Schmuck-Themen allgemein
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Gibt es so etwas, wie einen "Ring-Knigge"?

 
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 ·  #61
hallo ulrich

danke für deinen beitrag!!

bin echt froh um eure tipps. ich mag etwas unsicher und kompliziert erscheinen, aber was soll ich sagen, er muss ja nicht nur toll ausschauen sondern auch bequem sein...

meinst du er sieht optisch nacher anders aus? der Ring ist auf der oberseite bombiert, also rund geschwungen. der schwung fällt auf der seite aber recht abrupt ab und somit sind die kanten unangenehm da sie nur absolut minim gerundet sind.

vielleicht kann der goldschmied auch selber beurteilen, was mich wohl drücken mag und wie es mit der grösse aussieht und dem abrunden...

grüsse von mir
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #62
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 ·  #63
das ist mir schon klar. nur hat er eben auch aussen kanten

am besten zeig ich bei gelegenheit ein bild

vielleicht ist er auch einfach zu dick und deshalb tun mir die finger links und rechts neben dran weh. vielleicht vertrage ich es grundsätzlich nicht, hab bis jetzt auch noch nie Ringe am ringfinger getragen,nur am mittelfinger

ich lass mal innen die kanten abrunden (dort zwickts ja auch) und wenns dann nicht besser ist kann ich ihn immer noch minimal weiten lassen (denke das ginge flott ohne rausschneiden oder?)

wäre zwar schade, den ring vom freund würde halt schon eher auf den ringfinger gehören. kennst du das aus deiner erfahrung ulrich, dass zu bombierte ringe am ringfinger zu sehr auf die nebenliegenden finger drücken können?

getrau mich fast nicht meinem freund zu sagen, dass der ring jetzt auch noch unbequem sitzt... :| :?
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #64
stefan
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stefan

 ·  #65
hallo kaa, uli,
danke für die antworten, so hat man ja schon mal eine haltung zu dem was man denkt und kann sich weiter damit bescheftigen. morgen habe ich etwas zeit. und werde ausführlich antworten.
gruß stefan
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 ·  #66
hallo ulrich

der ring ist unterschiedlich dick, oben circa 2.5, unten 1mm

die ringschiene ist an der innenseite nicht bombiert sondern gerade und die kanten sind zu wenig abgerundet, deshalb ist er mir unangenehm.

lass jetzt die innenkanten abrunden, leider sind die goldschmiede in meiner stadt grade skifahrn...

gruss
Goldie
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Goldie

 ·  #67
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 ·  #68
ich finde auch das es sch*** egal is wo jmd einen ring trägt...
ich hab mich gestern mit meinem kerl verlobt, und ich trage den ring an der rechen hab am ringfinger und nicht auf der linke hand am ringfinger.... mir macht das auch nichts aus was die anderen denken ich weiß wofür er steht und das zählt..

ja ich finde das ringe bei männern auch sexy sind.. aber ich finde widerum das bei männern die silberringe einfach besser aussehen als die goldenen oder halt dann die schwarzen ringe die sehen auch nicht schlecht an der hand von einem kerl aus...

als schluss möchte ich nur sagen

macht euer ding was die anderen denken is scheiße egal.... :mrgreen:
stefan
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stefan

 ·  #69
Zitat geschrieben von Ulrich Wehpke


Natürlich hast Du recht, aber es ist ein - ich möchte fast sagen - kommerzignorantes Ergebnis, was als Resultat fast zwangsläufig hinter derartigen Überlegungen steht.


hallo kaa, uli,
mit dem textausschnit oben möchte ich keinesfalls die kommerzielle seite von schmuck verteufeln. ich möchte nicht nur - ich muss auch davon leben, deshalb ist mir diese auseinandersetzung so wichtig. diese extreme schmuckeinteilung dient mir als arbeitsgrundlage bei der beschäftigung mit schmuck . ich versuche dabei die grenzen zu erkunden um die tiefe und das darin enthaltene potential auszuloten, um es eventuel nutzen zu können. zielgruppenorientiertes denken hat einfachen, komplikationslosen (nicht anspruchslosen!) schmuck zur folge. Die Zielgruppe ist das "Opfer", welches der gute Jäger (allein durch die Kenntnis seiner Gewohnheiten) jederzeit erledigen kann. (3) (Gute Werbung macht es uns vor.)

