Edelsteine & Perlen
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Ausgefallener Auftrag für den stoanarrischen uhu

 
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stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #1
Hallo Forenfans!
Weil wieder mal gar nichts los ist, gestatte ich mir, nochmals aus dem Nähkästchen zu plaudern.
Ein Goldschmied brachte die Ringschiene und einen Plastikstein(!), den ich in dunklem Amethyst kopieren und in die vorbereitete Ringschiene einschleifen sollte. Der Amethyst sollte nicht gefasst, sondern eingekittet werden.
Wie den Plastikstein kopieren? Mit GEMCAD kriege ich das nicht hin (Frage:Wer kann das und wie geht das?). Also kittete ich den Plastikstein auf und suchte mit der Schleifmaschine jede Facette auf und notierte Index und Winkel. Mit Hilfe der gewonnenen Werte machte ich einen Probeschliff (Quarz). Da dieser gelang, konnte ich mit den Werten den Amethyst schleifen. Nun musste mit einer kleinen Diamanttrennscheibe noch die Höhlung in die Unterseite des Amethyst geschnitten werden. Durch Schrägstellen ( im Vergleich zur Achse des Steines konnte ich den Krümmumgsradius der Höhlung recht genau ausschleifen, wobei man genau auf die Drehrichtung der Trennscheibe achten muss, sonst reißt es die Kanten ab. Das genaue Einschleifen in die Fassung war dann nur noch ein Geduldspiel.Hat jemand eine Idee, wie man so einen Auftrag etwas rationeller erledigen kann, denn ich brauchte insgesamt rund 8 Stunden.
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stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #2
Hallo Leute,
aus irgeneinem Grund hatte ich keinen Platz mehr für die Unterschrift und eigentlich wollte ich die Bilder in der richtigen Reihenfolge in den Text setzen, aber das ging wieder mal daneben. Ich glaube, ich muss mal einen Computerkurs machen!
Grüße vom stoanarrischen uhu
Tilo
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Tilo

 ·  #3
na das ist ja ne undankbare aufgabe gewesen
hoffentlich bekommst du wenigstens deinen eh sehr niedrigen stundensatz
eigentlich müßte das teil doch gefaßt werden, da sollte es doch nicht mehr drauf ankommen

die Fotos müssen "einfach" in der umgekehrten reihenfolge ausgewählt und hochgeladen werden
aber man kann auch so erkennen, was wie passeirt ist
Marcus
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Marcus

 ·  #4
Hai Uhu,

Das ist mal eine sau coole Arbeit von dir! Dachte nicht, das sowas überhaupt für einen wiederverkäufe möglich ist. Der Ring muss ja ein vermögen kosten.

Ist sehr schön geworden! Darf ich fragen, was sowas kostet? Gern auch per PN!

Gruss Marcus
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #5
Der Stein kostet 149 € plus MWSt. Der Preis besteht fast nur aus dem Arbeitspreis. Der Kunde wollte es nicht anders haben.
Grüße : uhu
Tilo
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Tilo

 ·  #6
mir scheint, daß hier ein komplett unechter ring in Gold kopiert wurde und dann eben noch der stein adäquat ersetzt werden mußte?
denn ein plastikstein in einem so massiven goldring zu verarbeiten, trau ich selbst der schmuckindustrie nicht zu
aber daß mal ein geliebtes modeschmuckstück in echt nachgebaut werden muß, hatte ich auch schon
philomena
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philomena

 ·  #7
Wow, super!

Ich finde es auch schade, daß nur geklebt werden soll.
Mit Fassung würde das ganze einfach vollendeter und runder wirken.
Marcus
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Marcus

 ·  #8
Ja, ein echt schöner Ring. Gefällt mir. Eben dieses masive gefällt mir sau gut! Erst recht der Exklusive Stein. Das macht Eindruck. "Extra dafür in Deutschland bei einem Experten schleifen lassen" Dort ist nicht nur der Ring ein unikat, sondern auch der Stein.

Das schindet schon eindruck! Ich komme auf jeden Fall auf dich zurück Uhu! Hast du eine Website?

Gruss Marcus
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #9
Zitat
mir scheint, daß hier ein komplett unechter ring in Gold kopiert wurde und dann eben noch der stein adäquat ersetzt werden mußte?

Ich hatte schon öfters einen sehr ähnlichen Silberring einer der beliebten Modemarken zum ändern hier. Da war dann allerdings ein synthetischer schwarzer Stein drin, auch geklebt.
Der Stein muss also auf einer Schleifmaschine in Masse herzustellen sein.

