Gute Arbeit entsteht durch gutes Werkzeug! Damit die verwendeten Werkzeuge eine lange Lebensdauer vorweisen können, sollte man sie stets äußerst pfleglich behandeln. Um Werkzeuge vor lästigem Rost zu schützen, empfiehlt es sich, alle Stücke mit Öl einzufetten oder - besser noch - mit säurefreiem Vaselin. Man sollte es immer vermeiden, gehärtete Stahlwerkzeuge wie Pinzetten, Feilen aber auch Trassierspitzen in die Flamme des Lötfeuers zu halten. Ansonsten geht ihre Härte verloren. Großwerkzeuge wie auch Kleinwerkzeuge werden idealerweise separat voneinander aufbewahrt und Bohrer, Nadelfeilen, Sägen usw. in einem Kästchen mit Unterteilung einsortiert.
So ist es auch unbedingt zu vermeiden, seine Werkzeuge im Fell aufzubewahren. Fällt zum Beispiel ein Stein aus der Fassung des zu bearbeitenden Ringes ins Fell, kann er durch die darin liegenden Werkzeuge stark beschädigt werden.
Da Messinstrumente wie Lineale und Eisenwinkel zum Aufreißen präziser Linien dienen, sollte man bei dieser Art von Werkzeugen besonders darauf achten, die Kanten zu schonen. Daher ist es nicht sonderlich ratsam, die Messinstrumente unter den restlichen Werkzeugen auf dem Werktisch herumliegen zu lassen. Eine gesonderte Aufbewahrung ist Pflicht! Um die empfindlichen Enden von Schraubenzirkeln wie auch Trassierspitzen sicher aufzubewahren, kann man ganz einfach einen Korken auf die spitzen Enden stecken.
Um die zwischen den Schneiden haftenden Ölbestände bei neuen Feilen zu entfernen, kann man folgendes Verfahren anwenden; man taucht die Feile in Spiritus, reibt sie danach mit einer Holzkohle ein und brennt sie schließlich ab. So werden alle Ölrückstände beseitigt. Häufig säubert man Feilen auch mit Hilfe des Feilenkratzers. Um das Holzheft an den Feilen zu befestigen, treibt man die Feile in das Holzheft hinein und niemals umgekehrt. Sind die Heftlöcher zu klein, kann man dies einfach durch Ausbrennen erweitern, damit die Feile perfekt sitzt.
Damit die Schneiden von Blechscheren und Zwickzangen nicht unbrauchbar werden und neu geschliffen werden müssen, darf man absolut nie harte Metalle wie Drahtstifte und Nägel aus Eisen schneiden. Mit diesen Werkzeugen sollte man ausschließlich weiche Metalle bearbeiten. Zangen wie auch Scheren sollten stets gut geölt werden. Da neu gekaufte Zangen oft ziemlich stark gehärtet sind, ist es ratsam, sie vor Gebrauch an den Spitzen so weit erwärmen, bis der Stahl eine gelbe Anlauffarbe aufweist. Danach wird die Zange in Wasser oder Öl abgelöscht.. Manchmal kommt es leider vor, dass Zangen vorne abbrechen. Noch lange kein Grund diese zu entsorgen. Man kann die abgebrochene Zange nach vorangegangenem Ausglühen wieder neu zufeilen und härten. Somit ist die Zange wieder einsatzbereit.
Um ein einwandfreies Ergebnis zu erzielen, müssen beim Gewinde-Schneideisen die Schneidlöcher komplett frei von abgebrochenen, alten Drahtresten sein. Kann man diese Drahtreste nicht mit Hilfe einer Flachzange herausdrehen, beseitigt man die Reste durch vorsichtiges Ausbohren. Hierzu sollte man einen Spiralbohrer verwenden, der in etwa von der gleichen Stärke ist, wie der steckengebliebene. Desweiteren ist es möglich, wenn Seitenlöcher vorzufinden sind, mit einer sehr feinen Säge den steckengebliebenen Drahtstift einzusägen und anschließend mit einem Schraubenzieher herauszudrehen.
Auch beim Benutzen der Kordiermaschine gibt es einige Dinge zu beachten. Beim Einschneiden des Drahtes durch die Kordiermaschine sollte man nicht zu zügig und nicht zu langanhaltend drehen. Es besteht sonst die Gefahr, das Schneideisen sowie den Draht zu stark zu erhitzen. Dadurch verlieren die Schneiden an Schärfe. Es besteht die Gefahr, dass der Draht leicht abbricht. Ständiges und reichliches Ölen ist von Vorteil.
Befinden sich unerwünschte Metallspäne in einem Gewindeloch, beseitigt man diese am besten dadurch, indem man den Draht Stück für Stück um einige Umdrehungen zurückdreht. Das regelmäßige Reinigen von Gewinde - wie auch Drahtzieheisen ist unbedingt nötig.
Durch das Einlegen der Eisen in Petroleum und anschließendes Ausbürsten entfernt man die in den Löchern verkrusteten Öl- und Ziehwachsreste.
Spannt man sein Sägeblatt in den Sägebogen, so sollte man die Schrauben zum Feststellen immer per Hand und nie mit Hilfe einer Zange anziehen. Dreht man nämlich zu fest, ist schon bald das Schraubengewinde überdreht und das Sägeblatt findet keinen Halt mehr.
Die selben Regeln gelten auch für die Benutzung von Schraubkloben und Stielklöbchen. Sägen- so wie auch Schraubenteile sollte man von Zeit zu Zeit sorgfältig ölen. Ölt man das Sägeblatt vor Gebrauch ein, schneidet es das Metall viel Reibungsloser.
Der beste Platz für das Lötrohr ist der Lötrohrständer. Hier kann man das Lötrohr senkrecht aufstellen. Bei Rechtshändern steht der Halter am besten links, bei Linkshändern am besten rechts vom Arbeitsplatz. Lässt man das Lötgerät auf dem Werktisch herumliegen, können kleine, kaum sichtbare Zündflammen großen Schaden anrichten. So besteht auch die Gefahr, dass das empfindliche Gaszuleitungsrohr verbeult werden könnte, wenn es unachtsam zwischen all den anderen Werkzeugen gelagert wird.
Möchte man verhindern, dass die Lötkohle durch ständiges Erwärmen platzt, umwickelt man dieselbe mit einem starken Bindedraht. Um unebene Lötkohlen wieder plan zu bekommen, zieht man sie auf grobem, porösem Stein oder einer breiten Abziehfeile flach ab.
Archivbeitrag 07.09.2011