5-Tage Tourbillon mit retrogradem ewigen Kalender und invertiertem Zeigerwerk.
In der ersten Phase des Entwicklungsverfahrens eines BOVET 1822 Zeitmessers steht die Festlegung seiner Funktionen und ästhetischen Merkmale im Vordergrund. Beim Entwurf jedes einzelnen Zeitmessers lässt sich das Team aus Uhrmachern, Ingenieuren und verschiedenen Experten für die Ausstattung (Gehäuse, Zifferblätter) von einem einheitlichen Gesamtkonzept leiten. Die BOVET 1822 Zeitmesser sind weitaus mehr als nur eine Ansammlung von Einzelteilen – sowohl in technischer als auch in ästhetischer Hinsicht bestimmt eine ausgewogene Harmonie ihre Konzipierung. Ausgangspunkt für ein neues Projekt ist die Festlegung der Uhrwerkfunktionen, der Ästhetik der einzelnen Ausstattungselemente und die Anordnung der verschiedenen Anzeigen auf dem Zifferblatt. Erst wenn dieser erste Entwurf fertig ist und alle gewünschten Funktionen im Einklang mit einer spezifischen Ästhetik feststehen, beginnen die Ingenieure mit der Suche nach Lösungen für seine Umsetzung. In dieser ersten Phase werden der Kreativität durch technische Einschränkungen zunächst einmal keine Grenzen gesetzt.
Das Aufgabenheft, das Pascal Raffy seinen Teams für die Entwicklung dieser neuen großen Komplikation überreichte, umfasst ein Tourbillon-Werk in Kombination mit einem ewigen Kalender. Das Hauptaugenmerk hierbei liegt auf der transparenten Umsetzung und uneingeschränkten Sicht auf den Tourbillonkäfig. Darüber hinaus war auch eine optimale Ablesbarkeit gefordert, die eine besondere Herausforderung beim ewigen Kalender darstellt.
Nach der Festlegung der grundlegenden Merkmale dieses Zeitmessers fiel die Wahl auf einen retrograden ewigen Kalender, um die freie Sicht auf den Tourbillonkäfig nicht zu beeinträchtigen. Eine effiziente Lösung für das Problem der Sichtbarkeit lieferte das Forschungsbüro der Manufaktur DIMIER 1738. Gewöhnlich sind die Kalenderinformationen in der Mitte des Zifferblatts angeordnet, und die Stunden und Minuten lassen sich von dessen Rand ablesen. Pascal Raffy jedoch entschied sich, mit dieser Tradition zu brechen und die Stunden und Minuten bei diesem Modell auf einem zentralen Zifferblatt erscheinen zu lassen. Da das menschliche Auge daran gewöhnt ist, derartige Analoganzeigen automatisch zu erkennen, lassen sich die Stunden und Minuten trotz ihrer verringerten Größe problemlos ablesen.
Durch diese Anordnung steht der Zifferblattrand zur freien Verfügung, um dort die Wochentags- und onatsanzeige anzusiedeln. Dank ihrer außergewöhnlichen Maße und ihrer gegenüberliegenden Positionierung bestechen sie durch eine besondere Schriftgröße. Um die Ablesbarkeit noch zu erhöhen, wurden die Namen der Wochentage und Monate je nach Zifferblattfarbe weiß oder schwarz auf die Saphirglasscheiben aufgedruckt. Durch diese Transparenz kann die ganze Raffinesse des Mechanismus bewundert werden, ohne zu viel Platz zu beanspruchen. Anstelle von dunklen Öffnungen sorgen weiße oder schwarze Plättchen für eine deutliche Anzeige des aktuellen Wochentags und Monats. Die Datumsanzeige befindet sich außerhalb und in konzentrischem Verhältnis zum Stunden- und Minutenzifferblatt. Ihr besonderes Zifferblatt bildet einen 240°-Bogen, der genug Platz für den Tourbillonkäfig lässt.
