Flexible Arm- oder Halsreifspangen kommen ohne Verschlüsse und Scharrniere aus, lassen sich leicht handhaben, schmiegen sich zudem angenehm, mit sicherem Sitz an - und brauchen weder optisch noch qualitativ die Konkurrenz mit anderen Arten von Halsketten oder Armbändern zu scheuen. Kein Wunder also, dass diese Idee nicht ganz neu ist.
Ausgangspunkt derartiger biegsamer Arm- oder Halsreifen können Rohlinge, sog, „Halbzeuge“ sein, wie sie die Gold- und Silberschmiede Christoph Heinrich seit nunmehr 11 Jahren herstellt. Während billig produzierte Halbzeuge z.B. in asiatischen Ländern wie Indien oder China in der Massen-Schmuckherstellung längst Einzug gehalten haben, produziert die Schmuckwerkstatt in Irischenberg hochwertige Produkte, aus denen individuelle und langlebige Schmuckstücke entstehen. Die Idee dahinter ist, bei geringerem Edelmetallverbrauch, hoher Oberflächenstabilität und guten Federeigenschaften kostengünstige, aber dennoch höchsten Ansprüchen genügende Halbfabrikate vorzufertigen und damit Goldschmieden und Juwelieren eine Möglichkeit zu bieten, mit geringen Zeitaufwand ganz nach kreativer Laune oder Kundenwunsch einzigartige Unikate zu arbeiten.
Einem solchen Anspruch gerecht zu werden, erfordert einiges an Equipment, Kompetenz und Erfahrung. Ein etwas genauerer Blick zeigt hinter dieser Rohling-Kollektion eine aufwändige Fertigung, bei der moderne Maschinenbautechnik, Steuerelektronik, vergütete Präzisionswerkzeuge sowie eine große Portion menschlicher Kenntnisse und Fähigkeiten zusammen wirken. In einfachen Worten beschrieben, wird je nach Modell, Art des Profils, Materials oder Durchmessers aus weichen bis mittelharten Blechstreifen zunächst ein Rohr gezogen und dieses unmittelbar darauf zu einem Halsreif, Armreif oder einer Kreole (ein kreisförmiger Ohrring) gewickelt.
Die einzelnen Blechstreifen, die exakt bestimmten Vorgaben in Maß und Härte entsprechen müssen, können dabei bis zu 20 Metern lang sein. Jedes einzelne der Werkzeuge, die vom Entwurf bis zum fertigen Endprodukt eingesetzt werden, ist mit einem hohen Maß an Kompetenz im Werkzeugbau und spezieller Erfahrung im Umgang mit Hohlprofilen hergestellt. Vom Zieh-Werkzeug bis hin zum Wickeldorn, wo der Rohling seine Form bekommt, dauert es zudem seine Zeit, bis alles geprüft, koordiniert und reif zur Fertigung ist. Nur diese Feinarbeit und Konzentration bei jedem Arbeitsschritt sorgt unabhängig von der Stückzahl, ob nun gerade eine kleinere oder größere Serie oder ein Einzelstück, für gleich bleibende Qualität und Genauigkeit.
Graviert, mit edlen Steinen besetzt - der Kreativität des Juweliers oder Goldschmieds sind fast keine Grenzen gesetzt; Beratung und Anleitung inklusive. Und auch das Ausgangsprodukt, die Halbzeuge, sind nicht nur schlicht standardisiert, sondern kommen ganz nach Wunsch in vielerlei Ausführung, selbst als Einzelfertigung daher. Derzeit stellt die Gold- und Silberschmiede in Irischenberg fünf verschiedene Armreif-Modelle in unterschiedlichen Profilen und Breiten, ovaler oder runder Wicklung in Gold, Silber oder Platin her; wobei auch andere Materialien nach Bedarf, bzw. auf Anfrage verarbeitet werden.
Halsreif-Rohlinge, die durch die ausgefeilte Schulterbiegung gut am Hals anliegen und äußerst biegsam jeder Bewegung folgen, gibt es im Rhodes-Profil mit Öffnung vorn oder hinten. Flexibel wie die Rohlinge selbst sind die möglichen Variationen, ob als Übergröße oder besonders klein, mit überlappenden Enden oder als Spirale - und jeweils passende Kreolen-Halbzeuge vervollständigen die Kollektion und jedes Schmuckset.
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Archivbeitrag 30.12.2010
