Wer kennt sie nicht, die Geschichte um die Büchse, die einst Pandora in der Goldenen Zeit öffnete. Mit dem Öffnen konnten alle aufbewahrten Plagen hinaus in die Welt treten, und bevor auch die Hoffnung hinaus strömen konnte, verschloss Pandora die Büchse wieder. Das Goldene Zeitalter hatte somit ein Ende, und die Welt wurde ein trostloser Ort, bis Pandora die Büchse erneut öffnete und endlich auch die Hoffnung entweichen konnte.
Der Name Pandora bedeutet "Die Allbeschenkte" - und damit ergibt sich gleich der erste Zusammenhang mit dem Schmuck des gleichnamigen Unternehmens, das seit 2005 eine furiose Erfolgsgeschichte schreiben konnte. Ein großer Teil der hergestellten Schmuckstücke wird gekauft, um dann wieder verschenkt zu werden. Denn nichts bereitet Frauen (und auch immer mehr Männern!) mehr Freude, als hochwertigen Schmuck in einzigartigem Design geschenkt zu bekommen.
Die Anfänge von Pandora Schmuck gehen auf das Jahr 1982 zurück. Ein Goldschmied namens Per Enevoldsen eröffnete in diesem Jahr zusammen mit seiner Ehefrau ein Juweliergeschäft in Kopenhagen. Neben eigenen Kreationen beabsichtigte der Gründer auch, Schmuckstücke aus dem Ausland zu importieren und reiste daher mit seiner Frau nach Thailand. Einige Jahre später sollten sie sich dazu entschließen, eine eigene Fabrik in Thailand aufzubauen, um bessere Kontrolle über die Herstellung und das Design ihres Schmucks zu haben.
Zunächst aber hatte das neu eröffnete Juweliergeschäft Vorrang. Man gab sich große Mühe, ansprechende Designs zu entwickeln, erkannte aber, dass diese Aufgabe zukünftig besser einem professionellen Designer überlassen werden sollte. So kam es, dass im Jahr 1988 Lone Frandsen zum Unternehmen stieß und ihr einzigartiges Gespür für Formen und Farben einbrachte. Trotzdem ließen die Unternehmensgründer zunächst vom Einzelhandel ab und konzentrierten sich schon ab 1987 auf den Großhandel mit Schmuck. Ein Grund dafür war auch in der besagten Thailand-Reise zu finden. Hier entdeckte Enevoldsen eine Fülle von Bezugsmöglichkeiten für hochwertigen Schmuck, was ihn dazu veranlasste, sein Glück mehr und mehr im Großhandel zu suchen.
Mit den Jahren wurden schließlich auch die bisherigen Räumlichkeiten zu klein, weswegen man im Jahr 1987 das Einzelhandelsgeschäft komplett schloss und sich erweiterte Räumlichkeiten für den Großhandel suchte. Und auch, wenn das Geschäft bemerkenswert gut lief: Der Gedanke an eine einzigartige, eigene Kollektion von exklusiven Schmuckstücken ging den Gründern nicht aus dem Kopf. Mit dem Eintritt der neuen Designerin Lone Frandsen konnte auch dieser Traum endlich verwirklicht werden. Fortan fuhr das Unternehmen wieder zweigleisig - zur importierten Großhandelsware gesellte sich mit den Jahren eine immer größer werdende Kollektion eigener Designs.
Der Fokus auf eine eigene Kollektion verstärkte sich nochmals, als im Jahr 1996 die zweite Designerin namens Lisbeth Larsen ins Unternehmen kam. Zusammen mit ihrer Kollegin Lone Frandsen bildete sie fortan ein Spitzenteam und setzte sich von Anfang an mit aller Leidenschaft für das Erreichen der gesteckten Ziele ein.