Beide von mir bewusst so extrem dargestellten Schmuckarten haben ihre Existenzberechtigung auf dieser Welt. Sicherlich gibt es zwischen diesen beiden extremen Schmuckkategorien einen sehr breiten Bereich, der aber nur dann als Mittelmaß verständlich wird, wenn man die zum jetzigen Zeitpunkt scheinbaren Grenzen einbezieht. Solange es Menschen gibt, die sich über Schmuck kaum Gedanken machen (wenig oder nur die gängigen ) , wird es auch Hersteller geben, die genauso darüber denken. Solange es „Fachleute“ gibt, die jeden Schmuck GUTreden können wird es auch Diskussionen darüber geben. (siehe diverse TV-Sender oder noch besser- ich habe da ein gutes Beispiel eines Museumsmitarbeiters für modernen Schmuck... au Backe! ) Beide Extreme haben viele Gemeinsamkeiten und Bezüge, welche überhaupt erst den Vergleich legitimieren und ihre Unterscheidung möglich machen. Die Beschäftigung mit jedem Schmuck und den Umständen (alles um den Schmuck herum) macht insofern Sinn, weil man nur dadurch auf die Bewertungskriterien der beteiligten Subjekte, zwischen denen der SCHMUCK steht, auf die Spur kommen kann. Oft bringt die Auseinandersetzung mit amusischen Menschen mehr Erkenntnisse als die wiederholte Bestätigung von „Kunstverständigen“. Ich denke, dass guter Schmuck dann entstehen kann, wenn man nicht einfach nur für alles offen bleibt (alles zulassen und alles offen lassen), sondern wenn man ein Gespür dafür entwickelt, warum man etwas so macht, wie es am Ende geworden ist und dafür geradesteht. Die Tatsache, dass man nicht alles in Worte fassen kann, was das „Künstlerische“ an unserem Tun begründet, darf nicht zur Ausrede werden, es nicht wenigstens immer wieder zu versuchen. Ich stelle immer wieder fest:

Das Schwierigste am „Schmuck“ ist außerhalb des „Schmucks“.

Der Weg vom einfachen zum umständlichen Schmuck ist ein Umerziehungsprozess (Abstimmung zwischen Sender und Empfänger), also ein pädagogisches Problem und nicht nur auf der künstlerischer Seite zu lösen. (Jeder muß seine Kunden erziehen oder sich erst welche ranzüchten).

Zitat geschrieben von Ulrich Wehpke

Was Du suchst und provozieren willst, ist die Auseinandersetzung mit den Kindern Deines Geistes. mit Deinen Werken, Gegenständen, die zum Denken anregen sollen. Du willst, dass man über Deine Kunst, über Dich, nachdenkt. Ein Anspruch aller Künstler.

Aber: Dazu brauchst Du aber auch ein gewisses Klientel ...



Und um die Kunst alleine geht es mir auch nicht!
Die über alles heilige Freiheit des Künstlers kann schlimmstenfalls zum völligen Bodenverlust führen, wenn die Kommunikation abbricht, weil jegliche Kommunizierbarkeit der „Künstlichkeit“ fehlt. (Auf der rein geistigen oder gefühlsmäßigen Ebene konnten wir Menschen noch nie gut kommunizieren- wir flüchten nur immer wieder gern dahin!) Wir brauchen (nicht „haben“) deutliche Kriterien (grch. „kriterion“ unterscheidendes Merkmal, Kennzeichen), um uns in der objektiven Welt zurechtzufinden, umso verwirrter bewegen wir uns in der vom Menschen geschaffenen zweiten Natur - in der Kultur. Das Bedürfnis nach Kunst entstammt einer bilderlosen Zeit. Im Zeitalter der Überproduktion von Bildern (Schmuck einbezogen) in der alles Reproduzierbar und täuschend „echt“ erscheint, in der „Wahrheit“ nichts mehr mit „Wirklichkeit“ gemein haben muss, (4) ist die Orientierungslosigkeit meist die Regel. (Deshalb fällt es gar nicht mehr auf.) Es liegt an der offenen Unendlichkeit des möglich Gewordenen, was beim genaueren Hinsehen und darüber Nachdenken als Schrumpfung erscheint. (5) Es liegt am Unnutzgewordenen durch Überfluss und damit an der unendlichen Verdünnung.
(3) Frei nach Carlos Castaneda, Reise nach Ixtlan. Fischer Bd. 10926 und andere (Spirituelle Erlebnisse und Erfahrungen an der Grenze des Sagbaren)
(4) Vergl. Prof. Stiegnitz, Soziologe in Wien , aus einer Rundfunksendung des Deutschlandradio Berlin, Die Wahrheit: Wir Lügen alle.
(5) Vergl. Adorno Theodor W. Adorno, Ästhetische Theorie. Surkamp S. 9