Um die Ästhetik zu vollenden und die Ablesbarkeit weiter zu optimieren, befindet sich der Datumszeiger unterhalb des Stunden- und Minutenzifferblatts. Einzig seine Spitze ist sichtbar und dreht geheimnisvoll ihre Runden über die Skala. Um diese Funktion mit einem rückspringenden Zeiger zu versehen und den retrograden Mechanismus unter dem kleinen Stunden- und Minutenzifferblatt unterbringen zu können, haben die Uhrmacher von DIMIER 1738 eine spezifische, winzige Zahnstange entwickelt, für die ein internationales Patent eingetragen wurde.
Vervollständigt werden die nützlichen Informationen von zwei konzentrischen Scheiben bei 12 Uhr. Die eine ist dem Schaltjahreszyklus vorbehalten, und die andere liefert wichtige Angaben über die Gangreserve, die bei diesem Modell eine Autonomie von fünf Tagen gewährt. Als Garant für eine makellose Chronometrie gilt der Tourbillonkäfig, der bei 6 Uhr positioniert ist. Die Stege, die ihn mit der ¾-Platine verbinden, unterstreichen seine Kontur und bilden im Zusammenhang mit dem Zifferblattrand die Ziffer „8“, die als Symbol für Glück und Wohlstand gilt. Dank der Maße des Tourbillons, seines Trägheitsmoments und der Berechnung der von DIMIER 1738 gefertigten Spiralfeder schlägt das Herz dieses Zeitmessers mit einer Frequenz von 21.600 Halbschwingungen/ Stunde, ohne die Gangreserve des außergewöhnlichen Uhrwerks zu beeinträchtigen, das ganze neun Komplikationen bietet. Der Aufbau des Käfigs und die atemberaubende Veredelung aller 69 Einzelteile sind direkt von BOVET 1822 Zeitmessern inspiriert, die aus dem frühen 19. Jahrhundert stammen. So wurden beispielsweise die unverkennbaren gebläuten dynamischen Gewichtchen, das Hemmungsrad mit den beiden Stegen in Yin- und Yang-Form oder der Anker mit Schweif aufgegriffen.
Da es sich bei diesem Zeitmesser um ein beidseitig tragbares Modell handelt, wurden alle Einzelteile beidseitig von Hand verziert. Wieder einmal gaben sich die Handwerker der Manufaktur nur mit dem Besten zufrieden. Wie beispielsweise bei den scharfen Kanten der spitzen Winkel oder beim Wiegen der Käfigbrücken. Diese beiden Herstellungsschritte erfordern eine langjährige Erfahrung und höchstes handwerkliches Geschick, damit das Ergebnis die hohen Qualitätsansprüche der Manufakturen BOVET 1822 und DIMIER 1738 erfüllt.
Abgerundet wird die Liste der zahlreichen Anzeigen dieses Zeitmessers durch ein invertiertes Zeigerwerk, das für eine Anzeige von Stunden und Minuten auf der Rückseite des Gehäuses sorgt. Dieses originelle Merkmal, das bezeichnend ist für alle Zeitmesser der Kollektion Grandes Complications von DIMIER 1738, geht auf das konvertible Konzept des Amadeo®-Gehäuses zurück. Dank dieses Gehäuses, das seit 2010 fester Bestandteil aller Fleurier-Modelle ist, lässt sich ein Zeitmesser ganz ohne Zuhilfenahme von Werkzeugen in eine reversible Armbanduhr, Tischuhr oder Taschenuhr verwandeln. Durch die verschiedenen Gesichter des Zeitmessers erscheint der Einbau eines Tourbillons umso sinnvoller – schließlich wurde es erfunden, um den Einfluss der Schwerkraft auf die Ganggenauigkeit bei Uhren auszugleichen, deren Regulierorgan sich auf einer vertikalen Achse befindet. Eine Position, in der sich als Taschen- oder Tischuhren genutzte Zeitmesser fast ausschließlich befinden.
Für Pascal Raffy und die Handwerker von BOVET 1822 finden die Technik und die Chronometrie allerdings erst durch die für die Uhrmacherei spezifischen Verzierungen Vollendung. Diese harmonische Verschmelzung steht ganz in der Tradition einer meisterhaften Uhrmacherkunst, wie sie von BOVET seit 1822 gepflegt wird.
