München – für viele Deutsche die schönste Großstadt dieses Landes. Obwohl die Stadt im Laufe des letzten Jahrhunderts zu einer echten Metropole mit heute rund 1,3 Millionen Einwohnern geworden ist, stellt München keine anonyme “Boomtown“ dar, sondern hat - insbesondere im Hinblick auf die Mentalität der Einwohner - immer noch einen etwas dörflichen Charakter bewahrt. Genau dieser Umstand dürfte einer der Hauptgründe sein, warum die Einwohner Münchens um keinen Preis der Welt mit denen einer anderen Stadt in Deutschland oder auch im Ausland tauschen möchten.
Dabei sah es zu Ende des Zweiten Weltkriegs gar nicht gut um München aus. Die Stadt wurde durch die Angriffe der Alliierten fast vollständig zerstört, der Wiederaufbau dauerte schließlich mehrere Jahrzehnte. Dennoch bemühte man sich früh darum, das historische Stadtbild originalgetreu wieder aufzubauen und der Stadt damit ihren ursprünglichen Charakter zurückzugeben.
Insbesondere in den 1970er-Jahren, als München Gastgeber der 20. Olympischen Sommerspiele war (die durch einen Terrorangriff mit Geiselnahme überschattet wurden - was hier in jedoch nicht Thema sein soll), gestaltete man sowohl die Innenstadt als auch den kompletten öffentlichen Nahverkehr in und um München grundlegend um. Die Linien von U-und S-Bahn wurden nach und nach großräumig erweitert, in der Innenstadt breiteten sich fortan große und moderne Fußgängerzonen aus.
In den neunziger Jahren sowie zu Anfang des neuen Jahrtausends schließlich sorgte man mit dem Bau zahlreicher Hochhäuser für ein verändertes Stadtbild, das fortan dem anderer Großstädte in Deutschland - wie zum Beispiel Frankfurt am Main - in nichts mehr nachstehen sollte. Dazu trug auch die Eröffnung des neuen Flughafens München („Franz Josef Strauß Airport“) im Jahr 1992 bei, woraufhin der alte und räumlich deutlich zu klein gewordene Flughafen München-Riem geschlossen wurde. An dieser Stelle befindet sich seit 2005 die Messestadt Riem, welche zahlreiche Angebote für Einheimische und Touristen bereithält.
Ebenfalls seit Ende des Zweiten Weltkrieges hat sich der Tourismus in München beständig weiterentwickelt. Mittlerweile verzeichnet die Stadt über 10 Millionen Übernachtungen pro Jahr, wovon etwa die Hälfte auf ausländische Besucher entfallen. Oftmals kommen diese Besucher aus den USA oder den arabischen Staaten, da sich in den letzten Jahren herumgesprochen hat, dass München ideale Einkaufsmöglichkeiten für den gehobenen Geschmack bietet.
Womit wir auch schon bei unserem Thema wären. Was bietet die bayerische Landeshauptstadt im Bereich Schmuck und Uhren für ihre Shopping-willigen Touristen? Bereits im 16. Jahrhundert machte sich München einen großen Namen insbesondere im Hinblick auf das Schmuckhandwerk. Zahlreiche bedeutende Künstler aus dieser Zeit lebten in München, und auch das Herrschergeschlecht der Wittelsbacher ernannte das Sammeln von Schmuck und anderen Kunstgegenständen zu einer seiner Lieblingsbeschäftigungen. Bis zum ausgehenden 16. Jahrhundert galten vor allem Nürnberg und Augsburg als die führenden Goldschmiedestädte in Deutschland, danach wurden sie jedoch von den Münchener Schmuckhandwerkern überflügelt. Dabei galt München schon immer als eine sehr internationale Stadt, unzählige Einflüsse aus fremden Ländern und Kulturen sorgen dafür, dass nicht nur das für diese Zeit typische Gold und andere Edelmetalle zu Schmuck verarbeitet wurden, sondern auch so seltene Materialien wie Elfenbein oder Bernstein.
Über die Jahre entwickelte sich die Szene der Kunst- und Schmuckhandwerker in München immer weiter, insbesondere durch die Gründung der „Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk“ im Jahr 1897 wurde diese Entwicklung nochmals vorangetrieben. Seit dieser Zeit stehen mehrere Schulen in München als treibende Kraft hinter den Neuerungen im Schmuckhandwerk.
