Sonderausstellung im Schmuckmuseum Pforzheim von 14. März bis 5. Juli 2009
In Kooperation mit dem Wien Museum und der Neuen Galerie New York
Die Wiener Werkstätte, 1903 gegründet, steht für einen Paradigmenwechsel im Schmuckdesign. Ihre Reformkünstler lehnten die rein materielle Bewertung des Juwelierschmucks ab und rückten den kreativen Entwurf ins Zentrum: Schmuck der Wiener Werkstätte wurde von Architekten und Künstlern konzipiert und in enger Zusammenarbeit mit exzellenten Kunsthandwerkern umgesetzt. Die individuelle Zeichnung und Farbigkeit von Schmucksteinen wie Lapislazuli, Malachit oder Opal wurde der lupenreinen Perfektion von Brillanten vorgezogen. Die Ausstellung „Glanzstücke – Schmuck der Wiener Werkstätte“ im Schmuckmuseum Pforzheim präsentiert rare Spitzenstücke dieser Produktionsgemeinschaft von 1903 bis 1920. Entwurfszeichnungen und historische Fotografien geben darüber hinaus tieferen Einblick in Umfang und stilistischen Wandel des Schmucks dieser Jahre. In Kooperation mit dem Wien Museum und der Neuen Galerie New York ist eine einzigartige Zusammenschau entstanden, die nach der Präsentation im Wien Museum ausschließlich im Schmuckmuseum Pforzheim zu sehen ist.
Die Künstler der Wiener Werkstätte brachten Glanzstücke von radikaler Modernität hervor. Sie wandten sich gegen industrielle Massenproduktion und dagegen, Vergangenes zu kopieren. Dem Reformgeist der Wiener Sezession entsprechend, forderten sie Formen, die der Zeit entsprachen, und rückten ideelle Werte und Ästhetik in den Mittelpunkt. Schmuck war seit dem ersten Jahr nach der Gründung der Wiener Werkstätte von Joseph Hoffmann, Koloman Moser und dem Bankier Fritz Wärndorfer am 12. Mai 1903 das bevorzugte künstlerische Medium, gleichsam die Krönung des Schaffens neben Objekten des Alltags, Grafik, Mode oder Interieurs und Architektur. Neben den Gründungsmitgliedern zeichneten außerdem Eduard Wimmer-Wisgrill, Carl Otto Czeschka und Dagobert Peche für die Werke verantwortlich, die häufig Unikate waren.
Eine besondere Rolle im Wiener Kunstfrühling nahm Emilie Flöge ein – Lebensgefährtin und Muse von Gustav Klimt. Die emanzipierte moderne Frau trat als „Fotomodell“ und Mittlerin für den Schmuck der Wiener Werkstätte in Erscheinung, und der von ihr mitgeführte Modesalon „Schwestern Flöge“ war eine Drehscheibe des Schmuckverkaufs. Von Gustav Klimt, der Emilie Flöge 1902 porträtierte, erhielt die Modeschöpferin mehrere Schmuckstücke der Wiener Werkstätte geschenkt, von denen einige in der Ausstellung präsentiert werden.
Die Leihgaben für „Glanzstücke“ stammen aus dem Wien Museum und der Neuen Galerie New York sowie aus Privatsammlungen in Wien und den USA; darunter die persönliche Kunstsammlung des Unternehmers und Philanthropen Ronald S. Lauder, der die Neue Galerie mit ins Leben gerufen hat. Dass sie in dieser Auswahl gezeigt werden können, ist erst durch die enge Zusammenarbeit mit Dr. Paul Asenbaum möglich geworden, einem ausgewiesenen Experten für den Schmuck der Wiener Werkstätte.
Begleitend findet ein umfassendes Veranstaltungsprogramm statt. Bei der Arnoldschen Verlagsanstalt Stuttgart ist unter dem Titel „Glanzstücke – Emilie Flöge und der Schmuck der Wiener Werkstätte“ ein Katalog erschienen, der im Buchhandel erhältlich ist sowie im Museum bestellt werden kann. Bei WSP Tourismusmarketing/Tourist-Information ist zudem eine attraktive Übernachtungspauschale buchbar (Tel. 07231/39-3700, www.pforzheim.de).
