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Farbvielfalt durch unterschiedliche Herkunft.

ZUCHTPERLEN

Wo Süßwasser-Zuchtperlen zuhause sind, kann am Institut für Geowissenschaften der Johannes Gutenberg Universität, Mainz eindeutig nachgewiesen werden.

Perlen werden in der Natur von verschiedenen Weichtieren, im Besonderen von Muscheln, gebildet. Seit über 100 Jahren steuert nun der Mensch nach dem Vorbild der Natur das Entstehen und Wachsen von Zuchtperlen. Der Zuchtvorgang kann in zwei große Gruppen unterteilt werden: in die Züchtung mit Kernen und die Züchtung ohne eingesetzte Kerne, beides ist in Salz- und Süßwasser möglich. In jedem Fall ist zur Entstehung der Perlen immer das Einsetzen eines kleinen Stückchens Mantelepithelgewebes notwendig, das vorher einer Gebermuschel entnommen wurde. Es bildet in der Muschel einen Perlsack, indem später dann die Perle heranwächst. Dieses kleine Stückchen transplantierten Gewebes spielt die Hauptrolle bei jeglicher Art der Perlzüchtung. „Informationen“, die in diesem Epithelgewebe gespeichert sind, bestimmen in der Entstehungszeit der heranwachsenden Zuchtperle die Qualität des Perlmutts, die Farbe und den Glanz. Daher ist gerade die Auswahl des Spendergewebes und der Gebermuschel von größter Bedeutung für die Qualität der Perle. Anders als oftmals geglaubt sind Kerne oder Fremdkörper zur Entstehung einer Perle nicht notwendig. „Hauptauslöser“ ist immer der Perlsack, dessen Gewebe die genetische Codierung besitzt, Perlmuttmaterial in der entsprechenden Farbe zu bilden. So können nur die Farben gezüchtet werden, die auch in den entsprechenden Muscheln vorkommen: im Salzwasser weiße (z. B. Akoya- und Südsee- Zuchtperlen aus Australien), schwarze, graue (z.B. aus Tahiti) bis hin zu goldgelben Perlen (z.B. aus Indonesien, den Philippinen) - in Süßwassermuscheln weiße, orange bis rosa-violette Töne – aber im Gegensatz zur marinen Umgebung keine schwarzen Perlen.
Bei der Auswahl des zu transplantierenden Gewebes wird man versuchen, das Gewebe an der Stelle zu entnehmen, wo es bereits im Muschelperlmutt eine begehrte Farbe gebildet hat – in der Hoffnung, dass es nun auch eine so gefärbte Perle bildet.
Bei dem Überangebot von Süßwasser-Zuchtperlen aus China sollte nicht vergessen werden, dass auch in Japan Süßwasserperlen von sehr guter Qualität gezüchtet werden – am Kasumigaura-See und auch immer noch am Biwa-See.
Mit Hilfe moderner Untersuchungsmethoden ist es heute eindeutig möglich festzustellen, ob es sich um Perlen aus Süß- oder Salzwasser handelt und z.B. wo die Süßwasser-Zuchtperlen entstanden sind. Dies geschieht mit einer neuen Methode, der Laser Ablations ICP-Massenspektrometrie: Ein UV-Laser schießt aus der zu untersuchenden Perle eine fast unsichtbar kleine Probe von ca. 5- 100 Mikrometern heraus (z.B. im Bohrkanal oder dort, wo später gebohrt werden soll). Mit etwa 40 Mikrometern Durchmesser ist das menschliche Haar im Vergleich dazu relativ dick. Diese Kleinstprobenmenge wird mit Hilfe von Edelgas in das Analysegerät gespült und der Spurenelementgehalt bestimmt. Spurenelemente sind chemische Elemente die zu weniger als 1% im Material vorhanden sind. Die Aussage über die Herkunft der Perle ist durch das Verhältnis von Barium und Strontium im Vergleich zum Gesamtstrontiumgehalt möglich. Das bietet dem Kunden Sicherheit, der bereit ist für die selteneren japanischen Exemplare einen höheren Preis zu zahlen. Denn selbst Experten gelingt es nicht mit bloßem Auge diese Ware zu unterscheiden.

Weiterführende Literatur:
JACOB, D., WEHRMEISTER, U., HÄGER, T. & HOFMEISTER, W., 2006,
Herkunftsbestimmung von Süßwasser- Zuchtperlen mit Laser Ablations ICP-MS. Z. Dt. Gemmol. Ges. 55/1-2,51 - 58.
WEHRMEISTER, U., JACOB, D., SOLDATI, A., HÄGER, T., AND HOFMEISTER, W., 2007b.
Vaterit in Süßwasser-Zuchtperlen aus China und Japan. Z. Dt. Gemmol. Ges. 56/3-4, 97 – 116.

Text: Ursula Wehrmeister, Dorrit Jacob

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Archivbeitrag 04.11.2008
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