Die Dichte an Goldschmiedewerkstätten, Ateliers und Schmuckläden in München wird von kaum einer anderen Stadt auf der Welt übertroffen. Dies beschränkt sich übrigens nicht nur auf die bekannten Locations für Luxuseinkauf wie beispielsweise die Maximilianstraße oder die Fünf Höfe, auch an weniger bekannten Orten in der Stadt findet man kleine Schmuckateliers und Läden für unkonventionellen Schmuck.
So bietet die Schmuckszene in München heute ein sehr buntes Bild, vom verschrobenen Künstler, dessen Kreationen allenfalls einem kleinen Prozentsatz der Besucher gefallen, bis zum Luxuslabel, das seine Schmuckwaren in jeder bedeutenden Metropole der Welt - und damit natürlich auch in München – anbietet. Hier kommt jeder Kaufwillige voll auf seine Kosten.
Schauen wir uns doch einmal ein paar bekannte Locations in München zum Einkauf von Schmuck und Uhren etwas näher an.
Erste Adresse für alle, die gerne edel shoppen gehen und dabei nicht so sehr aufs Geld achten müssen, sind die Fünf Höfe. Dabei handelt es sich um das bekannteste und modernste Einkaufszentrum in München, in dem sich zur Zeit 54 exklusive Ladengeschäfte sowie acht Cafes und Restaurants befinden. Das futuristische Gebäude beherbergt unter anderem den Flagship-Store von H. Stern, weltbekannt für hochwertigen und ausgefallenen Turmalinschmuck. Erwähnenswert in den Fünf Höfen ist außerdem die Boutique von CADA, in der es insbesondere sehr opulenten Goldschmuck zu erwerben gibt. Wer dagegen eher auf die klassischen Kreationen steht und es etwas dezenter haben möchte, der sollte den Laden von Juwelier Nehm besuchen. Weitere Geschäfte für Uhren und Schmuck in den Fünf Höfen sind die Sevigne Goldschmiede sowie der Goldschmiede-Laden „Geträumte Taten“.
Schauen wir doch noch etwas weiter und begeben uns an den Marienplatz, ebenfalls einer sehr bekannten Einkaufsmeile in München. Hier befinden sich die Juweliergeschäfte von Carl Thomass und Nicolodi, außerdem der sehenswerte Bernsteinladen, in dem besonders ausgefallene Schmuckkreationen ausschließlich aus diesem Material angeboten werden. Abgerundet wird das Angebot am Marienplatz durch den Swatch Flagship Store und den Swarovski Store, in denen Freunde dieser Marken voll auf ihre Kosten kommen.
Die altbekannten Luxus-Einkaufsmeilen in München sollen an dieser Stelle natürlich auch nicht fehlen. Begeben wir uns also in die Maximilianstraße und die Residenzstraße und schauen wir, welch´ edles Angebot uns hier erwartet. Neben den klassischen, alteingesessenen Juweliergeschäften von Wempe, Fochtmann und Hemmerle findet man hier auch die Zweigstellen einiger weltbekannter Schmuck- und Uhrenlabels, zum Beispiel Chopard, Omega, Bulgari und Cartier. Und wer schon immer einmal wie in New York shoppen gehen wollte, der sollte unbedingt den Laden von Tiffany´s & Co. besuchen.
Das ist Ihnen alles zu teuer? Dann machen Sie doch einen Abstecher in die Kaufinger Straße. Hier gibt es noch Uhren und Schmuck in toller Qualität und modernem Design zu sehr zivilen Preisen, zum Beispiel bei Juwelier Christ oder der Galeria Kaufhof. Wem der Sinn dagegen nach Modeschmuck und besonders ausgefallenen Schmuckkreationen steht, der sollte unbedingt einmal den „Leaf Shop für individuellen Schmuck“ in der Kaufinger Straße 9 besuchen.
Fazit: München - ein Paradies für Schmuck- und Uhrenfreunde. In keiner anderen deutschen Stadt ist das Angebot an Schmuck und Uhren so groß wie in der bayerischen Landeshauptstadt. Dabei ist es völlig egal, ob Sie auf pfiffigen und günstigen Modeschmuck, auf seriöse Klassiker oder auf die weltbekannten Luxuslabels stehen - in München kommt wirklich jeder voll auf seine Kosten.
Archivbeitrag 08.02.2011