9. November 2007 bis 3. Februar 2008
Aktuelle Schmuckkunst
Metrosideros Robusta - neuer Schmuck von Karl Fritsch
Eröffnung Donnerstag, 8. November 19.00 Uhr
Metrosideros Robusta ist ein Myrtengewächs, das in Neuseeland vorkommt. Als Epiphyt beginnt es auf Ästen anderer Bäume zu wachsen und verwurzelt sich von dort aus mit dem Boden. Dabei verdrängt es bisweilen den Wirt. Diesen Prozess des Werdens hat der aus dem Allgäu stammende Schmuckkünstler Karl Fritsch ins Zentrum seiner Arbeit gestellt, ist ihm gleichsam Metapher: Er ver-wendet bestehende Schmuckstücke aus Gold und Silber oder schmilzt sie ein, gießt sie in eine neue Form und fügt Edelsteine hinzu. So entsteht etwas völlig Neues wie beispielsweise seine „Steinhaufenringe“, die sich durch Detailreich-tum, Kontraste und vielfältige Variationen in Oberflächenstruktur und Farbe auszeichnen. Die Ausstellung zeigt seine aktuellen Werke.
14. März bis 25. Mai 2008
GlassWear
Zeitgenössischer Schmuck aus Glas
In Kooperation mit dem Museum of Arts & Design, New York
Eröffnung Donnerstag, 13. März, 19 Uhr
Die Eigenschaften von Glas haben Künstler seit Jahrhunderten fasziniert. GlassWear präsentiert innovative Arbeiten von rund 60 zeitgenössischen Schmuckkünstlern aus Ländern wie Australien, Deutschland, Italien, Japan, Südafrika, Tschechien oder den USA. In den Exponaten kommt eine große Ex-perimentierfreude zum Ausdruck. Einmal stehen die Eigenarten des Materials wie Transparenz und Fragilität im Vordergrund. Bei anderen Stücken entsteht Neues durch den kreativen Umgang mit traditionellen Glasbearbeitungsprozes-sen. Oder aber historischer und kultureller Kontext sind im Fokus, beispielswei-se wenn mit gefundenem Glas gearbeitet wird. Durch die Synthese von Schmuck und Glas verbindet die Ausstellung zwei sehr vielfältige Gebiete der gegenwärtigen angewandten Kunst. Viele Exponate sind dabei erstmalig zu se-hen. GlassWear ist als Wanderausstellung geplant, die nach den ersten Stationen in Ohio und Pforzheim noch bis Dezember 2009 an sechs weiteren Standorten zu sehen sein wird. Begleitend erscheint ein Katalog bei der Arnoldschen Ver-lagsanstalt mit prächtigen Farbabbildungen und kenntnisreichen Essays. Zur langen Nacht der Kulturen am Samstag, 19. April wird es zudem ein buntes Programm rund um Glas und Edelsteine geben.
20. Juni bis 24. August 2008
Schmuckkunst von Rüdiger Lorenzen
Einzelausstellung
Eröffnung Donnerstag, 19. Juni, 19 Uhr
Schmuckstücke von Rüdiger Lorenzen sind miniaturhafte Skulpturen am Kör-per. Durch die Kombination von linearen und räumlichen Elementen haben sie eine plastische Wirkung, die Materialien wie Stahl und Silber noch verstärken. Farbe setzt er sehr pointiert ein. So gewinnt er den Materialien selbst eine er-staunliche Farbigkeit ab, beispielsweise wenn er Silber mit Papier kaschiert. Der Schmuckkünstler hat unverwechselbare Ausdrucksformen gefunden, die sowohl in der Tradition des Konstruktivismus als auch der bildhauerischer Tendenzen des 20. Jahrhunderts stehen. Die formale Reduktion ist Zeugnis für seine lang-jährige Beschäftigung mit japanischer Gartenarchitektur und der Schriftsprache japanischer Zen-Mönche. Rüdiger Lorenzen hat an der Kunst+Werkschule Pforzheim, heute Hochschule Pforzheim, studiert, an die er 1985 als Dozent be-rufen wurde und an der er noch heute als Professor lehrt. Die Ausstellung zeigt eine Retrospektive auf sein Werk.
20. September 2008 bis 11. Januar 2009
Art Déco
Zwischen Juwelenschmuck und streng-futuristischer Komposition
Eröffnung Freitag, 19. September, 19 Uhr
Im Rahmen des Festivals „20er Jahre in Pforzheim“ präsentiert das Schmuck-museum eine Ausstellung über Art-Déco-Schmuck. Zentrum dieser Stilrichtung, die die Zeit von 1918 bis 1940 umfasst, war Paris. Dort fand 1925 die namens-gebende Exposition Internationale des Arts Décoratifs et Industriels Modernes statt. Wenn dem Art Déco auch ein zugrunde liegendes Stilmerkmal oder eine stilbildende Anschauung fehlt, kennzeichnet den Schmuck dieser Zeit doch strenges Raffinement in Gestaltung und Materialauswahl. Es finden sich insbe-sondere kühle Werkstoffe: durchsichtig klar oder matt geschliffener Bergkris-tall, hell strahlende Aquamarine, bernstein- und honigfarbene Topase und Zitri-ne sowie Weißgold, Platin, Silber und Edelstahl. Die Schmuckkunst des Art Déco lag in den Händen nur weniger Künstler, die in ihren Ateliers exklusive Broschen und Anhänger, Armreife und Ringe schufen, wie man sie bisher nicht gekannt hatte – zum Beispiel Juweliere wie René Biovin, Cartier, Jean Desprès oder Jean Fouquet. Von diesem französischen Juwelenschmuck spannt die Aus-stellung den Bogen bis zu streng-futuristischen Kompositionen, darunter auch der Bauhauskünstler Naum Slutzky. Begleitend erscheint ein Katalog, und es findet ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm statt.
Schmuckmuseum Pforzheim im Reuchlinhaus
Jahnstraße 42 D-75173 Pforzheim
Öffnungszeiten Di bis So und feiertags 10 bis 17 Uhr (außer Hl. Abend und Silvester)
Eintritt 3,00 €, ermäßigt 1,50 €, bis 14 Jahre frei, Gruppenführungen auf Anfrage
Mitglied beim Oberrheinischen Museumspass • Partner von Kulturland Baden-Württemberg
Weitere Informationen unter www.schmuckmuseum.de