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An- bzw. Verkauf von Altgold

 
holger 57
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holger 57

 ·  #1
Hallo,
habe mir hier im Portal das Thema Altgold durchgelesen.
Ist es richtig, daß Aufkäufer und Scheideanstalt für ihre Arbeit 45% des Goldwertes erhalten?
z.B.
Ich habe eine 18er Kette, die 10g wiegt. Das sind 7,5g ffg X 35,-€ (angenommener Tageskurs aus der Zeitung). Der Goldwert beträgt also ca. 260,-€. Vom Aufkäufer bekomme ich etwa 150,-€.

Gruß Holger
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #2
Zitat geschrieben von holger 57
Ich habe eine 18er Kette, die 10g wiegt. Das sind 7,5g ffg

Nein, dass ist falsch. Du hast 10 Gramm 750 und nicht 7,5 Gramm Feingold.
Das Feingold muss erst von den anderen Zuschlagsmetallen getrennt werden, diese Kosten, das Kursrisiko, Zinsen und Gewinn des Aufkäufers musst Du bezahlen, in dem Du weniger Geld bekommst - ok?
Tilo
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Tilo

 ·  #3
es gibt keine pauschale
ich zahle z.b. 19/g 750
viele zahlen halt weniger, manche aber sogar mehr
die mehr bezahlen, haben oft einen Abholer, mit dem sie sich täglich oder wöchentlich rückfinanzieren und den Kurs sichern können
und/oder deutlich größere Umsätze
holger 57
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holger 57

 ·  #4
Hallo Mario,
meine Frage war:
Ist es richtig, daß Aufkäufer und Scheideanstalt für ihre Arbeit 45% des Goldwertes erhalten?
Das ist doch nicht falsch - oder kann ich nicht lesen?
Die Kosten von Aufkäufer und Scheideanstalt 'fressen' also fast die Hälfte des Goldwertes auf, wenn man das Altgold verkauft.
Ist es da nicht sinnvoller wenn man aus seinem Altgold z.B. neuen Schmuck machen läßt (vorausgesetzt natürlich,man will das Altgold nicht wegen Geldmangel verkaufen) ?
Man behält sein Gold`und kann sich an neuem Schmuck erfreuen, der zudem auch noch preiswert ist.
Gruß Holger
Tilo
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Tilo

 ·  #5
nein
Handarbeit in Einzelanfertigung ist in den meisten Fällen deutlich teurer als Goldverrechnung bei Neukauf von Serienschmuck
also wenn schon nach der Wirtschaftlichkeit gefragt wird

wenn man eh ein Einzelstück anfertigen lassen wollte, kann unter Umständen durch das Altgold ein Kostenvorteil entstehen

(wenn du z.b. glatte Trauringe haben möchtest, könnte man das Gold kostensenkend verwenden)
Ziselierhammer
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Ziselierhammer

 ·  #6
Es gibt allerdings auch jede Menge Altgold, die ich nicht selbst wieder einschmelzen würde. Wer weiß, was da sonst noch alles drin ist und wie es sich beim Weiterverarbeiten verhält.
Gerade Ketten sind in der Regel total verlotet.
Da steckt man dann bei einer Neuanfertigung jede Menge überflüssige Arbeitszeit rein und hat hinterher ein nicht zufriedenstellendes Ergebnis.
Da hilft dann oft auch nur noch ein Tausch: Altgold gegen "neues", selbstlegiertes Gold. Und da muß man natürlich den Verarbeitungsverlust berücksichtigen zzgl. der Scheidekosten......
Tilo
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Tilo

 ·  #7
eben
nur z.B. bei glatten Ringen, wo auch gar nicht (oder nur einmal) dran gelötet werden muß, ist das Risiko von Kettenaltgold, noch dazu bei 18er, überschaubar
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #8
Zitat
Ist es richtig, daß Aufkäufer und Scheideanstalt für ihre Arbeit 45% des Goldwertes erhalten?


Nein das ist so eben nicht richtig.
Der Kurswert, den du in der Zeitung findest, ist i.d.R. der reine Börsenkurs.
Wenn ich Feingold an eine Scheideanstallt verkaufe, bekomme ich den auch nicht.
Hier was realistischeres:
http://www.allgemeine-gold.de/…rtseite/de

Und zu den von Mario schon erwähnten Faktoren möchte der Ankäufer ja auch noch einen Gewinn machen. Und, Tilo hats schon geschrieben, gibt es eben welche die besser zahlen und welche, die schlechter zahlen.

Wenn du beim Neukauf Altgold verrechnen läßt, bekommst du zudem oft einen besseren Kurs, als beim reinen Ankauf.
Tilo
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Tilo

 ·  #9
ok, aber in dem sinne ist es doch richtig,
45% im Beispiel gehen an Ankäufer und Scheideanstalt
eben auch, weil die Scheideanstalt neben Kosten zu berechnen auch einen schlechteren Ankaufskurs macht als der Börsenkurs

das ist nun mal so
und somit bekommen (im Beispiel) die beiden zus. 45% für Arbeit und Geschäftskosten/Finanzierung/Aufarbeitung/Gewinn usw
und da die % bei den verschiedenen Scheideanstalten recht ähnlich sind
ist der Hauptfaktor die individuelle Kalkulation des Goldankaufsgeschäfts
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #10
Ich möchte gern noch etwas Grundsätzliches anfügen, von dem ich hoffe, dass es zum besseren Verständnis beiträgt.

