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Denn sie wissen nicht, was sie tun…

Zentralverband der Deutschen Goldschmiede, Silberschmiede und Juweliere e.V.

Kritischer Kommentar von Hans J. Wiegleb, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Goldschmiede, Silberschmiede und Juweliere e.V. zur Unternehmenssteuerreform

Nach der Reform der Handwerksordnung mit dem Wegfall des Meisterzwangs für selbstständige Gold- und Silberschmiede folgt nun die Unternehmenssteuerreform. Man gewinnt den Eindruck, dass hier wahrlich keine Meister ihres Fachs am Werke sind. Natürlich muss der Gesetzgeber etwas tun, um die Einnahmenseite der Kommunen zu stabilisieren. Aber die Unternehmenssteuerreform ist reine Willkür, von Steuergerechtigkeit gemessen an der Leistungsfähigkeit der Unternehmen keine Spur. Gerade wir Goldschmiede und Juweliere sind auf die Top-Lauflagen in den Städten angewiesen, um unsere Kunden anzusprechen. Weil wir hohe Mieten zahlen, heißt das aber keineswegs, dass wir auch entsprechend hohe Steuerbelastungen schultern können. Viele Unternehmen unserer Branche wirtschaften bereits am Rande der Existenz. Wenn nun 65 Prozent der Mieten und Pachten zur Berechnung für die Gewerbesteuer herangezogen werden, bedeutet dies eine weitere Verödung der Innenstädte. Viele Goldschmiede und Juweliergeschäfte werden aufgeben müssen. Nur noch große Filialisten und Ketten können sich diese zusätzlichen Belastungen leisten. Schon jetzt werden immer mehr Städte uniformer, überall trifft man auf dieselben Angebote. Mit welcher Motivation soll jemand künftig noch in die Innenstädte zum Einkaufen kommen, wenn man schon im Vorhinein weiß, was einen erwartet?

Archivbeitrag 26.11.2007
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