Die MIDORA Leipzig erwartet den Fachhandel in diesem Jahr vom 6. bis 8. September. Auf dem größten deutschen Herbsttermin für die Uhren- und Schmuckbranche präsentieren sich diesmal etwa 180 Aussteller und Marken. Dabei stehe für viele Firmen das Weihnachtsgeschäft im Vordergrund, sagt Projektdirektor Andreas Zachlod.
Für 2008 wurde das Hallenkonzept der MIDORA überarbeitet und noch besucherfreundlicher gestaltet. So findet sie separat und komplett in Messehalle 2 statt, was die von vielen Besuchern als komfortabel geschätzte Nähe zur zeitgleichen CADEAUX Leipzig dennoch nicht beeinträchtigt. Zusätzlich wird neben dem geschlossenen und dem Mitgabe-Bereich neu ein Trendschmuckbereich eingerichtet. Hier findet der Fachhandel eine breite Palette von Anbietern aus diesem Segment vor, darunter Anton Hübner, Coeur de Lion, Aceval Collection, Cascada, Bahl und IRL Collection. Trend-Schmuck steht hoch in der Verbrauchergunst, wie kürzlich eine Händlerbefragung der Leipziger Messe ergab. Zum Trend-Bereich haben Fachgeschäfte für Geschenkartikel und Wohnaccessoires ebenso Zutritt. Der Mitgabe-Bereich, der ebenfalls für die CADEAUX-Besucher geöffnet ist, wird beibehalten und gleichfalls deutlicher strukturiert.
Der geschlossene Bereich der Messe ist nach wie vor nur dem Uhren- und Schmuckfachhandel vorbehalten. Neben bereits eingeführten Ausstellern wie Carl Engelkemper, Citizen, Casio, Kienzle, Morellato, Rauschmayer oder San Maurice tauchen hier neue Namen auf, darunter die tschechische Firma Johan Jewelry mit kostbarem Granatschmuck und Akgün Silver aus der Türkei mit Silberschmuck in klassischem und modernem Design oder die Trauringanbieter Rubin und Schwarz.
Zu den Erstausstellern zählen die RUDOLF FLUME Technik GmbH, die unter anderem ein Dampfstrahlreinigungsgerät für Schmuck und Uhrenteile zeigt. Zur Leipzig-Premiere der Goldschmiede Reddig bringt die Firma individuellen, aus Gold, Silber sowie Platin gefertigten Schmuck mit, der durch die originelle Bearbeitung der Oberflächen, gepaart mit Farbakzenten, besticht. Monika Stöckinger zeigt nun auch in Leipzig ihren hochwertigen Antikschmuck. In diesem Segment ist ebenfalls die Firma Müller Collections tätig, die sich auf Jugendstilschmuck spezialisiert hat und in diesem Jahr nach längerer Pause auf die MIDORA zurückkehrt.
Unter dem Namen MIDORA findet die Messe zum 13. Mal statt. Eines ihrer Merkmale ist der mit 74 Prozent hohe Anteil an regelmäßigen bzw. Stammbesuchern. Zudem kommen immer mehr Fachbesucher aus überregionalen Einzugsgebieten. 2007 waren es 17 Prozent. Damit, so Andreas Zachlod, sei die Messe über eine rein regionale Orderveranstaltung weit hinaus gewachsen. Eine Ursache für das steigende Interesse sieht der Projektdirektor in dem angestammten Herbsttermin der MIDORA, womit diese den veränderten Einkaufsstrategien des Handels entgegen kommt. Auch Dr. Alfred Schneider, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Schmuck und Uhren, Pforzheim, hat beobachtet, dass der Handel seine Order zunehmend in den Herbst verschiebt. „Die Firmen bringen mehr Kollektionen und Modelle pro Jahr auf den Markt, weshalb der kurzfristigen Order eine stärkere Bedeutung zukommt.“
MIDORA mit Tipps für Aus- und Weiterbildung
Um dem Fachkräftemangel im Uhrmacherhandwerk zu begegnen, will der Zentralverband für Uhren, Schmuck und Zeitmesstechnik die Ausbildung junger Menschen gezielt fördern. Unter dem Motto „Bilde Deinen Nachwuchs selber aus“ macht die Initiative nach München in Leipzig Station. In einer Podiumsdiskussion am Messesonntag wird der Beruf des Uhrmachers mit seinen Chancen und Perspektiven umfassend vorgestellt. Außerdem platziert der Verband im offenen Bereich der MIDORA eine „Lebende Werkstatt“, wo junge Leute Azubis und Meistern bei der Arbeit über die Schulter schauen und sich so ein ganz praktisches Bild von diesem Beruf machen können.
