Grüß Gott,
als Sprössling einer Schmuckfamilie bin ich ganz selbsverständlich damit aufgewachsen als Mann echten Schmuck zu tragen.
Zum Anzug trage ich einen Weissgold Siegelring, der mein
Ehering ist, sowie Manchenttenknöpfe und Krawattenenadeln und eine Uhr.
Eigentlich nicht viel, dachte ich.
Als ich einen Auftrag als Senior Projektmanager in einer Münchener Großbank hatte und dort etliche Sitzungen und Verhandlungen auch mit Bereichsvorständen hatte, sind meine Kravattenadeln schon aufgefallen und wurden teilweise auch angesprochen, wenn man sich schon etwas besser kannte aber immer postiv. Da die Projektaufgabe im Vordergrund stand und ich keine Angriffsfläche bieten wollte, habe ich nur die kleinsten und unaufälligsten Kravattennadeln genommen.
Der Siegelring wurde zwar bemerkt aber nie angesprochen. Ein Siegelring scheint auch in konservativen Kreisen dazu zu gehören. Bei Kravattenandeln werde ich für Geschäftsbesprechungen in schmuckfremden Bereichen in Zukunft vorsichtiger sein. Bei gesellschaftlichen Anlässen können sie gut auch ein bisschen auffälliger sein.
Manchettenknöpfe sind heute schon allein deshalb eine Rarität weil es kaum Herrenhemden gibt, die für Manchettenknöpfe vorbereitet sind. Und Masshemden tragen nur wenige. Trotzdem sind auch größere Manchettenknöpfe nie unangenehm aufgefallen auch nicht in konservativsten Umgebungen.
Ein Gold/Weissgoldkette beim Mann finde ich heute, unabhängig von der Farbe nicht mehr angemessen. Über
Ohrringe für Männer will mich schon gar nicht auslassen. Vielleicht auch weil ich inzwischen über 50 bin.