So steht es jedem frei, selbst aus Altgold die Edelmetalle zurück zu gewinnen und sie am Markt in handelsfähiger Form anzubieten. Das Wort handelsfähig ist hier entscheidend. Da sind neben der Betriebseinrichtung und allen Kosten, die der Geschäftsalltag mit sich bringt, diverse Hürden in Form von Zertifizierungen zu nehmen. Die kosten richtig viel Geld. Ohne sie ist ein internationaler Handel nicht möglich, das heißt, selbst wenn man „wunderschöne“ Feingoldbarren (oder Münzen) hergestellt hat, so fehlt einem möglichen Käufer das Vertrauen in diese Barren. Er musste sie zunächst prüfen - um nicht selbst Gefahr zu laufen, etwas in Umlauf zu bringen, was nicht den gesetzlichen Anforderungen auf nationaler und internationaler Ebene entspricht. Dabei entstehen wiederum Kosten, welche den Erlös aus dem Ankauf schmälern.

Bezogen auf die 10 Gramm 750 wäre es ein unglaublicher Aufwand, der sich selbstverständlich nicht rechnet. Daher werden im Alltag diese winzigen Mengen „gesammelt“, sei es von den wie Pilze aus dem Boden schießenden Altgoldankäufern oder den ansässigen Juwelieren und Goldschmieden. Auch für diese „Sammler“ rechnet es sich nicht, den oben genannten Aufwand zu betreiben und handelsfähiges Gold herzustellen. Ob sie nun wöchentlich ein, zwei Kilo gesammelt haben, monatlich oder jährlich. Dieser Zeitraum jedoch ist für den Verkäufer der 10 Gramm schweren Kette ein nicht unwesentlicher Faktor! Der Vorteil liegt auf der Hand: wenn der „Sammler“ genau weiß, dass er am Ende der Woche vier Kilo Material zur Scheideanstalt schicken kann, so kann er aus Erfahrung das Risiko eines plötzlichen Kursverfalls ganz anders einstufen, als jemand, der „nur“ alle paar Monate mal etwas zum Scheiden gibt. Darüber hinaus erhält er seinen Aufwand, also das Geld, das er für den Erwerb des Materials ausgegeben hat, viel schneller zurück. Er ist also schneller wieder „flüssig“, sein Geld ist nicht so lange gebunden. Er könnte also etwas mehr für die 10 Gramm bezahlen, als es jemand könnte, der die Risiken und Zinsen aus betriebswirtschaftlicher Sicht höher einschätzen muss.

Das ist die Theorie…

…in der Praxis ergeben sich daraus eine ganze Reihe von Möglichkeiten. Bei einer möglichen Variante könnte sich der „Sammler“ denken „Hey, warum soll ich Geld verschenken? Ich könnte zwar weit über dem normalen Ankaufskurs (marktüblicher, durchschnittlicher Ankaufpreis) an den Verkäufer der 10 Gramm schweren Kette bezahlen – aber warum soll ich nicht meinen Gewinn erhöhen? Ich zahle gerade so viel, dass ich immer der meist Bietende bin.“ Aus wirtschaftlicher Sicht legitim und nicht zu beanstanden. Der Verkäufer der Kette würde das sicher anders sehen – ihm bleibt die Möglichkeit, jemanden zu suchen, der mehr bezahlt. Das ist natürlich mit Lauferei und Mühe verbunden. Er behält seine Kette, womit ihm aber nicht gedient ist, weil er sie ja „zu Geld“ machen möchte. Für ihn ist dieser Markt nur sehr schwer zu durchschauen.

Mancher wird sich gar fühlen, als ob er „über den Tisch gezogen“ würde. Dabei müsste er sich lediglich ein klein wenig mit betriebswirtschaftlichen Belangen auseinandersetzen. Denn dort, wo Kosten anfallen (Altgold verursacht Kosten), müssen sie auch bezahlt werden – entweder von der großen Masse oder vom einzelnen selbst. So gesehen ist das Misstrauen der Altgoldverkaufenden auch ein Stück weit deren eigenes, „hausgemachtes“ Problem.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #11
Zitat geschrieben von Mario Sarto
.... So gesehen ist das Misstrauen der Altgoldverkaufenden auch ein Stück weit deren eigenes, „hausgemachtes“ Problem.

Das merke ich auch immer wieder, gerade die Schlaumeier die sich schon vorher über den Zeitungskurs und die Küchenwaage Fantasiepreise ausgerechnet haben, sind nur schwer zu überzeugen.
Manchmal empfehle ich erst woander sich Angebote einzuholen und dann wieder zu kommen. Das spart mir Zeit. ;-)
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