Das Fortbildungszentrum Ahlen stellt auf der diesjährigen MIDORA Weiterbildungsmöglichkeiten in verschiedenen Goldschmiedetechniken vor. An einem Goldschmiedewerktisch sind Handwerker in Aktion zu erleben. Filmeinspielungen und eine Präsentation erläutern die einzelnen Verfahren genauer. Mitarbeiter des Fortbildungszentrums Ahlen stehen auf der Messe Gold- und Silberschmieden, Geschäftsinhabern und Angestellten für persönliche Gespräche zur Verfügung.
Weiterhin wird am Stand des FBZ Ahlen die neue Internetseite des Zentralverbandes der deutschen Goldschmiede, Silberschmiede und Juweliere präsentiert. Erstmals können sich auch Nichtmitglieder unter www.zvgosiju.de registrieren und das Angebot der kollegialen Seiten nutzen.
Um die Rolle und Vorteile moderner Warenwirtschaftssysteme im Einzelhandel drehen sich die Vorträge der EC-Soft GmbH aus Wasungen, die am ersten und zweiten Messetag auf dem Fachprogramm stehen.
Trends im Blick
Ein Stammgast der MIDORA und vielen Besuchern bekannt ist Christel Trimborn, Expertin in Sachen Schmuck und Mode, die am Messesamstag und -sonntag über die neuesten Trends bei Schmuck und Uhren informiert. Darüber hinaus liefert sie Anregungen, wie Fachhändler diese Trends umsetzen und ihre Waren entsprechend inszenieren können. Sie hat diesmal drei große Strömungen ausgemacht: „Bernsteinschätze“ kommt warm und heimelig mit Braun- und Gelbtönen daher - passend zu urbaner Tweedmode. „Smooth Shadows“ – weiche Schatten – stellt Schwarz, Weiß und Grau in den Vordergrund. Der Schmuck spielt mit Kontrasten und vereint scheinbar Gegensätzliches wie Brillanten und Stahl, Kautschuk oder Kunststoff mit Perlen. „Colour reflections“ setzt auf Glamour, festlichen Glitzer und Farbspiegelungen in Nachtfarben, Lila und dunklem Bordeaux. Dabei begrenzt Christel Trimborn Trends nicht nur auf Farben und Formen. Gesellschaftliche Entwicklungen und Werte wie Ökologie und Nachhaltigkeit bestimmten ebenfalls die Richtung. So entwickle sich beispielsweise das Fair-Trade-Zertifikat bei Steinen zu einem Verkaufsargument.
Wovon die Trends von morgen möglicherweise beeinflusst werden, zeigt die Annual International Graduation Show (AIGS), für die die niederländische Galeristin Marie-José van den Hout (Nijmegen, Niederlande) Diplomarbeiten aus renommierten europäischen Hochschulen zusammenträgt und auf der MIDORA vorstellt. Auf der AIGS in Leipzig sind nunmehr bereits zum achten Mal die hoch innovativen, unkonventionellen Entwürfe junger Schmuckkünstler zu erleben. Am Messesonntag werden die Gewinner ausgezeichnet, die ebenso wie Marie-José van den Hout anwesend sein werden.
Parallel und zeitgleich zur MIDORA haben die CADEAUX Leipzig - Fachmesse für Geschenk- und Wohnideen sowie die COMFORTEX - Fachmesse für Raumgestaltung geöffnet.
Für weitere Informationen:
www.midora.de
www.leipziger-messe.de