Es schönes Relikt aus der guten, alten Zeit sind die sogenannten Kaminuhren. Ein solches Exemplar fand sich früher in jedem guten Haushalt. Wie der Name bereits verrät, handelt es sich dabei um Uhrenmodelle, die auf den Kaminsims gestellt wurden.
Der Kamin galt in früheren Zeiten als ein zentrales Element in jeder Wohnstube. Er garantierte wohlige Wärme im Winter und stellte außerdem ein besonders dekoratives Element dar, das jeder gerne anschaute. Und so bot es sich geradezu an, dort eine Uhr zu platzieren, wo eben jeder des Öfteren hinschaute. Durch ihre Optik repräsentierte die Kaminuhr auch den Stand des Haushalts, bzw. die wirtschaftlichen Verhältnisse. Wer es sich leisten konnte, der ließ sich eine Kaminuhr nach seinen ganz persönlichen Wünschen anfertigen, oft mit kunstvollen Verzierungen versehen und aus edelsten Materialien hergestellt.
Heute erfreuen sich Kaminuhren bei Sammlern und Liebhabern nostalgisch angehauchter Einrichtungen großer Beliebtheit. Man findet immer wieder schöne Exemplare in Antiquitätenläden und sogar auf Flohmärkten, außerdem werden einige antike Modelle in Form von Repliken wieder hergestellt. Diese Nachbauten verfügen in der Regel über ein modernes Innenleben, oft mit einem hochwertigen und präzisen Quarzwerk und diversen Zusatzfunktionen wie Datumsanzeige oder Wecker.
Schauen wir uns nachfolgend doch einmal an, welche Modelle einer Kaminuhr am verbreitetsten sind
Die klassische deutsche Kaminuhr besitzt ein horizontal angelegtes Gehäuse, meist aus Holz bestehend, in das ein rundes, bei einigen Modellen auch eckiges Zifferblatt mit entsprechendem Uhrwerk eingelassen ist. Es handelt sich dabei - zumindest bei den "echt antiken" Modellen ausnahmslos um mechanische Uhrwerke, die mit einem vom Hersteller mitgelieferten Schlüssel aufgezogen werden müssen. Ganz wichtig für die Optik ist das Design des Zifferblatts. Je nach Wert der Uhr kommt entweder ein schlicht gehaltenes Zifferblatt mit den typischen arabischen Zahlen zum Einsatz, bei teureren Ausführungen kann es aber auch ein versilbertes oder vergoldetes Zifferblatt sein, das mit römischen Zahlen versehen ist.
Kaminuhren aus dem Ausland weisen häufig andere Merkmale auf. Statt aus Holz sind die Gehäuse oft aus Metall kunstvoll und sehr filigran gearbeitet, das Uhrwerk ist dabei meist mit einem Pendelwerk versehen. Insbesondere in England hat die Kaminuhr eine sehr lange Tradition und wird in entsprechend vielen Varianten gefertigt. Auch heute noch gibt es dort kleine Manufakturen, die Kaminuhren in reiner Handarbeit herstellen.
Da Kaminuhren früher sehr gerne als dekorativer Gegenstand für ein Jagdhaus bzw. Jagdschloss genutzt wurden, findet man heute viele solcher Modelle, die mit zeitgenössischen Szenen aus der Jagd oder mit Tiermotiven versehen wurden. Hirsche, Rehe, Wildschweine, aber auch Hunde und Vögel finden sich auf vielen Kaminuhren entweder in gemalter Form oder als Relief bzw. dreidimensionale Figur wieder.
Wer sich nun für eine Kaminuhr interessiert, hat die Auswahl aus unzähligen verschiedenen Modellen in diversen Preisklassen. Nachgefertigte Kaminuhren mit modernen Quarzwerken gibt es schon für kleines Geld im Handel zu kaufen, so richtig glücklich werden die meisten Menschen jedoch nur mit einem antiken Original. Hier sind allerdings - je nach Ausführung und Seltenheit - Preise von mehreren Hundert Euro einzukalkulieren.
Archivbeitrag 29.01.2013