Fast jeder Juwelier und Goldschmied ist des öfteren dazu gezwungen, wertvolle Schmuckstücke und äußerst kostbare Ware per Post zu verschicken und auch Verbraucher kommen doch e-commerce immer öfter in diese Situation. Doch meist wird ein solcher Versand von großer Besorgnis überschattet: Was passiert, wenn die Ware den Adressat nicht erreicht? Wie kann man sich vor Verlusten schützen? Wer ersetzt mir meine anfallenden Kosten?
Als erste Möglichkeit sei hierbei der Wertbrief erwähnt. Der Wertbrief ist eine spezielle Versandform des Postwesens, die ausschließlich für die Versandart Brief möglich ist. Hierbei können Werte bis zur Valoren - Klasse I (max. 5.000 €), aber auch Valoren - Klasse II (max.500 €) verschickt werden.
Unter dem Begriff "Valoren" (lat. Wert, Geltung) versteht man die Sammelbezeichnung für jegliche Wertgegenstände wie Schmuck, Gold und Silber, Schecks, Wertpapiere und Bargeld.
Man unterscheidet dabei versicherungstechnisch zwischen Valoren erster und zweiter Klasse.
So gehören Frachtbriefe, Wertpapiere, Aktien, Hypothekenbriefe, Pfandbriefe, Frachtbriefe sowie Sparbücher zur Valoren Klasse I. Zu Valoren Klasse II zählt man Fahrkarten, Dividendenscheine, Bargeld und eben Edelmetall und Schmuck.
Allerdings werden Wertbriefe nicht in allen Postfilialen angenommen. Daher ist es auch möglich, für Wertbriefe innerhalb Deutschlands entsprechende Labels im Internet auszudrucken. Mit diesen Labels gekennzeichnet können die Briefe bei jeder Postfiliale eingeliefert oder in einen normalen Briefkasten geworfen werden können. Dies gilt jedoch nicht für Wertbriefe ins Ausland.
Als eine Art Versicherungsprämie ist neben dem normalen Entgelt für den Brief bzw. das Paket ein sog. Wertentgelt zu entrichten. Dieses ist abhängig von der Höhe des angegebenen Wertbetrages. Zusätzlich zu dem Porto für den Brief beträgt dabei das Wertentgelt für Wert International 2,05 € sowie zusätzliche 1,50 € pro angefangene 100 € Wertangabe.
Eine weitere Versandoption bietet das Wertpaket. Möglich ist hierbei ein weltweit versicherter Versand von Waren bis zu einer Höhe von 25.000 €.
Tritt ein Schadensfall, wie z.B. in Form von Diebstahl, eines Transportschadens oder auch der Verlust des Paketes auf, so erfolgt eine Auszahlung in Höhe des angegebenen Warenwertes.
Beim Versand eines Wertpaketes müssen allerdings einige wichtige Dinge beachtet werden. Es ist unbedingt erforderlich, dass das Paket verschnürt ist und alle Kreuzungspunkte der Paketschnur versiegelt werden müssen. Zur sachgemäßen Anwendung wird ein spezieller Siegellack erwärmt und tropfenweise auf die Knotenpunkte der Verschnürung aufgebracht. Anschließend wird der noch flüssige Lack mit einem dafür vorgesehenen Siegelstempel geprägt.
Damit im Schadensfall eine Gewährleistung des Versicherungsschutzes besteht, muss dass geprägte Reliefmuster unversehrt sein und unbeschadet bleiben bis es bei dem Empfänger eintrifft.
Es ist sogar möglich eine Höherhaftung bis zu einer maximalen Höhe von 5.000 Euro mit der Deutschen Post AG zu vereinbaren. Dies geschieht durch Versand als Wertpaket International. Wie hoch der zulässige Höchstbetrag für die Serviceleistung Wertpaket International tatsächlich ist, hängt von den einzelnen Ziel-Ländern ab. Des weiteren ist der Versand von Service Wertpaketen International leider nicht in alle Länder möglich. Im Gegensatz zu den normalen Wertpaketen ist es nicht gestattet, das Service Wertpaket International mit irgendwelchen speziellen Kennzeichnungen oder Markierungen zu versehen. Auch das Versiegeln ist hier nicht erlaubt.
Mittlerweile gibt es zahlreiche Transportunternehmen, die sich auf den Wertversand spezialisiert haben. Dabei gibt es teilweise enorme Preisunterschiede. Etablierte, gut renomierte Unternehmen können oft nicht mit den Preisen, der Billigversender mithalten. Letztere verschwinden aber oft genauso schnell wieder vom Markt, wie sie gekommen sind. Bei den meisten Transporteuren ist vorher ein Vertrag abzuschliessen und man bekommt eigene Versandtaschen und Frachtbriefe zugeschickt. Ein Aufwand, der sich eher nur für Vielversender lohnt.
Eine vom Versandweg unabhängige Form der Absicherung bietet die Deutsche Versicherungswirtschaft in Gestalt der sogenannten Warentransport- bzw. hier speziell Valorenversicherung, welche die betreffenden Güter gegen Diebstahl und Verlust beim Versand oder Transport schützt.
Hierbei ist die Höhe der Absicherung vom Kunden grds. frei wählbar, häufig wird dieser Vertrag jedoch im Verbund mit anderen Betriebsversicherungen angeboten (z.B. Betriebshaftpflicht oder Geschäftsinhaltsversicherung).
Als einen der führenden Anbieter im Schmuck- und Juwelierwesen bezeichnet sich die Mannheimer Versicherung. mit ihrer Produktlinie Valorima.
Archivbeitrag 28.06.2011
