Pulsars neue Noir Kollektion interpretiert das Thema Schwarz auf eine sinnliche Weise. Schwarz ziert schon längst nicht mehr nur Trauernde oder Geistliche, sondern hat sich im Verlauf der Jahrhunderte zu einer selbstbewussten Modefarbe entwickelt.
Ob Schwarz nun eine Farbe ist oder nicht, lässt sich übrigens physikalisch klären. Im eigentlichen Sinne gilt Schwarz nämlich als unbunte Farbe, da es die Farben aller Wellenlängen absorbiert, während Weiß z.B. alle Farben reflektiert. Der Siegeszug der unbunten Farbe Schwarz lässt sich leicht verfolgen: Vor 1000 Jahren entschieden sich wohlhabende Mönche für die einheitliche Färbung ihrer Gewänder und nutzten den teuren Farbstoff des Gallapfels. Durch die Färbung konnten sie ihren Reichtum zur Schau stellen und sich vom ärmlichen Volk abgrenzen. Im 15. Jahrhundert konnte sich das Bürgertum Farben zwar leisten, interessierte sich aber für Schwarz, um sich von der bunten Kleidung der brandschatzenden Landknechte zu distanzieren. Diese klauten bei ihren Überfällen Kleidung, zerschnitten diese, um sich die farbenfrohen Fetzen an die eigene Kleidung zu nähen. So konnten sie durch die zerschnittene Kleidung und die damit einhergehende Bewegungsfreiheit beweglicher kämpfen. 100 Jahre später trat Martin Luther in schwarzer Garderobe den festlich-farbig gekleideten Katholiken entgegen und prägt so bis heute die Amtskleidung von Bürgermeistern und die richterliche Berufskleidung. Schwarz galt Luther und seinen evangelischen Nachfolgern als Zeichen ihrer frommen Bescheidenheit. Außerdem konnte Schwarz trotz der strengen Kleidervorschriften von jedem getragen werden. Heutzutage hat Schwarz das Image einer Modefarbe. Während alle anderen Farben mit den kurzweiligen Modetrends kommen und gehen, bleibt Schwarz kontinuierlich en vogue. Schwarz passt zu jedem Anlass und wirkt stets elegant – eine risikolose Farbe.
Archivbeitrag 08.08.2008