier in der uninformierten bevölkerung für geballte kompetenz steht, die aber oft nicht ansatzweise vorhanden ist
ist halt ein weit verbreiteter irrtum, dem man schwer beikommen kann
auch hochwertige uhren werden zum service gern zu z.b. "juwelier"chriest getragen, obwohl die es ja auch nur zum markenservice weiterleiten
gibt aber auch echte fachleute(goldschmiede), die sich juwelier nennen
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #3
Sparkle
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Sparkle

 ·  #4
Vielleicht haben viele dann die Vorstellung von z.B. "Kartiär" im Kopf und denken, daß sich beim Juwelier auch gleich die dazugehörige Werkstatt mit Goldschmieden im Keller darunter befindet.
Und ich glaub, viele mögen daran die "große" Auswahl mit Vergleichsmöglichkeiten und Katalogen. Die kriegen ja von einigen Herstellern auch ordentlich Bildmaterial, Poster, Displays o.ä. Von der Werbung der Juwelierketten im großen Stil mal ganz zu schweigen. Kaum ein Goldschmied wird in der ganzen Stadt an der Bushaltestelle werben können. wie Heinrich schon sagt, man kennt, was man sieht.
Habe schon Menschen erlebt, die kaum Vorstellungsvermögen haben und trotz guter Entwürfe sagten,"das kann ich mir nicht vorstellen, wie das aussieht, haben Sie ein Photo?"
Je nach Goldschmied, hat der heute wahrscheinlich nicht mehr so viel auf Lager liegen (hohe Metallpreise) und muß dann eventuell erst was bestellen.
Dafür kann er für den Kunden ganz genau nach Wünschen zugeschnittene Angebote machen, was Markenhersteller so nicht anbieten können.
Das wär halt der Unterschied zwischen persönlicher Anfertigung in der Goldschmiede, wo der Kunde auch drauf warten muß, aber sich, wie die Kinder auf Weinachten gespannt, drauf freuen kann. Oder er braucht was auf die Schnelle, am besten schon gestern oder eben mit Markenimage und geht darum gleich zum Juwelier und kann sich überhaupt nicht vorstellen, auch beim Goldschmied fündig zu werden.
Korrigiert mich bitte, wenn ich sehr daneben liege, ist meine bisherige Erfahrung wobei ich ausdrücklich nicht pauschalisieren will.

Fazit: Werbung ist heute sehr wichtig, aber hat ihren Preis, darum denk ich, daß der Goldschmiedeberuf zwar noch halbwegs bekannt ist, aber im Bilder-und Werbungskonzert der Markenhersteller übertönt wird.
holger 57
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holger 57

 ·  #5
Hallo,
die Fragestellung mag zwar gut gemeint sein, ist in meinen Augen aber hier fehl am Platz.
Goldschmiede und besonders Uhrmacher haben in diesem Lande keine Lobby bzw. kompetente Vertretung.
Für Uhrmacher gibt es bekanntlich keinen Meisterzwang mehr. Jeder Mensch kann eine Reparaturwerkstatt für Uhren eröffnen.
In der Berufsgenossenschaft wird der Arbeitsplatz des Uhrmachers aber als sehr gefährlich eingestuft, was sich in den hohen Zwangsbeiträgen äußert.
Hilfe vom ZDH und den dazu gehörigen Institutionen ist wohl auch nicht zu erwarten.
Was hier fehlt ist eine eindeutige berufsübergreifende Definition durch alle leider z.T. verfeindeten Interessenvertretungen.
Gruß Holger
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Guestuser

 ·  #6
Du bist gut.
Die Kammern usw. sind so mit ihrem ureigenen Interesse (Geld einnehmen) beschaeftigt, da sollen die Zeit fuer uns haben?

Karlo
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