also reden wir weiter darüber.
gruß
stefan
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #70
Zitat
Das Bedürfnis nach Kunst entstammt einer bilderlosen Zeit. Im Zeitalter der Überproduktion von Bildern (Schmuck einbezogen) in der alles Reproduzierbar und täuschend „echt“ erscheint, in der „Wahrheit“ nichts mehr mit „Wirklichkeit“ gemein haben muss, (4) ist die Orientierungslosigkeit meist die Regel.


Hallo Stefan!

Ist das Bedürfnis nach Kunst nicht schon immer da gewesen? So lange wie das Tier Mensch als "Mensch" bezeichnet werden darf? Die Höhlen von Lascaux, Tito Bustillo, die Höhlen im Garonne-Gebiet, Gabilou, Pech-Merle oder le Portel und wie sie alle heißen, es gibt an die 100 bekannte Orte, zeigen in überzeugender Weise das Bedürfnis der Neandertaler und der Cro- Magnon- Menschen nach Kunst und sie zu erschaffen.

Oder sind diese Hinterlassenschaften gar nicht als Kunst zu werten? Dann müssen sie in die Reihe der Aufzeichnungen aufgenommen werden. Notizen über X oder Y. Wenn derartige, bildhafte (2-D) Darstellungen nun aber als Aufzeichnungen betrachtet werden, dann sind folgerichtig Skulpturen und andere, darstellenden Objekte aus dem 3-D-Bereich, auch welche. Ganze Berufsstände wie z.B. Maler, Kupferstecher, Bildhauer, waren den "Aufzeichnenden Gewerben" zuzurechnen und wurden hinweggefegt durch die fortschreitende Technik. Wenn z.B. ein Portraitmaler wie Picasso durch die Fotografie quasi arbeitslos wurde, mit ihm eine ganze Generation dem grafischen Gewerbe Zuzurechnender, dann war es wohl auch der nackte Überlebenskampf, der nach neuen Betätigungsfeldern, nach neuen Anwendungsgebieten suchen ließ.

Und hier kam der Herdenzwang, die Gruppendynamik mit ins Spiel: Vermutlich aus Frust und Ärger entstanden die ersten Kunstwerke, die den Betrachter staunen ließen, weil seine gewohnte Sichtweise nicht mehr funktionierte: Die Gegenstände waren nicht mehr reine Abbildungen, sondern hatten im Kopf des Malers/Bildhauers entstandene Eigenschaften, die nichts mehr mit der Realität zu tun hatten. Da es unter den Betrachtern/Kritikern einflussreiche Leute gab, die dies ( -en Ausweg aus der Misere) erkannten, wurde aus der einfachen Gruppendynamik letztendlich Gruppendynamit.

