Im aktuellen Beitrag haben wir wieder die spannensten Themen rund um Schmuck aus dem öffentlichen Leben der letzten Tage zusammengetragen. Informativ, zum Kopf schütteln oder zum Schmunzeln - entscheiden Sie selbst!
Inzwischen kennt man Schmuck aus vielerlei verschiedenen Materialien, neben den klassischen Stücken aus Gold und Silber auch solchen aus Edelstahl, Holz oder Kunststoff. Aber Schmuck aus Beton? Gibt es den wirklich? Und wer kommt auf eine solche Idee?
Fakt ist: Schmuck aus Beton ist ab sofort nicht nur im Handel erhältlich, sondern konnte auch noch den bekannten und begehrten Red Dot Design Award gewinnen. Bei diesem Preis handelt es sich um eine Auszeichnung, die das beste Industrie- und Produktdesign kürt und national wie international inzwischen ein großes Renommee genießt. Der Award wird in verschiedenen Kategorien vergeben, insgesamt waren für die aktuelle Ausschreibung über 4600 Produkte angemeldet.
Der diesjährige Preis in der Kategorie "Uhren und Schmuck" ging nach Österreich, an den Wiener Schmuckmacher Thomas Hauser vom Atelier Allure. Dieser wurde für den besagten Schmuck aus Beton ausgezeichnet - eine Idee, die wir Ihnen hier etwas näher vorstellen möchten.
Thomas Hauser wurde für seine aktuelle Ringkollektion namens "AAA" ausgezeichnet, ein Schmuckkonzept, bestehend aus den Materialien Beton und Palladium. Im Design eher schlicht gehalten, beeindrucken die Schmuckstücke insbesondere durch ihre neuartige Materialmischung. Gerade das Element Beton brachte bislang wohl keiner mit der Herstellung von feinem Schmuck in Verbindung.
Die Mischung machts!
Natürlich kann hierfür nicht einfach die beliebige Betonmischung "von der Baustelle nebenan" verwendet werden. Aus diesem Grund wurde die Entwicklung einer speziellen Spritzbeton-Mischung an der TU Wien vorgenommen, wo Bauingenieur Johannes Kirnbauer Betonmischungen jeweils an die unterschiedlichen technischen Einsatzzwecke anpasst. Dabei erwies sich die Aufgabe, eine spezielle Mischung für die Fertigung von Schmuckstücken zu kreieren, als gar nicht so einfach. Dem Material sollte nicht sein Gesicht genommen werden, trotzdem galt es, sich optimal in das Schmuckstück einzufügen und am fertigen Teil nicht als Fremdkörper zu wirken. Dabei erwies sich die richtige Viskosität der eigens ausgetüftelten Betonmischung als größte Herausforderung der ganzen Sache. Einerseits muss das Material zäh genug sein, um eine ausreichend dicke Schicht auf dem Schmuckstück zu bilden, zum anderen muss es aber auch ausreichend dünnflüssig sein, um in die richtige Form fließen zu können.
Die Betonschicht auf den Ringen von Thomas Hauser ist nur ca. einen Millimeter dick, wird aber in mehreren Schichten aufgespritzt, um ein schönes und möglichst gleichmäßiges Materialbild zu erreichen. Nach dem Spritzvorgang erfolgt die Endbearbeitung, bei der das Material schließlich noch geglättet und poliert wird. So erhält das Schmuckstück seine endgültige Form.
Am Ende gelang das Experiment in beeindruckender Weise. Man taufte die neue Betonmischung als "Edelbeton" - ein Material, von dem man auch in Zukunft sicher noch viel hören wird. Neben den diesjährigen Siegern des Red Dot Awards - der besagten Ringkollektion "AAA" - sind weitere Schmuckstücke in Planung, zum Beispiel Armreifen, aber auch Ohrringe mit besonders filigranen Formen. Auch das ist mit dem neuartigen Edelbeton möglich.
Ist das Gewicht ein Problem?
Erstaunlicherweise ist das Gewicht der Schmuckstücke aus Beton überhaupt kein Problem. Im Gegenteil: Durch seine poröse Struktur ist Beton um ein Vielfaches leichter als andere, klassische Materialien für die Herstellung von Schmuck. Im Vergleich zu Gold beträgt das Gewichtsverhältnis beispielsweise 1:7. Somit dürfte es auch kein Problem sein, das Material in größeren Dimensionen in der Schmuckherstellung zu verwenden.