Die Zeit auf der invertierten Werkseite wird durch Zeiger auf einem lackierten Zifferblatt angezeigt, das mit zwei Plättchen verbunden ist. Darauf prangen die Seriennummer des Zeitmessers sowie eine Inschrift mit der Anzahl der Lagersteine des Uhrwerks. Auf Wunsch des Sammlers können die beiden Plättchen für üppiges Dekor genutzt und individuell mit einem Text, einer Gravur oder einer Miniaturmalerei verziert werden.
Trotz des komplexen Uhrwerkaufbaus und der Verschlungenheit der zahlreichen Mechanismen wurden alle Brücken- und Platinenoberflächen unabhängig von ihrer konkaven oder vertikalen Form oder von ihrer Sichtbarkeit in Handarbeit mit dem Fleurisanne-Motiv verziert, das die Sammler seit 192 Jahren zu schätzen wissen. Da die Scheiben für die Wochentage und Monate aus Saphirglas gefertigt sind, geben sie den Blick auf das mechanische Ballett frei, das sich in einem höchst edlen Dekor entfaltet. Ein moderner Ansatz, der auch Edouard Bovet gefallen hätte.
Der Uhrmacher gilt als Wegbereiter für transparente Gehäuseböden, um das vollkommene kunstfertige Können der Handwerker zu offenbaren.
Auch das Design des Gehäuses inspiriert sich an den prestigeträchtigen historischen Modellen. Die beiden Gläser sind gewölbt, um auf die in Grand-Feu-Email gefertigten Böden der Taschenuhren zu verweisen, die einst von BOVET hergestellt wurden. Eine Besonderheit, die den Aufbau des Uhrwerks maßgeblich beeinflusst hat: Die Uhrmacher setzen auf eine verstärkte Höhe in der Mitte, um nach der von Le Corbusier gepflegten Theorie das Gesamtbild zu entlasten. Inspiriert von ihrem Vermächtnis, begibt sich die Tourbillon Quantième Perpétuel Rétrograde auf eine Reise durch die Zeit. Mit einem co-axialen Drücker an der Aufzugswelle, der am Bügel positioniert ist, lässt sich wie bei den BOVET Taschenuhren des 19. Jahrhunderts der Bodendeckel öffnen.
Die Tourbillon Quantième Perpétuel Rétrograde ist eine zauberhafte Erweiterung der bewusst nützlich gestalteten Uhren mit großer Komplikation. Durch die Weiterführung eines unvergleichlichen Savoirfaire bereichert sie die Haute Horlogerie in ihrer schönsten Ausdruckskraft. Damit die Vergangenheit von BOVET 1822 in der Zukunft präsent ist.
GEHÄUSE
Typ: AMADEO® konvertibel mit versteckter Öffnung
Durchmesser: 46mm
Höhe mit Gläsern: 18.30mm
Höhe ohne Gläser:11.20mm
Werkstoffe: 18 Karat Rot- oder Weißgold
Armband: Full-cut Alligatorleder
Schließe: Dornschließe aus 18 Karat Rot- oder Weißgold
Kette: 18 Karat Rot- oder Weißgold
Dichtigkeit: 30m
UHRWERK
Kaliber: Kaliber Virtuoso III, Spécialité Horlogère DIMIER 1738
Typ: Tourbillon mit Handaufzug
Durchmesser: 38.00mm
Frequenz: 21’600H/s
Gangreserve: 5 Tage
Tourbillon: 1 minute
Einzelteile: 656 (darunter 69 für den Tourbillonkäfig)
ZIFFERNBLÄTTER
Weiß oder schwarz lackiert
Funktionen: Stunden, Minuten, Wochentag, retrogrades Datum, Monat, Schaltjahreszyklus, Sekunden auf dem Tourbillon, Gangreserve, invertiertes Zeigerwerk
Limitierte Edition auf 39 Exemplare pro Version
Nicole Bär
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