Ich muss jetzt aber auch noch was zur Ehrenrettung des Herstellers absondern, sonst bekommt man vielleicht einen falschen Einduck von mir, wo ich doch so tolerant bin!
Also, das ist so: Bis vor einigen Jahren, als die doofe EG das Nickel-Weißgold noch nicht unter Acht und Bann gestellt hatte, hatten alle Hersteller schöne, weiße, harte WG-Legierungen. Mit dem Verbot des Nickels im Schmuck, kam dann die Zweiklassengesellshaft - was den Farbton weiß angeht. Nun ist das aber noch nicht die ganze Wahrheit, denn das Nickelweißgold ist/war auch wesentlich stabiler und härter, als es die grauen Palladiumlegierungen sind.
Gerade derartig dünne Faltprofile, wie sie Bulgari verwendet, brauchen unbedingt ein federhartes Material, sonst kann man den Ring nicht normal tragen, weil: Zu weich. Und so kommt es, dass sich auch Firmen mit dem Anspruch auf Erstklassigkeit, dieser gelblichen (Billig-)Legierungen bedienen. Das hat seinen Grund: Sie sind hart und federnd. Das wiederum ist gut. Was nicht so gut ist, das ist die Farbe.
Obwohl: Es gibt auch ein hartes Palladium-Weissgold mit 17% Palladium. Und noch dazu richtig weiß. So weiß, dass sie noch nicht einmal rhodiniert werden muss. So hart, dass ein Schnäpper daraus, hellrot glühend und abgeschreckt, in vollem Umfang seine Federkraft behält. hartes,federndes Palladiumweißgold? Dieses Material habe ich entwickelt und sitze einstweilen noch auf dem Rezept.
Vielleicht hat ja mal ein Nobelhersteller Interesse daran?