Die Bezeichnung "Ottonische Kunst" für die Zeitepoche von 950 bis 1050 n. Chr. entstammt der Krönung Ottos des Großen im Jahr 936 n. Chr. Insbesondere die Formensprache wird zu dieser Zeit wieder strenger, was hauptsächlich durch den neuen Einfluss der byzantinischen Kunst bedingt ist, welche die römischen Einflüsse abgelöst hat.
Das zentrale Thema in der Ära der Ottonischen Kunst sind Reliefs. Ursprünglich vor allem in Bronze und Elfenbein hergestellt, finden sie schon bald auch Verwendung in der Goldschmiedekunst. Vor allem als "Überbringer von Botschaften" werden sie sehr beliebt, die teils äußerst kunstvoll gestalteten Abbildungen beeindrucken den Betrachter bis heute.
In dieser Zeit entstehen einige große Werke der Goldschmiede- und Schmuckhandwerkskunst, die ihre Bekanntheit bis heute bewahrt haben. Hier die wichtigsten:
Eines der bemerkenswertesten Stücke der Ottonischen Kunst ist die Reichskrone. Es handelt sich hierbei um eine mit fast 300 Perlen und Edelsteinen verzierte, achteckige Krone. Durch diese Form unterscheidet sie sich von nahezu sämtlichen anderen Kronen der Welt.
Ebenso bemerkenswert und ein "Vorzeigeobjekt" aus dieser Zeit ist das Aachener Lotharkreuz. Es wird bis heute in der Schatzkammer des Aachener Doms aufbewahrt. Das lateinische Kreuz läuft an seinen Enden in Dreieckform aus und ist mit jeweils einem ungeschliffenen Saphir und drei kunstvoll eingefassten Perlen verziert. Auch die restliche Oberfläche des Kreuzes ist mit Perlen und Edelsteinen verschiedener Arten und Größen verziert, zudem fertigte man im 14. Jahrhundert einen Fuß für das Kreuz an, um es als Standkreuz nutzen zu können.
Auch Reichskreuz, Antependium und Ambo gehören zu den bedeutenden Werken der Schmuckkunst dieser Zeit.
Archivbeitrag 19.10.2012