Die Pforzheimer Schmuckmanufaktur Victor Mayer stiftete 1990 anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens der Goldschmiedeschule einen Preis, der jährlich an Schülerinnen und Schüler für herausragende Leistungen im Zeichnen verliehen wird. Victor Mayer hatte 1874 selbst eine Auszeichnung für seine herausragenden zeichnerischen Leistungen erhalten.Der diesjährige Victor Mayer-Preis ging an Frau Sabrina Wanner. Der Nachwuchspreis des Victor Mayer Wettbewerbes ging an Alvaro-Luca Ellwart. Die Preisträger erhielten ihre Urkunden und Preisgelder im Rahmen einer Abschlussfeier in der Aula der Goldschmiedeschule, Pforzheim von Dr. Marcus Oliver Mohr, Ur-Enkel des Firmengründers Victor Mayer und Geschäftsführer des Hauses.
Die Schulleiterin Sigrid Kopittke konnte erfreulicherweise davon berichten, dass dieses Jahr eine sehr groß Zahl von Arbeiten von anspruchsvollen Niveau einreicht wurden. Mohr betonte, dass der Handwerksberuf des Goldschmiedes einer der wenigen sei, zu denen die profunde Ausbildung im Zeichnen gehört. Dieser künstlerische Aspekt adelt den Goldschmied und hebt ihn von anderen Handwerkern ab. Zeichnungen sind visuelle Kommunikation. Die zeichnerische Umsetzung einer Idee hat dabei nicht nur erheblich mehr Aussagekraft als sprachliche Umschreibungen. Der ästhetische Wert der Zeichnung ist Teil der Marke des Goldschmiedes und trägt erheblich zu dessen Erfolg bei.
Wie wichtig das Zeichnen für die Pforzheimer Schmuckindustrie immer war und auch heute noch ist, zeigt die Tatsche, dass Markgraf Carl Friedrich schon im Jahre 1768 in Pforzheim eine der ersten deutschen Zeichenschulen einrichten ließ.
Mohr schloss mit dem Wunsche, dass die Goldschmiedeschule diesen hohen Ausbildungsstandard beibehält und Schülern und Schülerinnen auch in Zukunft die Möglichkeit bietet, an Wettbewerben zum Victor Mayer Preis teilzunehmen.