Der endgültige Durchbruch kam schließlich mit der Jahrtausendwende. Im Jahr 2000 führte Pandora - zunächst in Dänemark - ein völlig neues Schmucksystem ein - die sogenannten Charms. Erstmals ist es nun möglich, sich mit wenig Aufwand ein individuelles Schmuckstück selbst zusammenzustellen, dank der austauschbaren Elemente, die ganz nach den eigenen Wünschen immer wieder neu kombiniert werden können. Das Ganze erwies sich schon nach kurzer Zeit als riesiger Erfolg. Teilweise war (und ist) die Nachfrage so groß, dass sie das Unternehmen kaum noch befriedigen konnte. Schließlich behielt Pandora über die ganzen Jahre sein angestammtes Konzept bei, nämlich hochwertigen, formvollendeten Schmuck in reiner Handarbeit herzustellen. Dabei ist es natürlich nicht möglich, unbegrenzte Stückzahlen in kürzester Zeit zu produzieren.
Im Jahr 2003 gelang der Sprung über den großen Teich, und auch in den USA nahm man das neue Konzept begeistert an. Von dort war auch der Weg nach Australien schließlich nicht mehr weit, langsam eroberte Pandora die gesamte Welt. Im Jahr 2004 kam endlich auch Deutschland in den Genuss des Pandora-Schmucks, und hier traf das Unternehmen auf eine besonders verwöhnte und anspruchsvolle Kundschaft. Doch auch hierzulande schlug das Konzept voll ein. Schnell entwickelte sich "Good old Germany" zu einem der ergiebigsten Absatzmärkte für den dänischen Schmuckhersteller.
Noch heute sind für das einzigartige Schmuckdesign von Pandora die beiden Schmuckdesignerinnen Lone Frandsen und Lisbeth Larsen verantwortlich. Ihnen ist der verspielt-romantische Stil zu verdanken, der so abwechslungsreich wie kein anderer ist und daher schnell zum Markenzeichen des Unternehmens wurde. Der große Coup: Den Designerinnen ist es gelungen, die eigene Kreativität mit dem persönlichen Geschmack der Kunden zu vereinen. Hinzu kommt, dass die Pandora-Schmuckelemente nicht nur in sich kreativ, sondern auch stets wandel- und individualisierbar sind.
Wie man erkennt, richtet sich die Philosophie von Pandora nach den Bedürfnissen der modernen Frau von heute. Individualität, den Sinn des Besonderen lebend und damit ein Herausragen aus der Menge - dafür steht der Schmuck von Pandora.
Immer untereinander zusammenstellbar und somit zu verschiedenen Anlässen und Kleidungsstilen passend kombinierbar - das ist das Markenzeichen von Pandora-Schmuck. Da verschiedene Muster, Gold- und Silber- sowie Bicolor-Elemente mit unterschiedlichen Steinen, Anhängern, Zwischenelementen, Ketten, Armbändern, Ringen und Ohrringen nahezu völlig frei kombinierbar sind, gibt es derzeit wohl keinen abwechslungsreicheren Schmuckhersteller als Pandora.
Der Schmuck mit immer neuen Kombinationsmöglichkeiten unterstreicht die Persönlichkeit der Trägerin, spiegelt ihren individuellen Stil wieder und verleiht ihr ein unverwechselbares Aussehen. Bei all diesen Designmerkmalen werden aber auch die praktischen Elemente bei Pandora nicht vergessen. So haben beispielsweise die Uhren von Pandora nicht nur ein kratzfestes Mineralglas und ein hochwertiges Seiko-Quarz-Werk, sie überstehen darüber hinaus auch Wassertiefen von bis zu 30 Metern.
Zusammen mit anderen Unternehmen wie Thomas Sabo gehört Pandora heute zu den großen Global Playern in der Schmuckbranche. Mit ihren verträumten, vielseitigen und edlen Designs kommt der Markenschmuck nicht nur in Deutschland sehr gut bei den Verbrauchern an, sondern auch in anderen europäischen Ländern und inzwischen auch in Übersee. Bleibt zu hoffen, dass der zunehmende Kommerz und die große Verbreitung des Schmucks nicht für den gefürchteten "Abnutzungseffekt" beim Verbraucher sorgen, wie man es in der Vergangenheit oftmals bei bekannten Produkten beobachten konnte.
Archivbeitrag 24.01.2013