Der historische Roman spielt im Hanau des dreißigjährigen Krieges und was bietet sich hier besser an, als einen Goldschmiedegesellen in den Mittelpunkt zu stellen.
Johann Sperling heißt er und ist ganz ein Kind seiner Zeit. Er hat sein Auskommen bei seinem Meister und führt ein unspektakuläres Leben mit seiner Frau und seinen beiden Kindern. Doch als sein alter Meister überraschend in den Ruhestand geschickt wird und ein neuer Meister aus Nürnberg die Zunftführung übernimmt, wird er gezwungen die Initiative zu ergreifen, auch um seine Familie zu schützen.
Der Autorin gelingt es sehr früh Spannung aufzubauen, denn der Leser wird Anfangs über die Hintergründe im Unklaren gelassen und so erleben wir das Geschehen aus Sperlings Perspektive, was sehr hilft in die Zeit einzutauchen. Nach und nach entwickelt sich eine komplexe und spannende Geschichte mit einem überraschenden Ende, das hier natürlich nicht verraten wird.
Fachlich ist der Roman gut rescherschiert, auch wenn der Geselle das eine oder andere Mal zu "Feile und Poliertuch" greift und die Schmirgellatten links liegen läßt, und sprachlich sehr ausgereift, obwohl es sich um den Debütroman der Autorin handelt.
Fazit: Ein tolles Erstlingswerk, und die Lektüre für alle, die auch in ihrer Freizeit nicht genug vom Werkbrett bekommen kann.
Bei Amazon: Das Meisterstück: Historischer Hanau-Roman
Archivbeitrag 28.06.2011