8. April bis 26. Juni 2011. Geometrie und florale Elemente zeichnen den Schmuck Georg Doblers aus. Vielfach glänzen den Betrachter Schwarzchrom oder oxidierte Silberoberflächen in irisierendem Schwarz an.
Während der Schmuckkünstler anfangs streng geometrisch arbeitete, finden sich ab Mitte der 1980er Jahre organische Elemente in seinen Schmuckstücken, beispielsweise in Form von Abgüssen von Ast- oder Rankenwerk. Sie sind einerseits nah an der Natur, andererseits verfremdet – und entstehen zu einer Zeit, als das Stichwort »Naturalismus« out ist. Gerade das aber machte Dobler zum Vorreiter für andere. Heutige Arbeiten sind eine Symbiose der verschiedenen Elemente seiner Schaffenszeit. Die Ausstellung, die vom 8. April bis zum 26. Juni im Schmuckmuseum Pforzheim zu sehen ist, zeigt das Œvre Doblers von den frühen 1980er Jahren bis heute.
In der Sammlung des Schmuckmuseums Pforzheim sind insgesamt 17 Stücke aus seinen unterschiedlichen Schaffensphasen vertreten. »Diese im Rahmen einer Einzelausstellung in ihrer Fülle zeigen zu können und damit die Bedeutung Doblers für die Schmuckkunst zum Ausdruck zu bringen, ist mir ein besonderes Anliegen«, erläutert Museumsleiterin Cornelie Holzach. Das älteste Stück, eine Brosche aus Stahl und lackiertem Neusilber stammt aus dem Jahr 1982, als Georg Dobler gerade erst drei Jahre als Schmuckgestalter tätig war. Denn nach seiner Ausbildung an der Berufsfachschule in Pforzheim hatte er zunächst als klassischer Juweliersgoldschmied gearbeitet. Davon hatte er sich 1979 losgesagt - zu einer Zeit, da Avantgardeschmuck nicht en vogue war - und sich intensiv mit dem Konstruktivismus auseinandergesetzt. Außerdem war die Architektur Berlins Inspirationsquelle für ihn. In seinem Schmuck, für den er z.B. Stahldraht verwandte, spiegelt sich dies im strengen Aufbau und der Verwendung eindeutiger Farben wider.
Ab dem Jahr 1986 änderte er seinen Kurs, und Naturformen tauchen auf. Dieser neue Ansatz war nicht unumstritten. Er fiel in eine Zeit, da man gerade erst angefangen hatte darüber zu diskutieren, wie »schön« Schmuck sein dürfe. In seinen neuesten Arbeiten kehrt Dobler, der sich selbst als Strukturen- und Formensammler bezeichnet, wieder zu abstrakten Kompositionen zurück.
Begleitend zu der Ausstellung, die schon in Hamburg und noch in Hanau und Bielefeld zu sehen sein wird, ist ein Katalog mit dem gleichen Titel erschienen, der für 39,80 € in Museumsshop und Buchhandel erhältlich ist.
www.schmuckmuseum.de