Die diesjährige Freisprechungsfeier der Bayrischen Uhrmacherinnungen im Festsaal der Handwerkskammer Würzburg bildete den Rahmen für die Überreichung des bayerischen Förderpreises.
Die Stiftung zur Nachwuchsförderung im bayerischen Uhrmacherhandwerk vergibt alljährlich diesen Förderpreis „für besondere Leistungen in der Gesellenprüfung“. In diesem Jahr gab es nur einen einzigen Preisträger. Simon Obermair aus Flintsbach bei Rosenheim im bayerischen Oberland durfte sich über sein Preisgeld von 750 Euro freuen. Überreicht wurde der Preis vom Vorsitzenden der Stiftung, Ernst Gottlieb, und dessen Stellvertreter im Stiftungsvorstand, Obermeister Joachim Zorn von der Uhrmacherinnung Unterfranken. Gottlieb, Obermeister der Innung München und Oberbayern und Sprecher der bayerischen Obermeister, verband die Auszeichnung mit der Hoffnung auf bessere Leistungen im kommenden Jahr, um 2009 möglichst wieder drei Preisträger zu bekommen. Denn Leistung mache sich nach wie vor bezahlt im Uhrmacherberuf. Sowohl Handwerk als auch Industrie suchen händeringend nach Fachkräften. Eine goldene, zumindest aber eine silberne Zukunft sei daher den freigesprochenen Gesellinnen und Gesellen so gut wie sicher - auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.
Ohne die Mithilfe von Gönnern und Sponsoren sei es dem Verband nicht möglich, diese Form der Nachwuchsförderung zu betreiben, gab Gottlieb, auch Präsidiumsmitglied des Zentralverbands für Uhren, Schmuck und Zeitmesstechnik, zu bedenken. Industrie, Hersteller, Großhändler sowie Uhrmacherkollegen seien deshalb aufgerufen, die Stiftung zur Nachwuchsförderung im bayerischen Uhrmacherhandwerk ideell und materiell zu unterstützen. Jeder Beitrag diene direkt der Zukunftssicherung der Uhrmacherberufe (unsere Konto-Nr. 354 880 6, BLZ 700 3003 00 beim Bankhaus Reuschler & Co München). Unter denjenigen Unternehmen, die sich in diesem Jahr mit außergewöhnlichen Sach- und nennenswerten Geldspenden in der Nachwuchsförderung engagiert haben, nannte Gottlieb namentlich den geschäftsführenden Gesellschafter des Uhrengroßhandelsunternehmens Boley in Stuttgart, Michael Lutz, Michael Stern vom gleichnamigen Fachverlag für historische Uhrenbücher aus Berlin, der wertvolle Sachbücher zur Verfügung stellte, die Agentur Deischl als Münchener Vertretung der Mannheimer Versicherungen, die neben Geldzuwendungen Werkzeuggutscheine verteilte, den Düsseldorfer Uhrenhersteller Elysee, Wolfgang Wochner (Uhrengehäusebau Josef Wochner, Rosenfeld-Heiligenzimmern) sowie den Werkzeugbauer Rudolf Flume aus Essen, der neben einem größeren Geldbetrag auch für jeden der „Freigesprochenen“ eine Kronenlehre stiftete.
Im Jahr 1993 ins Leben gerufen und bis zu seinem Tode im Frühjahr 2008 ideell und materiell stets unterstützt hat die „Stiftung zur Nachwuchsförderung im bayerischen Uhrmacherhandwerk Otto Asam. Noch im Jahr vor seinem Tod hat er der Stiftung zwei wertvolle Schiffschronometer aus seiner privaten Uhrensammlung zur Verfügung gestellt, deren Verkaufserlöse in vollem Umfang für die Nachwuchsförderung eingesetzt worden sind.
Weitere Informationen: www.uhrmacher.org