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Namen und Nachrichten aus der Uhrenbranche

Sicherheit und Sichtbarkeit - beides soll die speziell für Uhren konzipierte SafeVitrine "Yavis" bieten. Eine Kombination aus Tresor, Vitrine und Uhrenbeweger. Wir stellen das Multitalent vor. - Über seine Pläne berichtete im Gespräch mit unserer Redaktion der Einzeiger-Uhren-Pionier Klaus Botta. - Das Traditionsunternehmen Hanhart (Sitz Deutschland und Schweiz) bereitet Neustart vor.

SafeVitrine "Yavis" sorgt für Sicherheit und Sichtbarkeit

Thomas Völker kennt die Probleme seiner Zielgruppe sehr genau. Viele Sammler würden sich gern täglich am Anblick ihrer Kollektion erfreuen, doch aus Sicherheitsgründen bleiben die Schätze unsichtbar im Tresor oder im Banksafe. Der Diplom-Ingenieur und Unternehmer aus Maintal-Dörnigheim in der Nähe von Frankfurt gründete gemeinsam mit seiner Frau Magda Klink-Völker im Jahr 2002 das Unternehmen Locksor GmbH mit einem ehrgeizigen Ziel: Sie wollten eine Kombination aus Safe und Vitrine konzipieren, an dem sogar erfahrene Panzerknacker scheitern. Und im Inneren des einsehbaren Tresors sollten sich auf individuell einstellbaren Uhrenbewegern edle Zeitmesser drehen.

Nun ist es soweit: Locksor bringt mit der SafeVitrine "Yavis" gleichsam einen "Hochsicherheitstrakt" für kostbare Uhren auf den Markt - gedacht für Sammler mit einer veritablen Kollektion oder Juweliere. Das "Yavis"-Gehäuse wird aus einem Stahl gefertigt, der unter anderem robusten Baggerschaufeln Widerstandsfähigkeit verleiht", erläuterte Thomas Volker im Gespräch mit der "Schmuckportal"-Redaktion. Die Frontseite von "Yavis" besteht aus einem 43 Millimeter dicken Panzerglas. Für die erste und letzte Glasschicht wird Schott Amiran verwendet - ein zu 99 Prozent UV-absorbierendes, entspiegeltes Spezialglas, das auch in den großen Museen der Welt zuhause ist. Das Ergebnis: Das Panzerglas wirkt äußerst transparent. Entwickelt wurde "Yavis" in Zusammenarbeit mit den Experten des Verbandes Deutscher Sachversicherer.

Im Inneren der SafeVitrine drehen 20 feinmechanische Uhrenbeweger ihre Runden. Jeder folgt einem eigenen Rhythmus, lässt sich individuell steuern . Der Uhrenfreund definiert einfach und bequem Frequenz sowie Anzahl und Richtung der Umdrehungen. Allerdings lohnt sich der Einsatz dieses transparenten Super-Tresors nur bei wirklich sehr hochwertigen Uhrenkollektionen, denn "Yavis" kostet immerhin mehr als 71.000 Euro.

Botta-Design baut Anteil von mechanischen Uhren aus

Er gilt in Fachkreisen als eigentlicher Schöpfer der zeitgenössischen Einzeiger-Uhr: Klaus Botta, Inhaber von Botta-Design in Königstein bei Frankfurt, entdeckte schon in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre den besonderen Charme minimalistischer Zeitmesser. Angelehnt an alte Turmuhren, verzichtete er auf Minuten und Sekundenzeiger. Stattdessen drehte ein Nadelzeiger seine Runden über das Zifferblatt und zeigte die Zeit in Fünf-Minuten-Schritten an. Botta arbeitete damals unter anderem für Junghans und WatchPeople. In dieser Zeit traf er auch mit Manfred Brassler zusammen, der vom Konzept einer Einzeigeruhr begeistert war. Heute ist Brassler Chef von MeisterSinger - und damit des Weltmarktführers für Einzeigeruhren.

Klaus Botta hingegen startete im Jahr 2000 mit einer eigenen Kollektion. Das bekannteste Modell dürfte bis heute die Einzeigeruhr UNO sein. "Unsere Modelle verzichten bewusst auf eine historisierende Anmutung. Sie werden durch ein zeitgemäßes Design geprägt", beschreibt Botta den Unterschied zum großen Konkurrenten MeisterSinger.

Die UNO ist mit Quarzwerk (Ronda 705 oder 1063) und Automatikwerk (ETA 2824-2) erhältlich. Die UNO-24 - eine Einzeigeruhr mit 24-Stunden-Skala - soll es gegen Jahresende auch mit Automatikwerk geben. "Uns liegen schon zahlreiche Reservierungen vor", freut sich Klaus Botta. Zur Kollektion gehört ferner eine Einzeiger-Wanduhr, angetrieben von einem Junghans-Funkuhrwerk.

Neustart bei Hanhart: Chrono werden im Schwarzwald veredelt

Hanhart hat einen großen Namen in der Schwarzwälder Uhrengeschichte. Bis heute gilt diese Manufaktur in Gütenbach als Marktführer im Bereich von Stoppuhren. Bekannt und geschätzt sind ferner die legendären Chronographen mit dem markant roten Drücker. Vor einigen Jahren wurde der Entschluss gefasst, künftig auch Luxusuhren im mittleren fünfstelligen Preissegment auf den Markt zu bringen. Hierzu wurde im schweizerischen Diessenhofen ein eigenes Unternehmen gegründet - die Hanhart AG. Dass man diese kleine Gemeinde unmittelbar an der Grenze zu Deutschland als Unternehmenssitz wählte, kam nicht von ungefähr. Denn dort hatte Johann Adolf Hanhart 1882 sein Uhrengeschäft gegründet und damit den Grundstein gelegt für diese bei allen Freunden außergewöhnlicher Zeitmesser so geschätzte Marke mit ihrer wechselvollen Geschichte.

Doch der Start mit den neuen Luxus-Chronographen "Pilot", "Racer" und "Diver" verlief nicht gerade nach Plan. Einer der Hauptaktionäre war nach Fehlinvestments unter Druck geraten. Das damalige Führungsteam um CEO Thomas Allenspach und Marketingchefin Monika Müller-Lusti zählte nicht eben zu den intimen Kennern der Branche (Allenspach hatte zuvor als Chef eines Biosaftherstellers gearbeitet) - und noch dazu fiel die Lancierung der optisch zweifellos sehr ansprechenden Chronographen genau in die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise. Eilig wurden die recht ambitiösen Preise (ab 4000 Euro aufwärts) herabgesetzt.

Im Herbst vergangenen Jahres übernahm mit Thomas Morf (zuvor Carl F. Bucherer) ein Branchenkenner den Vorstandsvorsitz der Hanhart AG, die nun mehrheitlich zur Gaydoul Group zählt. Klaus Eble, Geschäftsführer der A. Hanhart GmbH & Co. KG in Gütenbach, kündigte unlängst an, ab dem Jahr 2012 würden Teile der Veredelung der Chronographen wieder in seinem Haus erfolgen. Marketing und Vertrieb blieben indessen in der Schweiz.

Bilder: Werksfotos

Archivbeitrag 21.02.2011
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