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Zuchtperlen von Imitationen unterscheiden

Oft wird gerade im Ausland unecht als echt angeboten und später entpuppt sich das vermeintliche Schnäppchen als teuere Investition. Dabei wird die Unwissenheit der Kunden für ein schnelles Geschäft ausgenutzt. Leider hört man auch immer mehr von deutschen Schmuckhändlern, die es mit dem Wahrheitsgehalt der Beratung nicht ganz so genau nehmen. Imitationen von echten Zuchtperlen zu unterscheiden fällt allerdings schon einigen Juwelieren sehr schwer und daher ist mein erster Rat, Zuchtperlen nur bei einem Fachverkäufer Ihres Vertrauens zu kaufen. Um die Imitationen zu erkennen sollte man zumindest die Charaktere der vier Zuchtperlenarten kennen.

Diese sind Süßwasserzuchtperlen, Akoyazuchtperlen, Tahitizuchtperlen und die sehr wertvollen Südseezuchtperlen. Die Akoyazuchtperlen erkennt man oftmals sehr gut an den Wachstumsmerkmalen, die wie auf die Perle „aufgesetzt“ wirken. Bei sehr guten Qualitäten allerdings findet sich dieses Merkmal nicht, doch ist bei dieser Qualität auch der Preis dann dementsprechend hoch. Da die Akoyazuchtperlen mit 8mm Durchmesser schon als selten gelten, sollten Sie bei größeren Exemplaren skeptisch sein.

Die Süßwasserzuchtperlen, die günstigste Zuchtperlenart, gibt es in einer Größe zwischen 2-14 mm und hauptsächlich in den Farben weiß, rosé und Flieder. Die Süßwasserzuchtperlenkette wird je nach Qualität eventuell schon ab 10,00 Euro angeboten, kann allerdings auch Spitzenpreise von mehreren tausend Euro erzielen. Ein Merkmal der Süßwasserzuchtperle ist das Bohrloch. Während die Akoyazüchtungen einen relativ großen Kern aufweisen, wird bei den Süßwasserzuchtperlen in der Regel ein kleines Gewebeteilchen eingesetzt und daher besteht die Süßwasserzuchtperle (ausgenommen einiger Sonderzüchtungen) zu 90% aus Perle ohne Kern.

Bei einer Süßwasserzuchtperle ist demnach bei dem Bohrloch kein Kern erkennbar. Größere Süßwasserzuchtperlen ab 10 mm weisen meistens auch Wachstumsmerkmale oder so genannte Spots auf. Das ist ganz natürlich und ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal. Süßwasserzuchtperlen kommen nicht mit der Naturfarbe schwarz vor und werden daher oft schwarz gefärbt. Naturschwarze Perlen sind die begehrten Tahitizuchtperlen und dabei ist die Farbe schon ein wichtiges Erkennungsmerkmal.

Die Farbpalette der Tahitizuchtperlen reicht von grau bis hin zu einem tiefen schwarz mit leicht irisierendem grün im Lüster. Es gibt auch braune Tahitizuchtperlen, bei denen allerdings Farbe entzogen wurde. Diese Tahitizuchtperlen waren zuerst tief schwarz. Auch die Größe ist ein wichtiger Faktor. Tahitizuchtperlen sind in der Größe von 7mm - 20 mm erhältlich und eine der teuersten Zuchtperlenarten die der Markt zu bieten hat. Echte Tahitizuchtperlenketten sind in Preislagen ab 1000,00 Euro zu haben. Bei günstigeren Modellen kann es sich um gefärbte Süßwasserzuchtperlen handeln. Die teuersten Zuchtperlen sind die Südseezuchtperlen. Auch hier ist die Größe entscheidend. Südseezuchtperlen sind, ebenso wie die Tahitizuchtperlen ab 7mm bis zu einer Größe von 21 mm erhältlich und erzielen Spitzenpreise ab 2000,00 Euro. Die Farbe kann von weiß, Gold bis hin zu rosé reichen, doch typisch für diese Perlenart ist ein leicht silberfarbener Schimmer.

Imitationsperlen erkennt man am einfachsten am Bohrloch, der Oberflächenbeschaffenheit und dem spezifischen Gewicht. Imitationsperlen neigen dazu an den Bohrlöchern die Beschichtung zu verlieren und dann ist dort das Grundmaterial erkennbar. Ein weiters Anzeichen für eine Imitation kann die Oberfläche sein. Zuchtperlen sind Naturprodukte und daher gleicht keine Perle der anderen. Werden sie skeptisch wenn die Oberfläche zu gleichmäßig ist, vor allem bei sehr günstigen Perlen. Manchmal kann man bei der Oberfläche einer Imitations-Perle sogar den Rand der Gussform noch erkennen. Manche dieser „falschen Perlen“ sind zu leicht; dieses Merkmal erkennt jedoch nur, wer täglich Umgang mit dem Material hat und darin geschult ist. Es gibt noch weitere Möglichkeiten echt von unecht zu unterscheiden, doch sind diese für den Laien meist nicht durchführbar.

Tipps wie an den Zähnen reiben oder eine Imitationsperle wird schneller warm halte ich nicht für praktikabel und eindeutig, obwohl das sicherlich auch ein Indiz sein kann. Noch einige Anmerkungen zum Perlenkauf. Seien sie skeptisch, wenn perfekt runde, makellose Perlen ohne Wachstumsmerkmale und dann noch riesig im Durchmesser zu günstig angeboten werden. Lassen Sie sich von dem Verkäufer die Echtheit mit einem Zertifikat bescheinigen und vor allem auch de Naturfarbe von Tahiti- oder Südseezuchtperlen bestätigen.

Der Verkäufer muss angeben, um welche der Perlenarten es sich handelt und lassen Sie sch nicht von Namen wie Shellbased-Perle, Muschelkernperle oder Malloricaperle in die Irre führen. Das sind keine echten Zuchtperlen! Achten Sie auf die Schließe. Schließen ohne Stempel sind in der Regel kein Edelmetall und werden gerne bei minderwertigen Produkten verwendet. Verlassen Sie sich nicht darauf eine gute Kette gekauft zu haben, nur weil diese geknotet ist, denn das ist manchmal der Wolf im Schafspelz. Generell gilt, kaufen Sie Zuchtperlen bei einem Fachmann Ihres Vertrauens, sonst werden vermeintliche Schnäppchen im Nachhinein teuer.

Archivbeitrag 19.07.2011
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