Das ganze für 149,-€ in 8 Stunden Handarbeit herzustellen grenzt ja schon asiatische Arbeitslöhne.
Respekt vor deiner Leistung, aber ich hätte mir das auch anständig bezahlen lassen.
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #10
Hallo Zirkonhead,
ich bin Seiteneinsteiger im Gewerbe. Ein Meister hätte die Arbeit sicher in der halben Zeit geschafft. Daher halte ich mich auch bei den Arbeitspreisen zurück und bei solchen Herausforderungen (siehe Riesen-Rauchquarz) bin ich entgegen kommend, solange ich mir das leisten kann.
Frohes Schaffen!
stoanarrischer uhu
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #11
Hallo Uhu,
hast Du schon mal über CAD in Verbindung mit CNC-gesteuerten Prozessen nachgedacht? Allerding wird die Sache wahrscheinlich sehr schnell recht kompliziert und aufwändig. Aber für "glatte" Anwendungen sollte man mit vier Achsen eine Menge machen können. Für so ein facettiertes Kissen reichen sie jedenfalls nach meiner Einschätzung aus.

Wenn ich mir vorstelle: Nach Art der alten Lochbrettmaschinen, eine drehbare Achse, welche in zwei 90° versetzten Achsen geschwenkt werden kann, das Ganze sitz wieder auf einer höhenverstellbaren Z-Achse. Also X,Y,Z und A. Darauf sollte sich alles schleifen lassen, was glatt facettiert oder muggelig ist. Nachdem das Programm durchgelaufen ist, Scheibe wechseln und mit dem gleichen Datensatz polieren. Sollte doch eigentlich funktionieren, oder? Dafür sollte man eine ganz normale CAM-Software abrichten können, denk ich mir.
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #12
Guten Morgen Ulrich,
es gibt bereits solche von Dir angedachten Maschinen. Die können sogar noch mehr: sie vermessen den Rohstein, empfehlen den Schliff, der die größte Ausbeute ergibt und schleifen ihn dann auch in höchster Präzision.
Vermutlich kann der Automat aber nicht so viele verschiedene Schliffe wie ein Handschleifer oder das Programmieren dauert länger, als wenn ich einen Stein schleife. Und dann kommen noch zwei Argumente, warum ich nicht groß über solch einen Automaten nachdenke: In zwei Wochen werde ich 72 Jahre alt sein - so Gott will- und tu mir etwas schwer mit neuen PC-Programmen. Zweitens kostet so ein Automat so viel, dass ich alt werden müsste wie Methusalem, um die Kosten herein zu bekommen. Und noch etwas hätte ich beinahe vergessen: es ist außerordentlich mehr befriedigend, durch seine eigene Geschicklichkeit zu einem guten Ergebnis zu kommen, als mit Hilfe einer übermächtigen Maschine. Die modernen Edelsteinschleifmaschinen, wie sie die meisten Amateure und viele Profis verwenden, ersetzen zum großen Teil nicht die Geschicklichkeit, sondern helfen ganz einfach, sehr viel Zeit zu sparen. Ich habe Lochbrettschliffe von alten Meistern aus I.-O. gesehen, da hätte ich gewettet, sie seien auf modernen Facettiermaschinen geschliffen. Da sagt doch einer immer "Kunst kommt von Können"...
Frohes Schaffen!
stoanarrischer uhu
Marcus
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Marcus

 ·  #13
Zitat geschrieben von stoanarrischer uhu
Es ist außerordentlich mehr befriedigend, durch seine eigene Geschicklichkeit zu einem guten Ergebnis zu kommen


Dem kann ich nur beiplichten. Hat auch ein klein wenig mit Solz zu tun. Schliesslich sind wir Handwerker und keine IT-Studenten.

Ich arbeite auch lieber mit meinen eigenen Händen. Auch wenn es vieleicht nicht so rentabel ist. Aber Geld ist nicht alles...

Gruss Marcus
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #14
Hallo Uhu,

Dachte da eigentlich mehr an Selberbauen. Mit Grantie kein Hexenwerk und das Material hierzu ist heute vorhanden und billig. Aber es war ja auch nur so ein Gedanke. Wenn man das Lochbrettschema zugunde legt, sollte so was schon funzen. Aber wie gesagt, nur ein Gedanke. Als ich mit dem CNC-Zauber angefangen habe, war ich auch schon über 60. Allerdings hatte und habe ich einen sehr fähigen und interessierten Helfer, meinen Sohn Wolfram. Ich hab es nur angestoßen, der Rest der Zauberkiste ist allein sein Werk.

Was die Brüder in Kirschweiler zaubern ist eine ganz andere Kiste, das hat auch mit ganz viel Geld zu tun. Mittlerweile hat man aber wohl erkannt, dass das Weitertreiben dieser Entwicklung den endgültigen Tod des Schleiferhandwerks bedeuten könnte. Mit den getätigten gewaltigen Ausgaben im Rücken, der immensen Entwicklung auch auf dem Softwaresektor noch dazu, nun auch noch das Damoklesschwert des Vernichters DES heimischen Handwerks, ja der heimischen Tradition schlechthin vor Augen zu haben, den Fluch zu riskieren - ich hätte das nicht so gerne. Bin gespannt was passiert.

