Die Technik des Filzens zählt zu den ältesten Methoden der Textilfertigung und wird bereits seit unglaublichen 8.000 Jahren praktiziert. Zu Beginn, als unsere Ahnen das Filzen für sich entdeckten, nutzten diese es hauptsächlich, um sich dadurch schützende Kleidung zu fertigen. Ihr Ausgangsmaterial war damals die Wolle wilder Tiere.
Im Grunde hat sich die Technik des Filzens im Laufe der Jahrtausende nur geringfügig verändert und wurde mit der Zeit eigentlich auch nur ein wenig modernisiert. Früher arbeitete man mit Wasser, Seife, grober Wolle und dem wertvollsten aller Werkzeuge überhaupt - den eigenen zwei Händen. Heutzutage unterscheidet man zwei Arten des Filzens: es gibt das Nassfilzen und das Trockenfilzen, bevorzugtes Arbeitsmaterial ist ungesponnene Naturwolle; bestenfalls Alpaka.
Unter dem Begriff des Nassfilzens versteht man das Arbeiten mit einer Unterlage bzw. einer Matte, mehreren Sorten unifarbener Wolle und wie bereits erwähnt Wasser und Seife. Die gewünschte Wolle wird nun auf der Unterlage ausgelegt, darauf verbreitet man die nächste Schicht einer andersfarbigen Wolle. Die Gestaltungsoptionen liegen hierbei ganz im Ermessen des Kreativen. Über diese Wollschichten gießt man nun die Seifenlösung, die man sich anhand von geriebener Seife und heißem Wasser hergestellt hat. Mit viel Fingerspitzengefühl wird die getränkte Wolle schließlich geschätzte hunderte Male in unterschiedliche Richtungen gerieben. Dadurch entsteht ein Textilteil, welches man in jede beliebige Form bringen kann.
Beim Trockenfilzen benötigt man weitere Hilfsmittel bzw. arbeitet man mit speziellen Nadeln von unterschiedlicher Größe. Anders als beim Nassfilzen legt man die Wollschichten hierbei nicht auf eine Matte sondern auf einer Art Schwamm aus. Anschließend steckt man die Nadeln immer wieder in die Wollschicht rein und logischerweise auch wieder raus. Durch dieses "Stechen" verweben sich mit der Zeit die Fasern der Wolle.
Generell kann man aber sagen, dass das Nassfilzen öfter als das Trockenfilzen angewendet wird und als die klassischere Art betrachtet werden kann.
Filzen erfreut sich dieser Tage wieder sehr großer Beliebtheit, denn der Phantasie sind bei dieser Art des künstlerischen Schaffens keine Schranken gesetzt.
Hier kann sich der Künstler frei entfalten. Längst gibt es aus Filz nicht nur tolle Accessoires, Taschen, Hüte und Schuhe - nein, Filz liegt beim Gestalten von originellem Schmuck inzwischen ebenso voll im Trend. Durch den Vorgang des Filzens kann man die verschiedensten Schmuckstücke herstellen; mal dezent und edel, kombiniert mit Edelmetallen, Perlen oder Juwelen, oder sogar bunt, auffällig oder abgestimmt auf den Stil der Trägerin.
Beispielsweise findet man auf dem Internetportal DaWanda unzählige Künstler, welche die ausgefallensten Schmuckkreationen aus Filz anbieten. Hier zeigen sich Ringe in Form eines kleinen Lebkuchenherzes in braun oder schwarz, montiert auf einer Ringschiene, ein Gänseblümchen oder Edelweissring für alle Naturfreunde, gefilzt aus feinster Merinowolle oder etwas edlerer Filzschmuck, wie ein Ring, auf dessen Filzschiene sich eine große gewellte Silberscheibe befindet und darauf wiederum eine hübsche Süsswasserperle thront. Kurzum gesagt, hier findet jeder Filzschmuck Liebhaber sein individuelles Traumstück.