Und schon bald war es so, dass der "moderne" Künstler zwar von den Meisten nicht verstanden wurde, oft gab es auch gar nichts zu verstehen, aber man plapperte "sachverständig" und beflissen nach, was man gehört hatte. Nur nicht auffallen war - und ist - die Devise. Und der wirtschaftliche Erfolg (zumindest derjenige der Spekulanten und Kunstkenner/Händler) blieb nicht aus. Ephraim Kishon hat sein Leben lang einen erbitterten, wenn auch erfolglosen Kampf gegen die Kunstmafia der "Moderne" geführt (Kishon war auch Kunsthistoriker und ein großer Sachverständiger der Kunst), und die Stadt Köln kann ebenfalls ein Lied darüber singen (Museum Ludwig) Kishon beschwerte sich einmal darüber, dass immer wieder moderne Kunstwerke, die in der Hauptsache aus menschlichen Exkrementen bestanden, zu Wettbewerben eingereicht würden....! Ja, was mag sich wohl der Künstler bei der Formgebung seines Meisterwerkes gedacht haben? Wie kam er zu seiner kraftvollen Form? Viele der so gen. modernen "Kunstwerke" sind wohl mit ähnlich tiefschürfenden Gedanken geschaffen worden, aber fast kein Betrachter traut sich seine Ansicht offen zu äußern, aus lauter Angst vor Schelte.

Ich selbst bin ein Anhänger von quergedachten Kunstwerken. Wenn ich den Aha- Effekt mitbekomme, sofern also mein bisschen Grips dazu reicht, dürfen sie auch ruhig unbequem sein (wir sprachen ja von Schmuck). So ist z.B. Dein Ring mit der Titanrolle in meinen Augen höchst gelungen, oder auch das Teeservice. Dein Ring mit dem Relief der Häuser gehört mit Sicherheit in die gleiche Klasse, genauso wie die Scheren- Manschettenknöpfe. Derartigen Schmuck mag ich sehr.

Allerdings sträubt sich mein Inneres, wenn ich manchmal "moderne" Schmuckstücke sehe, die weder tragbar sind, noch so gestaltet wurden, dass man sie in einer Vitrine betrachten könnte, ohne nicht gleich einen Schluckauf zu bekommen. Zusammengewickelter, gekleckerter, gefalteter, geschnipselter, unharmonischer, verletzungsgefährlicher, der Gesundheit schädlicher "Schmuck" ist nicht mein Ding. Sonst bin ich für alles zu haben.

Zum Abschluss noch ein Anhänger und ein Ring (Kundenvorgabe war ein Spannring mit passendem Anhänger). Das ist zwar nichts umwerfendes, aber es ernährt wenigstens seinen Mann!
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stefan
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stefan

 ·  #71
Zitat geschrieben von Ulrich Wehpke

Ist das Bedürfnis nach Kunst nicht schon immer da gewesen? ...

...Oder sind diese Hinterlassenschaften gar nicht als Kunst zu werten?


hallo uli, jemand hat mal trefflich gesagt, dass „ursprünge eine späte erfindung sind“ . das was wir heute „kunst“ nennen war, denke ich auch, eher praktischer natur. … „aufzaeichnungen“. wohlmöglich war es aber auch schon damals „in“ jagdszenen an die wende zu kritzeln. (ein schelm wer böses dabei denkt!)

Zitat geschrieben von Ulrich Wehpke


Und hier kam der Herdenzwang, die Gruppendynamik mit ins Spiel: Vermutlich aus Frust und Ärger entstanden die ersten Kunstwerke, die den Betrachter staunen ließen, weil seine gewohnte Sichtweise nicht mehr funktionierte: Die Gegenstände waren nicht mehr reine Abbildungen, sondern hatten im Kopf des Malers/Bildhauers entstandene Eigenschaften, die nichts mehr mit der Realität zu tun hatten.


genau nach diesen eigenschaften im schmuck suche ich. dieser herdenzwang und die gruppendynamik machen es gerade möglich mit normalen dingen (auch schmuck) geld zu verdienen.
Noch ein „eigenzitat“:
"Der einfache Schmuck ist zum Schmücken, zum Zeigen, zum Tragen geschaffen und wird nach den allgemeinen Kriterien der Wahrnehmung und des Alltagsbewusstseins beurteilt. Als Folge solch (all)gemeiner Vergleiche werden zuerst die Ähnlichkeiten mit bereits bekannten und vertrauten Dingen deutlich festgestellt. Wenn am Ende etwas übrig bleibt, was der Betrachter nicht mehr (zu)ordnen und (be)deuten kann, wird es dem Besonderen zugeschrieben. Aus der Unkenntnis, aus dem eigenen Unvermögen, aus Mangel an besonderen Erfahrungen oder einfach in Folge von Wunschdenken, entsteht im einfachen Schmuck etwas Schleierhaftes, etwas Sonderbares, wo objektiv betrachtet nichts Besonderes, nichts Außergewöhnliches ist. Das Maß, welches wir (meist unbewusst) den Dingen der sachlichen Welt anlegen, ist unsachlich, es ist menschlich subjektiv, rückwärts orientiert und deshalb krückenhaft.“

