Julius PetschBesondere Funde verdienen besondere Beachtung. Allein schon seiner Größe wegen ist der „Aquarius“ genannte Aquamarin eine echte Rarität. Ins rechte Licht gesetzt, zeigt er erst was in ihm steckt.
Gefunden wurde das besondere Stück nach langer Suche in einer Mine im Gebiet von Padre Paraiso im Staat Minas Gerais in Brasilien von einer Gruppe “Garimpeiros“ (portugiesisch für Edelsteinsucher) - just als die Sonne im Sternbild des Wassermanns stand. Der „Aquarius“ als Namenspatron für den wahrhaft königlichen Stein wird zu den ältesten bekannten Konstellationen am nächtlichen Sternenhimmel gerechnet.
Bei der näheren Betrachtung des wertvollen Kristalls wurde bald deutlich, dass der Fund in mehrfacher Beziehung unter einem besonderen Glücksstern stehen musste. Verschiedene Experten hatten den Stein in Augenschein genommen. Stellte sich doch die Frage, was mit diesem Ausnahmefund geschehen sollte.
War schon allein der Fund eines Aquamarin-Kristalles dieser Qualität und Größe ein wahrer Glücksfall, so wartete tief in seinem Inneren ein weiteres Geheimnis auf seine Entdeckung: Wird er nämlich mit einer Lampe seitlich angestrahlt, so leuchten in seinem Innern Tausende kleiner Sterne hell auf - klar gezeichnete sechsstrahlige Sterne in unterschiedlicher Größe und in unterschiedlichen Positionen.
Schleifen oder zeigen - was wird aus Aquarius?
Der „Aquarius“ ist ein einzigartiges Unikat mit 44 cm Höhe, 60 cm Umfang und einem Totalgewicht von 26.200 Gramm bzw. einem Edelsteingewicht von 131.000 Karat. Durch die komplexe chemische Zusammensetzung und die extreme Genese sind schleifwürdige Aquamarinkristalle dieser Größe sehr selten. Wegen seiner hervorragenden Qualität und seiner beeindruckenden natürlichen Kristallform ist es ebenso möglich, dass er einen Platz in einem Museum finden wird.
juliuspetsch@t-online.de
Archivbeitrag 06.05.2013