Eine wahre Filzkünstlerin ist die Freie Grafik-Designerin Sophia Wagner. Im Jahre 2006 gründete sie "Sophia Wagner Art zu leben", Hierbei gehört eben Filz zu ihrem bevorzugten Material. Sophia Wagner schwärmt geradezu über diesen tollen Werkstoff und gelangt durch die Geburt ihres ersten Kindes zu einem neuen gestalterischen Schwerpunkt. Die Künstlerin schwärmt: "Filz ist meine erste Wahl. Filz ist ein wunderbares Material, das sich für mich am Besten mit dem Muttersein verbindet. Es spiegelt alle idealen Eigenschaften einer Mutter: Beweglichkeit, Wärme, strapazierfähig, Lebendigkeit, Atmen, Anpassungsfähigkeit. Das Filzen steht in Kommunikation zu der inneren Empfindungswelt und greift archaische Bilder auf." Besonders schön sind ihre Schmuckstücke aus der Kollektion "Märchenkette". Sophia Wagner hat wahrlich zauberhafte, verspielte Stücke geschaffen, die Groß und Klein gefallen.
Eine weitere Künstlerin, die wunderschönen Schmuck in Kombination mit Filz zaubert, ist Michaela Binder. Im Jahre 1997 gründete sie in Berlin die Werkstattgalerie »Tagebau« in Kooperation mit verschiedenen Designern. Seit 2004 hat Michaela Binder ihr eigenes Atelier samt Galerieräumen in Berlin-Mitte, hier entstehen ihre kreative Kollektionen aus Silber und farbigen Filzen. Ihre Vorliebe, Schmuckstücke mit Filz zu kombinieren, erklärt die Künstlerin folgendermaßen: "Mich fasziniert eine klare sachliche Formensprache in Verbindung mit sinnlichen Elementen. Mein Anliegen in der Schmuckgestaltung ist es, Kontraste zu traditionellen Vorstellungen zu finden. Wo sonst Edelsteine für Farbe sorgen, leuchtet in meinem Schmuck der Filz. Filz ist weich, flexibel, wunderbar farbig, einfach auswechselbar... frech. Farbe bedeutet für mich Lebensfreude. Vom dezenten Jägergrün bis zum aufreizenden Pink hat die Schmuckliebhaberin die Wahl." Kurz gesagt, die Schmuckstücke von Michaela Binder sind auf jeden Fall echte "Hingucker". Bei ihrer Schmuckauswahl stehen der Trägerin eine große Anzahl von verschiedenfarbigen, austauschbaren Filzscheiben zur Verfügung und garantieren somit einen regelmäßig wechselnden Look.
An dieser Stelle sollte auch unbedingt der Silberschmuck mit Filz von FILZIS genannt werden. Die äußerst farbenfrohen Schmuck Kollektionen von FILZIS verbreiten sich bunt, beschwingt und lebensfroh in unzähligen Städten Deutschlands und mittlerweile auch in ganz Europa. Die Besonderheit bei den Schmuckstücken von FILZIS liegt darin, dass jeweils 17 Farbpads aus Filz zu jedem Schmuckstück gehören und sich die Ringe, Anhänger etc. somit ruck - zuck passend zum gewünschten Outfit gestalten lassen.
Originelle Colliers aus Filz bietet auch der Online Shop mit dem klangvollen Namen "filz und feines". Bei diesen Designerschmuck Teilen aus Filz handelt es sich um handgefertigte Unikate von höchster Qualität. Einfach mal reinschauen.
Wirklich umwerfenden Schmuck mit Filz liefert auch die Allaxo-Kollektion von Barbara Schnöckel. Ihr Schmuck präsentiert sich in klaren, geometrischen Formen bzw. rund, quadratisch, dreieckig und einem kissenförmigen Aussehen, verbunden mit einem exquisiten Tragekomfort. Alle Schmuckstücke aus der Allaxo-Klassik-Serie präsentieren sich anhand von 16 bunten, variablen Filz-Pads.
Archivbeitrag 18.04.2012