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Manierismus (1560 - 1610 n. Chr.)

Der Manierismus versteht sich als eine Stilrichtung und Kunstform innerhalb der Epoche der Spätrenaissance, die sich in römischen und florentinischen Gemälden bereits um 1520 abzeichnete. Größere Verbreitung fand sie aber erst ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts bildete und fortan über ganz Europa verbreitete. Bedeutende Zentren des Manierismus waren Florenz, Fontaineblau (Paris) und Prag.

Grundsätzlich setzte sich die in der Renaissance begonnene Entwicklung im Manierismus nahtlos fort. In der Gesellschaft war der Drang nach neuer Freiheit geradezu mit den Händen zu greifen, religiöse Darstellungen gerieten fortan inbrünstig und mit teils sehr starken und ausgefallenen Effekten - hier zeigte die Gegenreformation ganz deutliche Einflüsse.

Der Wohlstand nahm im Manierismus weiter zu. Dies sorgte dafür, dass Handwerker - insbesondere Goldschmiede und andere Schmuckhersteller - sich zum Teil große Anerkennung und Bekanntheit erarbeiten konnten. Einige von ihnen wurden sogar über die Landesgrenzen hinaus bekannt.

In der Goldschmiedekunst hielten neue Techniken und Verfahren Einzug. So kam beispielsweise das Ätzen von Metallen in Mode. Dabei wurde die Oberfläche des Metalls mit einem säurebeständigen Material (Wachs o. ä.) versiegelt, anschließend legte man die zu ätzenden Bereiche vorsichtig frei. Danach kam das Stück um Ätzen in ein Bad aus Salpeter- oder Salzsäure.

Ein berühmter Vertreter des Manierismus war der italienische Goldschmied und Bildhauer Benvenuto Cellini, der sich drüber hinaus auch noch als Schriftsteller und Musiker betätigte. Sein Werk galt allerdings über Jahrhunderte als fast vollständig vergessen, es wurde erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts wieder entdeckt.

Bei der Bearbeitung von Edelsteinen setzte sich im Manierismus der sogenannte Tafelschliff durch. Dabei wird der Stein so geschliffen und anschließend bündig eingefasst, dass seine Oberfläche und der Zargenrand eine ebene Fläche bilden. Man spricht dabei auch von einer Spiegelfassung.

Der Trend, Kleider mit einer Vielzahl von Edelsteinen, Perlen und anderen Schmuckelementen zu versehen, hielt im Manierismus ebenfalls an.

Archivbeitrag 06.11.2012
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