Ständig steigende Kosten, höhere Ausgaben für die Lebenshaltung, Mietkosten, Versicherungen etc. wollen regelmäßig bewältigt werden. Viele Menschen suchen daher nach Möglichkeiten, dem eigenen Budget eine ordentliche Finanzspritze zu verabreichen. Oftmals bewahrt man zuhause Schmuck, Uhren und andere Kostbarkeiten auf, die eigentlich nie getragen oder genutzt werden. Solche Stücke, zu denen keine enge Bindung besteht, eigenen sich besonders gut zum Verkauf beim Altgoldankäufer. Verspürt man nur einen temporären Engpass, bietet hingegen das Pfandleihhaus die praktische Alternative seine Stücke später wieder auszulösen. Vor allem, wenn einem der Schmuck viel bedeutet.
In den Köpfen der Menschen haftete den Pfandleihhäusern lange Zeit ein negatives Image an, brachte man sie doch mit suspekten Gestalten und kriminellen Geschäften in Zusammenhang. Glücklicherweise haben sich die Pfandleihhäuser inzwischen von diesem schlechten Ansehen komplett gelöst. In der Regel findet man heutzutage die meisten Pfandleihen sogar in den besten Gegenden, untergebracht in edlen Lokalitäten, versehen mit schicken Schaufenstern und kostbarer Auslage. Pfandleihhäuser ähneln heutzutage vom Aufbau her eher einem Bankgebäude gleich. Auch hier finden sich mittlerweile mehrere Schalter, an denen die Kunden des Pfandhauses ihre Angelegenheiten regeln können. Studien zufolge besteht der größte Teil der Besucher eines Pfandhauses für viele eher doch überraschend aus Menschen der Mittelschicht, Freischaffenden und Selbstständigen, Personengruppen also, denen es oftmals nur schwer möglich ist, ein reguläres Bankdarlehen zu erhalten. Dazu kommt noch die Tatsache, dass die Banken aufgrund des enormen Kostenaufwands in der Regel an der Gewährung von Kurzzeitdarlehen weitgehend wenig Interesse zeigen. Pfandleihhäuser hingegen sind gerade auf solche Kurzkredite eingestellt, schließlich sind diese der Hauptbestandteil in Sachen Pfandkreditgeschäft. Im Pfandhaus wird der benötigte Kredit anhand der professionellen Schätzung und Berechnung des hinterlegten Wertgegenstandes innerhalb kürzester Zeit äußerst unbürokratisch, d.h. es erfolgt keine Bonitätsprüfung , bar ausbezahlt.
Man spricht bei einem Pfandkredit von einem Darlehen, wobei der Darlehensnehmer bzw. der Verpfänder, bestimmte Wertstücke wie eben Schmuck, Uhren etc. als Sicherheiten für den gewährten Kredit, sprich die bar ausgezahlte Darlehenssumme, in Verwahrung gibt. Kurz und knapp gesagt bekommt der Kunde vom Pfandleiher eine bestimmte Geldmenge geliehen, die er für seine eingebrachten Wertgegenstände erhält. Ob Schmuck aus Gold, Silber oder Platin, der aktuelle Goldpreis für den Ankauf sollte immer aktuell anhand der Tageskurse für den Kunden ermittelt werden. Wie bereits erwähnt wird ein Pfandkredit dabei ohne größeren administrativen Aufwand bzw. ohne Auskunft über etwaige Schufa-Einträge oder Bonitätsnachweise gewährt. Es ist lediglich notwendig, einen gültigen Personalausweis vorzulegen. Normalerweise kann man als Darlehensnehmer damit rechnen, für seine dargelegten Stücke eine Auszahlung von ca. 25 bis 50 Prozent des aktuellen Wertes zu erhalten. Hierbei sollte man niemals die Tatsache aus den Augen lassen/verlieren, dass man bei einem endgültigen Verkauf seiner Schmuckstücke einen oftmals viel höheren Gewinn erzielen könnte. Im Gegensatz zu einem Käufer erwirbt aber der Pfandleiher wiederum keinerlei Eigentumsansprüche an den Pfandobjekten, denn der Verpfänder hat die Möglichkeit wie sowohl auch das Recht innerhalb einer auf drei Monaten begrenzten Frist, seine Wertgegenstände wieder auszulösen. Weiterhin Dennoch sollte man sich darüber bewusst sein, dass natürlich auch der Pfandkredit selbst verzinst wird, d.h. bei einem Darlehen in Höhe von bis zu 300 € ist laut Vorschrift eine Verzinsung von einem Prozent angebracht. So fallen daher auch bei größeren Beträgen in der Regel zwei Prozent Zinsen an. Gleichermaßen gesetzlich festgelegt ist die Höhe der monatlichen Gebühren der Pfandleihe, beispielsweise sind bei einem Kredit von 100 € monatlich 2,50 € fällig, bei einem Betrag von über 300 € muss man mit monatlichen 6,50 € rechnen. Durch die Zinsen und Gebühren ergeben sich insgesamt etwa bis zu 40% effektiver Jahreszins. Kann der Verpfänder allerdings den fälligen Auslösebetrag nach der vereinbarten Dreimonatsfrist nicht bezahlen, so steht diesem noch die Option der Vertragsverlängerung zu. Selbstverständlich zieht diese Verlängerung abermals Gebühren nach sich und natürlich werden auch weiterhin Zinsen dazu kommen.
Ist man wirklich in eine finanziell prekäre Lage geraten oder will man einfach nur einen Finanzzuschuss zwischendurch - die Erwartungen verbunden mit dem Gang ins Pfandleihhaus sollten stets wohlüberlegt und realistisch sein. Denn leider erfolgt oftmals die große Enttäuschung und Konfrontation mit der bitteren Wahrheit, wenn der wertvolle Familienschmuck nur vergoldet und die noble Uhr nur eine billige Imitation darstellt. Auf solch böse Überraschungen sollte man sich vorher einstellen, denn wie heißt es doch so schön: "Es ist nicht alles Gold, was glänzt." Zumal oftmals besonders bei Erbstücken der emotionale, persönliche Wert des Schmucks mit keinem Geld der Welt zu bezahlen ist. Darüber hinaus sollte man es sich sorgfältig überlegen, ob man nach Ablauf der festgelegten Beleihungsfrist finanziell so liquide ist, um die beliehenen Wertsachen auch wieder auslösen zu können. Anstatt eine Finanzspritze zu erhalten, muss der Verpfänder bei einer Vertragsverlängerung nämlich ordentlich draufzahlen und das ganze Geschäft wird ziemlich unprofitabel. Bei der Auswahl des Pfandleihhauses sollte man auf eine gute Beratung seitens des Pfandleihers achten bzw. sollte der Schmuck sorgfältig geprüft werden und die Preise sollten sich nach dem aktuellen Edelmetall - Tageskurs richten. Des Weiteren sollte man sich seine Darlehensvereinbarung oder gegebenenfalls seinen Edelmetallverkauf quittieren lassen. Ein guter Pfandleiher wird dies natürlich sofort und unaufgefordert ausstellen und Sie über alle anfallenden Dinge wie zum Beispiel die Berechnungsdetails informieren.
Archivbeitrag 07.05.2012