Vom 7. September bis zum 7. Oktober 2007, fand in den Räumen der Schmuckwelten in Pforzheim, eine vielbeachtete Ausstellung der Zunft Schmuck und Gestaltung Pforzheim, statt.
Aus Anlass des 240 jährigen Bestehens der Schmuck – und Uhrenindustrie dokumentiert diese Ausstellung einen Überblick über 95 Jahre Schmuckschaffen der Zünfte.
Horst Meinzer berichtet in seiner sehr guten Einführung in die Ausstellung ausführlich über den Werdegang der Zünfte. Er geht auf die Probleme ein, Arbeiten von der Zeit der Gründung 1912 bis 1950 aufzufinden, weil bei der Zerstörung der Stadt Pforzheim, viele Arbeiten verloren gegangen sind. Deshalb wurden Arbeiten aus diesem Zeitraum in einer Vitrine zusammengefasst. Weitere Arbeiten wurden jeweils, in einem 10 Jahres Rhythmus in extra Vitrinen ausgestellt. Horst Meinzer hat es großartig verstanden, in jeder Vitrine, mit einem im Hintergrund angebrachten „Schriftbanner“, die Ereignisse zu erwähnen, die in der jeweiligen Zeit in Pforzheim wichtig waren.
Die ausgestellten Arbeiten entsprechen dem jeweiligen Zeitgeist und der Mode, das wird dem Betrachter bewusst, wenn man einmal auflistet, meint Meissner, wie viele Preise und Auszeichnungen von Zünftlern gewonnen wurden.
Der Stellvertreter der Zunftleitung ging dann ausführlich auf die Geschichte beider Zünfte ein. „Einige Zünftler“, so Horst Meinzer, „brachten es, als Künstler zur Anerkennung weit über Deutschland hinaus. Stellvertretend für alle nenne ich: Prof. Amandus Goetzell und Prof. Reinhold Reiling, Prof. Theodor Wende und Prof. Hermann Scheuernstuhl. Unser Zünftler Hans Schöner gründete einen eigenen Verlag und brachte 1994 in Zusammenarbeit mit der Zunft Pforzheim, die in diesem Jahr durch Zusammenschluss der beiden Zünfte „Turm“ und „Jungkunst“ entstand, einen bemerkenswerten Bildband heraus, in dem die Geschichte der Pforzheimer Uhren- und Schmuckindustrie dargestellt wird. Aus seinem Verlag kommt auch seit Jahrzehnten die „FZ“ die Fachzeitschrift für Schmuck Uhren und Accessoires. Unser Zünftler Gustav Merkle war jahrzehntelang Chefredakteur bei der Goldschmiedezeitung, die vom Rühle – Diebener – Verlag herausgegeben wird. Was die Zunft wollte und will, ist die gestalterische und handwerkliche Kreativität zu fördern. Das ist auch heute noch ein Ziel, wenn auch das gesellige Zusammensein etwas überwiegt“.
Soweit einige Auszüge aus der Rede von Horst Meinzer.
Die Vernissage und die Ausstellung waren für alle Beteiligten ein großer Erfolg. Michael Buck meinte: „Die Ausstellung fand anlässlich eines Doppeljubiläums statt: Die Pforzheimer Schmuckindustrie feiert ihr 240 jähriges Bestehen. Die Zunft Pforzheim kann auf eine 95 jährige Tradition zurückblicken. Was lag näher, als beide Jubiläen in Form einer wundervollen Ausstellung zusammenzufassen, die in eindrucksvoller Weise die Beteiligung der Zunft Pforzheim an der Entwicklung des Schmuckdesigns in nahezu einem Jahrhundert zum Ausdruck bringt“.
Archivbeitrag 27.11.2007