un-gewöhnliche dinge haben es umso schwerer, je weniger sie an bekanntem gemessen werden können. das meiste ist austauschbar und vieles davon deshalb entbehrlich geworden.
gruß stefan
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #72
Hallo Stefan,

Zitat
wohlmöglich war es aber auch schon damals „in“ jagdszenen an die wende zu kritzeln. (ein schelm wer böses dabei denkt!


Heute machen die Kids so was ja mit Spraydosen, wobei ich manchmal verblüfft bin, was die sich alles aus der Dose saugen. Darunter gibt es richtig gute Sachen! Aber meistens sind es wohl reine Markierungen. So wie ein Hund das Bein hebt.

Zitat
genau nach diesen eigenschaften im schmuck suche ich. dieser herdenzwang und die gruppendynamik machen es gerade möglich mit normalen dingen (auch schmuck) geld zu verdienen.


Gruppendynamik ist in vielen Fällen nichts anderes, als die Angst vor der Gruppe, die Angst nicht (mehr) dazu zu gehören, ausgestoßen zu werden. Für ein Rudelwesen wie den Menschen, eine tödliche Gefahr, sowohl physisch (ohne den Schutz der Gruppe mit ihrer Stärke), als auch psychisch, denn der Mensch braucht Kommunikation, braucht den Gruppenverband, Familie, Jagdgruppe usw.

Gruppendynamik ist der Nährboden, die Ursache der wichtisten menschlichen Verhaltensweisen mit all ihren Facetten: Kameradschaft, Hilfsbereitschaft, Treue, Zuverlässigkeit, Worthaltigkeit, um nur einige zu nennen. Eigenschaften, ohne die sich die Menschheit niemals hätte entwickeln können.

Naturgemäß werden bei derartigen Wesen wie der Mensch eines ist, die Führer besonders respektiert, verehrt. Ererbte Führerschaft (z.B. Adel) genießt den Respekt der Abhängigen, seltener die Liebe. Erworbene Führerschaft (Vorbilder) den der Leistungsträger in der Gruppe. Sie sind es, denen sich die Jungen zuwenden, denen sie nacheifern, mit denen sie sich identifizieren. Ihre Zeichen, Logos, Wappen, heftet man sich stolz an die Brust. Aus einer derartigen Gruppe ausgeschlossen zu werden, ist fast ein Todesurteil.

In Bezug auf die Neuzeit ist aus diesem Blickwinkel folgendes festzustellen: "Marken" sollen die Zugehörigkeit zu einer (heute nicht mehr vorhandenen) Gruppe signalisieren. Mit einem Markenartikel bekennt man sich (stolz) zu dieser Community. Eine Gruppe verlässt man nicht, aus diesem Grund wechselt man auch keine Marke. Markenkollegen helfen sich untereinander wie die Mitglieder einer tatsächlich existierenden, sozialen Gruppe. Sie verhalten sich untereinander und gegenüber "Ihrer" Marke, wie loyale Vasallen.

Aus diesen wenigen Beispielen sehen wir bereits, dass Gruppendynamik und Marken Facetten ein und der gleichen Erscheinung sind. Diese Beispiele kann jeder fortsetzen, sie begegnen uns auf Schritt und Tritt. Es ist also gar nicht so einfach eine neue Marke einzuführen, also gruppendynamische Mechanismen für sich zu nutzen.