Aber normale CNC-Anwendungen werden auch weiterhin auf dem Schleifersektor Bestand haben und unverzichtbar bleiben. Man denke nur mal an Groh und Ripp, was die alles haben und machen. Und trotzdem verarbeiten sie die teuersten Steine nach traditioneller Art auf dem Lochbrett. Kaum zu glauben, nicht war? Aber da sitzt ein Könner an der Bank.

Dass Kunst von Können kommt und nicht von großmäuligem Herumprollen, oder hochgestochenem (Ver) Künden, davon hab ich auch schon mal gehört! ;-)

Mich hat die technische Entwicklung nie blind gegenüber meinem geliebten Beruf gemacht, bin immer Handwerker geblieben. Mir macht es Spaß, wenn ich, dank meiner techn. Helferlein, Dinge verwirklichen kann, Qualitäten erreichen, Genauigkeiten erzeugenkann, von denen ich in der Vergangenheit nicht zu träumen gewagt hätte. Hier hat jemand geschrieben:" Geld ist nicht alles" Eben, sonst würde ich Stückzahlen produzieren, wäre Serienhersteller. Aber es gibt immer Leute die nichts verstehen.

Was ich früher gemacht habe, das mache ich heute auch noch, denn ich herrsche über meine Technik, nicht sie über mich. Und wenn es keinen Strom mehr gäbe, kein Gas und wir uns unser Werkzeug selber machen müssten, es keine Scheideanstalten gäbe, keine Edelsteinschleifer - Ich bliebe noch immer Goldschmied, ohne großartige Umstellung und fast ohne Konkurrenz ( :) ). Und garantiert auch mit Steinschmuck. Für die Löcher zum Beispiel, gibt es den Dreul und ich kann sogar noch die trickreichen Bohrer dafür anfertigen. Bohrer, bei denen man das Bohrloch nicht ankörnen oder anstechen muss und die sogar noch auf 30° geneigten Flächen ein sauberes Loch bohren, ohne zu verlaufen! Wohlgemerkt, ich spreche von der ersten "Maschine" der Menschheit. Sie war Bohrmaschine und Feuerzeug in einer Person! Welch eine Erfindung!!! Und dafür brauche ich denn auch kein IT-Studium. Aber es gibt auch Leute, die haben weder ein IT-Studium, noch haben sie von solchen Bohrern eine Ahnung. Mein Kapital war immer mein Kopf, meine ERfahrung, meine Fähigkeiten, mein Wissen. Deshalb habe ich auch abertausende von Rezepten und Erfahrungen im Kopf. Dinge, die vielfach noch nicht einmal irgendwo niedergeschrieben wurden.

Kunst kommt nun mal von Können! (und von Wissen ;) )

Mein Handwerk kenne ich in und auswendig. Und die Technik macht mich sehr froh. Aber nicht hilflos, wenn mal nichts mehr da sein sollte! Ein wirklich gutes Orchester spielt einfach weiter, auch wenn das Licht ausfällt und die Noten nicht gelesen werden können, oder sie vom Wind davongetragen werden.

Ich schreibe das hier nur, weil ich mein persönliches Verhältnis zu der, in meinem Betrieb vorhandenen Technik erläutern will, da ich bereits öfter den Eindruck bekommen habe, dass meine diesbezüglichen Möglichkeiten zumindest hin und wieder mit dem Nichtvorhandensein handwerklicher Qualitäten gleichgesetzt werden. Um diesen Eindruck zu begegnen, scheue ich noch nicht einmal die Nähe der Arroganz :-)
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #15
Guten Morgen Ulrich,
unsere beiden Beiträge sind ein typisches Beispiel dafür, wie man Beiträge schreibt, wenn der eine vom andern ungenügende Kenntnisse oder falsche Vorstellungen hat. Für mich warst Du der Boss einer größeren Firma mit entsprechendem Potential an Mitteln und Mitarbeitern, der aber seltsamer Weise über die modernen Möglichkeiten des Edelsteinschleifens nicht gut informiert ist. Vermutlich weißt Du aber mehr davon als ich kleiner Handwerker. der seine Dops selbst zusammenlötet und seine Schleif und Polierscheiben zum Teil selbst herstellt und kaum aus seinen 4 Wänden heraus kommt. Von einer Drehbank träume ich seit meiner Jugendzeit und von einer gut eingerichteten Werkstatt. Aber das gehört ja alles nicht ins Forum. Falls sich doch einer über mich informieren will, lasse ich die Katze aus dem Sack: www.schmucksteinschleifereirupp.de.
Frohes Schaffen!
stoanarrischer uhu
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