Gold ist ein schweres Edelmetall: 1 ccm wiegt 19,25 g (= spezifisches Gewicht). Die Oberfläche des reinen Goldes verändert sich an der Luft nicht ; nur bei Goldlegierungen kann ein Anlaufen gelegentlich vorkommen. Als Goldlegierung bezeichnet man die Verschmelzung von Gold mit anderen Metallen. Empfindlich in dieser Hinsicht sind niedrige Goldlegierungen, wie z.b. 333, manchmal auch 585 und wenn der Träger solcher Schmuckstücke bestimmte Hautausscheidungen hat.
Gold ist ein dehnbares und sehr weiches Metall. So lässt sich z.b. Blattgold in der Stärke von 0,0001 bis 0,009 mm herstellen; es ist dann durchscheinend bläulich. Ausserdem besitzt Gold eine hohe Politurfähigkeit. Der Schmelzpunkt des reinen Goldes liegt bei 1063 Grad.
In der Reihenfolge der geförderten Menge sind es folgende Länder:
Südafrika, Russland, Kanada, USA und Australien.
Art des Vorkommens
Gold findet man meist in reiner Form (also gediegen), gelegentlich auch in Verbindung mit anderen Elementen. Die natürlichen Formen des Goldes sind Körner, auch Nuggets genannt, Klumpen, Plättchen, Bäumchen und seltener auch ausgebildete Kristalle.
Goldlegierungen
Durch die Vermischung (Legierung) mit anderen Metallen gewinnt das Gold an Härte. Das Verhältnis der Mischung bzw. der Goldgehalt einer Legierung wird heute in 0/00 (tausendstel) angegeben. Früher geschah das in Karat (Karat dagegen ist das Edelsteingewicht). So bedeutet z.b. der Feingehalt von 333, 1/3 des Materials aus Feingold besteht, während der Rest (2/3), je nach der Goldlegierung, sich aus anderen Metallen zusammensetzt.
In Deutschland kommen hauptsächlich folgende Legierungen bei Schmuckwaren vor:
333
Auch 8 Karat genannt. Es hat ein ungefähres spez. Gewicht von 11,50 g. In Deutschland ist es die Untergrenze für die Bezeichnung als Gold.
585
14 Karat, ungefähres spez. Gewicht von 13,70 g.
750
18 Karat, hat ein ungefähres spez. Gew. von 15,20 g.
900
Bei Schmuck sehr selten; ehr üblich bei Goldmünzen (z.b. "Reichsgold"), es hat 21,6 Karat und ein ungefähres spez. Gewicht von 17,40g.
Feingold
Es hat mindestens eine Legierung von 999,6 (24 Karat) und ein ungefähres spez. Gewicht von 19,25g.
Anmerkung:
Unter Dukatengold ist eine Legierung von "980 -986 fein", also etwa 23,52 - 23,66 Karat, zu verstehen.
Ausländische Punzierungen (= "gestempelter" Feingehalt)
England
375, 585, 750, 916
Frankreich
750, 840, 920
Griechenland
333, 375, 500, 585, 750, 916
Holland
585, 750, 833. Geringer als 585 darf nicht als Gold bezeichnet werden.
Italien
333, 500, 585, 750 zu beachten: 900 nur bei Münzen
Norwegen
585, 750, 900. Es ist zu beachten das 333- Legierungen nicht zulässig sind.
Österreich
585, 750, 900, 986
Russland
56, 72, 82 und 92 Solotnik (alte Bezeichnung) = umgerechnet rund 583, 750, 854 und 958
Schweiz
750 (Schmuck), 585 bei Uhrenarmbändern, 375 nur bei Uhren. 333- Legierungen dürfen nicht als Gold, sondern nur mit der Marke "GAM" bezeichnet werden.
Schweden
760 Nicht eingekauft oder verkauft werden dürfen 333- und 585 Legierung, es sei denn ungestempelt.
Spanien
585, 750, 900, 1000. Nicht zugelassen sind 333-Legierungen.
Die Goldfarben
Bei den Goldlegierungen werden folgende Farben unterschieden:
* Weissgold: Gold, wenig Kupfer, mehr Silber mittlerweile Nickel-Ersatz.
* Blassgold, helles Gelbgold: Gold, wenig Kupfer, viel Silber und etwas Zink
* englische Goldfarbe, sattgelb: Gold, Kupfer und Silber
* Rosé-Gold: Gold, Silber und etwas mehr Kupfer
* Rotgold: Gold und Kupfer
* Grüngold: Gold, Silber und Cadmium
Die Goldstichprobe
Beim Ankauf von alten Goldwaren ist die Probe des ungefähren Goldgehaltes empfehlenswert, sofern nicht eine echte Punzierung genügende Garantie für den angegebenen Goldgehalt verbürgt.
Vorbereitung der Strichprobe
Der Gegenstand wird an einer weniger sichtbaren Stelle etwas abgefeilt; nun lässt sich schon erkennen, ob Dublee vorliegt. Jetzt zieht man mit dieser Stelle drei kräftige Striche auf dem Probierstein, jeden für eine spezielle Probiersäure (für 8, 14 und 18 Karat).
Die Reaktion
Verschwinden alle drei Striche, dann liegt unedles Metall oder eine Legierung vor, die weniger als 333 Teile Feingold enthält.
Bleiben alle drei Striche stehen, so handelt es sich um eine Legierung von mindestens 750 fein (= Feingold).
Verschwindet der Strich, welcher mit der "18er Säure" bestrichen wurde, und bleiben die übrigen Striche sichtbar, dann hat die Legierung mindestens 585 Feingehalt.
Bleibt jedoch nur der eine mit "8er Säure" behandelte Strich sichtbar, dann hat die Legierung den Feingehalt von 333.
Genauigkeit der Reaktion
Ganz genau lässt sich mit der Strichprobe ein Feingehalt nicht ermitteln. Deshalb wird beim Ankauf von Altgold immer ein etwas niedrigerer Feingehalt angenommen, zumal ja auch Lötstellen unterkarätig sein können.
Die Reinigung des Probiersteines
Nach der Probe soll der Probierstein mit Wasser und einem Lappen gesäubert werden. Bleiben noch Striche zurück, so lässt sich mit Königswasser und einem alten Lappen der Probierstein reinigen; denn Königswasser (drei Teile konzentrierte Salzsäure und ein Teil konzentrierte Salpetersäure) ist die einzige Säure, die Gold aufzulösen vermag.
Archivbeitrag 20.07.2011