Begleitprogramm
Donnerstag, 19. März, 19 Uhr
Jugendstil und Sezession – ein virtueller Spaziergang durch das Wien um 1900
Vortrag von Kunsthistorikerin Claudia Baumbusch
Otto Wagners Stadtbahnarchitekturen und seine legendären Wohnbauten an der Wienzeile, Joseph Maria Olbrichs Sezessionstempel mit dem visionären Beethoven-Fries, Klimts opulente Porträts der Wiener Salondamen sind nur einige Stationen eines virtuellen Spaziergangs durch das Wien der Jahrhundertwende, das in entschiedener Abkehr vom pompösen Ringstraßenstil mit Sezession und Jugendstil den Aufbruch in die Moderne und ins 20. Jahrhundert unternahm.
In Kooperation mit der vhs Pforzheim-Enzkreis und der Pforzheimer Zeitung
2 €, Eintrittskarten bei der PZ unter Tel. 07231/933-125, Mo-Fr 8-17 Uhr, Sa 8-12 Uhr
Ort: PZ-Forum (Eingang Ecke Post-/Luisenstraße)
Sonntag, 29. März und 14. Juni, 15 Uhr
Wiener Kaffee und Schmuck
Führung durch die Ausstellung „Glanzstücke – Schmuck der Wiener Werkstätte“, anschließend je ein „großer Brauner“ und ein Stück Sachertorte im Café im Schmuckmuseum.
Die Wiener Werkstätte, 1903 gegründet, steht für einen Paradigmenwechsel im Schmuckdesign. Ihre Reformkünstler lehnten die rein materielle Bewertung des Juwelierschmucks ab und rückten den kreativen Entwurf ins Zentrum. Sie brachten Glanzstücke von radikaler Modernität hervor. Die Ausstellung in Kooperation mit dem Wien Museum und der Neuen Galerie New York präsentiert Spitzenstücke der Wiener Werkstätte aus der Zeit von 1903 bis 1920.
12 €, ermäßigter Eintritt von 10,50 € für vhs-Kursteilnehmer, Gutschein erhältlich bei der vhs
Donnerstag, 2. April, 19 Uhr
„Die abstrakten Worte zerfielen mir im Munde wie modrige Pilze“ – Wiener Literatur um 1900
Lesung von Literaturwissenschaftlerin Dr. Ana Kugli, mit Kurzführung durch die Ausstellung „Glanzstücke – Schmuck der Wiener Werkstätte“
Wien war um 1900 das kulturelle Zentrum der österreichisch-ungarischen Monarchie. Die österreichische Literatur dieser Zeit entwickelte einen neuen, eigenständigen Ton – nicht zuletzt deshalb, weil die Wiener Autoren moderne Kunstrichtungen aus ganz Europa differenziert aufnahmen und in origineller Weise umformten. Typische Motive der Dichtung waren das durch die Psychoanalyse ergründete Innenleben, der Zerfall und das Sterben, die Kritik an der bürgerlichen Gesellschaft. Die Literaturwissenschaftlerin Dr. Ana Kugli stellt in dieser Lesung das Spektrum der Wiener Moderne vor, von Arthur Schnitzler über Hugo von Hofmannsthal bis zu Robert Musil und anderen.
In Kooperation mit der vhs Pforzheim-Enzkreis
10 €, 8 € ermäßigt
Samstag, 4. April, 12 bis 16 Uhr
Verrückt nach Dekor – Ornamente selbst in Schmuck umsetzen
Schmuckworkshop für Erwachsene mit den Schmuckdesignerinnen Monika Dengler und Traudel Hennig.
Angeregt von einem Blick in die Ausstellung „Glanzstücke – Schmuck der Wiener Werkstätte“, greifen die Teilnehmer selbst zu edlem Gold und Silber sowie bunt schillernden Steinen und gestalten ihr eigenes Schmuckstück.