Der Weg dorthin führt über vertrauensbildende Maßnahmen. Hierzu können eingesetzt werden:

z.B. persönliche Leistung, Aussehen, Charisma usw.
Stellvertretende Maßnahmen: Werbung, Veranstaltungen, Öffentlichkeitsarbeit im weitesten Sinne.

Diese führt zu einem gewissen Bekanntheitsgrad, der im nächsten Schritt von "Vasallen" verstärkt werden sollte:
Der Öffentlichkeit bereits bekannte und beliebte Leistungsträger aus den Bereichen Medien, Sport, Kultur, Musik usw. müssen für die Marke, bzw. das Produkt gewonnen werden und sich in der Öffentlichkeit offenherzig dazu bekennen.

Brechen wir diese Betrachtung an dieser Stelle getrost ab, denn dazu reicht unser Kleingeld nie. Aber es gibt auch noch die Ochsentour über Kundenpflege, Internet, Vereine, Foren - ein harter und steiniger Weg. Ich hab irgendwann mal von einem gehört, der kannte jemand, der seinerseits davon gehört hatte, dass es jemand auf diese Weise geschafft haben sollte! ;-)

Zitat
"Der einfache Schmuck ist zum Schmücken, zum Zeigen, zum Tragen geschaffen und wird nach den allgemeinen Kriterien der Wahrnehmung und des Alltagsbewusstseins beurteilt. Als Folge solch (all)gemeiner Vergleiche werden zuerst die Ähnlichkeiten mit bereits bekannten und vertrauten Dingen deutlich festgestellt. Wenn am Ende etwas übrig bleibt, was der Betrachter nicht mehr (zu)ordnen und (be)deuten kann, wird es dem Besonderen zugeschrieben. Aus der Unkenntnis, aus dem eigenen Unvermögen, aus Mangel an besonderen Erfahrungen oder einfach in Folge von Wunschdenken, entsteht im einfachen Schmuck etwas Schleierhaftes, etwas Sonderbares, wo objektiv betrachtet nichts Besonderes, nichts Außergewöhnliches ist. Das Maß, welches wir (meist unbewusst) den Dingen der sachlichen Welt anlegen, ist unsachlich, es ist menschlich subjektiv, rückwärts orientiert und deshalb krückenhaft.“


Das erinnert mich an die Techniken der Psychiater, wo aus dem Kaffeesatz (oder Tintenflecken) oder aus Farben anhand der vom Patienten assoziierten Vorstellungen tiefgreifende Rückschlüsse gezogen werden. Und wehe Du sagst was Falsches, denn dann kann es sein, dass Du dann ruckzuck ein potentieller Triebtäter bist ;-) (Im Fernsehen war es jedenfalls so)

Vielleicht sollte man sich das "Fleckenmuster" und die Farbtabellen der Psychiater besorgen und diese nach Bedrohlichem, aber auch nach besonders Angenehmem durchforsten. Wenn diese irgend eine Allgemeingültigkeit haben sollten, könnte man durch sie vielleicht künftige Fehlentwicklungen in der Gestaltung, aber auch in der Farbenwahl vermeiden. Ein interessanter Gedanke, den man wirklich verfolgen sollte. Mitunter lehnen Leute ja Dinge "aus dem Bauch heraus" ab, ohne die Ursache näher begründen zu können. Durch Berücksichtigung psychologischer Grundlagen könnte man sich evtl. unnütze Arbeit und Ausgaben ersparen. Und vielleich damit sogar gruppendynamische Vorgänge anstoßen.

Na ja, wie auch immer: We are the winners (irgendwann sicherlich)

Gruß, Ulrich
kaa
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kaa

 ·  #73
Was bedeutet der Schmuck für mich als Verbraucher? Etwas fürs Auge, soll mich verschönern, attraktiver und interessanter machen, in eine Gruppe zuordnen und von einer Anderen abgrenzen. Es soll mich aber nicht zu einem "Kunstwerk" machen. Nicht zu sehr von der Masse abheben und nicht zu auffällig machen.

Und dann enstspringt die Faszination für Schmuck der Faszination für Natur. Steine, Metalle - chem. Elemente, die durch Menschen zu Schmuck verarbeitet werden.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #74
kaa
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kaa

 ·  #75
:D
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