In der Epoche von Bauhaus und Art Deco schwappte aus Amerika ein neues Frauenideal nach Europa über. Erstmals emanzipierte sich die moderne Frau von alten und einengenden Dogmen und zeigte einen selbstbewussten, sportlichen Stil.
Genau dieses Bild zeigte auch der Schmuck in der Epoche des Bauhaus und Art Deco. Eine neue Sachlichkeit hielt Einzug, streng geometrische Formen standen im Mittelpunkt des Interesses. Ganz im Gegensatz dazu stand die Verwendung von Edelsteinen in großen Mengen, insbesondere Diamanten. Aber auch andere Steine - zum Beispiel Aquamarine oder Onyxe.
Viele Kenner bezeichnen die Epochen Bauhaus und Art Deco als die Höhepunkte der Goldschmiedekunst. Dazu kommen neue Materialien wie Weißgold oder Platin zum Einsatz. Kein Wunder, dass die Schmuckstücke dieser Epochen heute zum beliebtesten Antikschmuck überhaupt zählen.
Ein tiefer Einschnitt in die Schmuckgeschichte ergab sich durch die Gründung der Hochschule für Architektur und Formgestaltung in Weimar - auch Bauhaus genannt. Die wirtschaftliche Not nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde hier zur Tugend gemacht, einfach geometrische Formen und eine neue Schlichtheit bestimmten das Design. Das trifft selbstverständlich auch für den Schmuckbereich zu.
Gleichzeitig entwickelte sich ab Mitte der 20er-Jahre in Frankreich die Epoche des Art Deco. Sie ist untrennbar mit der Weltausstellung 1925 in Paris verbunden, von der sich auch ihr Name ableitet. Im Gegensatz zu Deutschland litt Frankreich zu dieser Zeit nicht unter wirtschaftlichen Problemen. Die Goldschmiede konnten es sich daher leisten, Schmuckstücke wesentlich aufwändiger und luxuriöser zu gestalten.
Archivbeitrag 30.11.2012