Und wieder einmal traf es einen amerikanischen Prominenten: Der US-Country-Sängerin Julianne Hough wurde Schmuck im Wert von rund 100.000 Dollar aus ihrem Wagen gestohlen. Das Ganze geschah am hellichten Tag auf einem Parkplatz in Hollywood. Die Sängerin verließ nur kurz ihren Wagen, um etwas einzukaufen, doch diese Zeit reichte den Dieben schon, um das Fahrzeug aufzubrechen und die dort deponierten Schmuckstücke zu stehlen.
Besonders bitter: Hough hatte den Schmuck von ihrem Freund Ryan Seacrest geschenkt bekommen. Er wird sie nun nicht mehr an die gemeinsame Zeit erinnern können, denn das Paar legte seine Beziehung vor einiger Zeit vorrübergehend auf Eis, offiziell der vielen Termine wegen. Man hätte einfach zu wenig Zeit füreinander, betonten beide. Kein Wunder: Während die Sängerin für ihre unzähligen Auftritte durch das ganze Land reist und mittlerweile auch im Ausland bekannt ist, moderiert ihr Freund die amerikanische Kultsendung "American Idol", produziert eine eigene Reality-TV-Show und ist auch noch im Radio omnipräsent.
Das teuerste Stück des gestohlenen Schmucks ist eine Uhr für mehr als 50.000 Dollar. Ob diese und die anderen Stücke irgendwann wieder auftauchen, ist indes ungewiss. Die Aufklärungs- und Wiederbeschaffungsquote fällt jedenfalls mehr als bescheiden aus.
Wenn ein inzwischen weltbekanntes Modeunternehmen eine Kollektion von "Sklavenarmreifen" verkauft, dürfte schon im Vorhinein klar sein, dass dies Kritik und Proteste von allen Seiten hervorrufen wird. Nicht anders geschah es beim spanischen Modekonzern Mango, als dieser kürzlich Schmuckstücke unter besagtem Namen in Frankreich im Handel anbot.
Kunden und Experten rätseln nun: War es eine Unachtsamkeit, ein peinlicher Fehler oder hatte man die ganze Geschichte bewusst geplant, um Aufmerksamkeit zu erregen und somit kostenlose Promotion zu erreichen? Falls ja, so hätte dieser Plan genau ins Schwarze getroffen.
"Das ist Geschäftemacherei auf dem Rücken eines Verbrechens gegen die Menschlichkeit" - mit dieser Parole fordern Menschenrechtler, z. B. die französische Organisation "SOS Racisme" den sofortigen Rückzug der besagten Produkte aus dem Handel. Der Stein des Anstoßes: Der Konzern hatte in seinem französischen Onlineshop Schmuckstücke unter den Bezeichnungen "Sklavenarmreif" oder "Armreif im Sklavenstil" angeboten.
Zwar änderte man die Bezeichnungen umgehend nach Bekanntwerden, trotzdem gingen die Menschenrechtler auf die Barrikaden. Die Entschuldigung von Mango, es handele sich dabei um einen bedauerlichen Übersetzungsfehler, ließen sie jedenfalls nicht gelten. Nach eigenen Recherchen zum Thema könne man dies so gut wie ausschließen.
Die Forderung ist daher eindeutig: Der Modekonzern soll die besagten Schmuckstücke komplett aus dem Handel nehmen. Dazu ist er jedoch bis jetzt nicht bereit. Um ihrer Forderung Druck zu verleihen, startete man zwischenzeitlich eine Online-Petition, welche mittlerweile von mehr als 7.000 Menschen unterzeichnet wurde. Auch zahlreiche Prominente beteiligten sich bereits daran.
In Deutschland gibt es übrigens nichts zu beanstanden. Hier werden die Schmuckstücke unter den schlichten Bezeichnungen "Armreif mit Steinen" oder "ID-Halsband" angeboten - daran dürfte wohl kaum jemand etwas auszusetzen haben.
Es wird spannend zu beobachten sein, ob sich der Weltkonzern letztendlich dem Willen seiner Kunden und der Öffentlichkeit beugt, oder ob die Verantwortlichen die harte Tour fahren bzw. das Ganze aussitzen werden. Wir werden das Thema jedenfalls weiter im Auge behalten.
Archivbeitrag 03.04.2013