In Kooperation mit der vhs Pforzheim-Enzkreis
Anmeldung bis Freitag, 3. April unter 07231/39-2126
60 € pro Teilnehmer zzgl. Material
Donnerstag, 7. Mai, 19 Uhr
Schmuck der Wiener Werkstätte und der Salon der Emilie Flöge
Vortrag von Dr. Paul Asenbaum, London, einem ausgewiesenen Experten für den Schmuck der Wiener Werkstätte, mit Kurzführung durch die Ausstellung
Von Anbeginn spielt Schmuck bei der Wiener Werkstätte eine bedeutende Rolle. Es entstanden revolutionäre Entwürfe, bei denen die künstlerische Idee im Mittelpunkt stand. Wichtigste Protagonistin des WW-Schmucks war die Gefährtin von Gustav Klimt, Emilie Flöge, die die Pretiosen in ihrem Modesalon präsentierte. Darüber hinaus wird Dr. Paul Asenbaum in seinem Vortrag die Hintergründe der Ausstellung beleuchten. Mit Werken aus dem Wien Museum und der Neuen Galerie New York sowie privaten Leihgebern aus Österreich und den USA ist sie einzigartig in ihrer Zusammenschau.
In Kooperation mit der vhs Pforzheim-Enzkreis
7 €, 5,50 € ermäßigt
Donnerstag bis Samstag, 11. bis 13. Juni (Fronleichnam)
Jugendstil und Sezession – Wien um 1900
Dreitägige Flugreise nach Wien mit Kunsthistorikerin Claudia Baumbusch
Eine Reise zu den Stätten des Wiener Jugendstils und der Sezession, darunter Otto Wagners Stadtbahnarchitekturen, Joseph Maria Olbrichs Sezessionstempel und Klimts Porträts der Wiener Salondamen im Oberen Belvedere sowie das MAK, Museum für Angewandte Kunst, und das Wien Museum, aus dem viele der Leihgaben für die Ausstellung „Glanzstücke – Schmuck der Wiener Werkstätte“ stammen.
675 € p.P. im DZ, 830 € p.P. im EZ
Anmeldung ab sofort beim Lufthansa City Center unter 07231/302-212
Samstag, 13. Juni, 14 bis 18:30 Uhr
Wiener Feinbäcker: Pretiosen aus Mandelkrokant, Schokoladenguss und Schlagobers
Bei diesem Backkurs führen die Konditormeister Susanne Winckelmann in die Geheimnisse der Wiener Konditorkunst ein. Zubereitet werden Köstlichkeiten wie Wiener Ringe, Mandelduchesse oder Topfenobersrolade.
Backstube Wiskandt, Reichenbacher Straße 2, 75181 Pforzheim-Huchenfeld
In Kooperation mit der vhs Pforzheim-Enzkreis
Anmeldung bis Mittwoch, 10. Juni unter 07231/39-2126
33 € inkl. Zutaten
Samstag, 20. Juni, ab 14 Uhr, Café im Schmuckmuseum
Tortenwettbewerb
Versuchen Sie sich selbst in der Konditorkunst und zaubern Sie „Wiener Köstlichkeiten“. Nach der Jurierung werden sie im Schmuckmuseum verkauft. Der Erlös kommt dem Museum für den Ankauf weiterer Exponate zugute – vielleicht eines der Wiener Werkstätte! An diesem Wochenende – 20. und 21. Juni – findet außerdem die Verkaufsausstellung von Schmuck und edlen Designobjekten „Lust auf Schmuck“ statt.
Anmeldung bis Freitag, 12. Juni unter 07231/39-2126
Mit Unterstützung des Museumsfördervereins ISSP
Samstag, 4. Juli, 19 Uhr
Finissage
Konzertabend mit dem DIANA-Quintett aus Karlsruhe, u.a. mit Werken von Gustav Mahler, der als eine paradigmatische Künstlerpersönlichkeit des Fin de Siècle gilt.
Mit Kurzführung durch die Ausstellung „Glanzstücke – Schmuck der Wiener Werkstätte“ und Wiener Köstlichkeiten beim Fingerfood-Buffet
15 €, ermäßigter Preis von 12 € für vhs-Kursteilnehmer (Gutschein erhältlich bei der vhs) zzgl. 13 € für das Fingerfood-Buffet (Getränke extra), Anmeldung für Buffet unter Tel. 07231/2807551