Edelsteine & Perlen
Sie befinden sich im Benutzerbereich unseres Forums.

Woran erkennt man echte diamanten?

 
tatze-1
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 21628
Dabei seit: 01 / 2009

tatze-1

 ·  #1111
frag mich was einfacheres. Ich habe 4 Jahre lang Diamantwerkzeuge (Drehmeißel, Fräser, Bohrer...) hergestellt, davon sicherlich in der Summe mehr als 1000 Diamantabrichter aller denkbaren Karatzahl (0,5-5ct), Form und Körnung. Teilweise sogar mit echten Diamanten. Der Rabenanteil war allerdings neben CBN (Polykristallines kubisches Bornitrid) der synthetische Diamant in Form von PKD (Polykristalliner Diamant). Das ist jetzt fast 5 Jahre her.

Wenn ich jetzt sage, daß nach dem Auslöten der Einkornabrichter die Diamantkristalle direkt im Wasser abgelöscht wurden, stellen sich hier bestimmt allen Kollegen die Zehennägel senkrecht auf. Mir damals auch, allerdings durfte ich feststellen, daß seltsamerweise keiner der (Naturdiamant)Kristalle auch nur im Ansatz gecrackt oder zerbröselt ist.
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29912
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #1112
mich überrascht das nicht
hat Ulrich auch schon mehrfach erwähnt, daß die das aushalten
tatze-1
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 21628
Dabei seit: 01 / 2009

tatze-1

 ·  #1113
naja, in der Lehre kriegste immer wieder eingeschärft, Steinschmuck nicht abzulöschen, sondern abkühlen zu lassen. Und dann sitzt Dein Chef an Deinem Lötplatz und lötet vor Deinen Augen die Steine aus und schmeißt sie ins Wasser. Da kriegste dann schon die Krise erst einmal.
diamantenimport
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 2598
Dabei seit: 04 / 2014

diamantenimport

 ·  #1114
Zitat geschrieben von steinfroilein

Anhand der Einschlüsse ist ein natürlicher Diamant jedenfalls nicht von einem synthetischen Diamant zu unterscheiden. 😉


Das ist (zum Glück) nicht ganz korrekt. ;)

Es gibt schon die Möglichkeit, synthetische Diamanten von natürlichen nur auf Grund ihres Einschlussbildes/ihrer Einschlüsse zu unterscheiden. Das ist abhängig von der (Herstellungs)-Art der Synthese. Manchmal sind es eindeutige Resultate, manchmal eben leider nicht.

Am ehesten/leichtesten gehts dies bei den Einschlüssen bei HPHT-hergestellten Synthesen.

Weitere Möglichkeiten - mit eher einfachem Equipment - gibt es auch noch.

Dein großes Mikroskop Bild ist unscharf. Kannst Du das eventuell schärfer hochladen?
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 34019
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #1115
Zitat geschrieben von tatze-1
naja, in der Lehre kriegste immer wieder eingeschärft, Steinschmuck nicht abzulöschen, sondern abkühlen zu lassen. Und dann sitzt Dein Chef an Deinem Lötplatz und lötet vor Deinen Augen die Steine aus und schmeißt sie ins Wasser. Da kriegste dann schon die Krise erst einmal.

Das ist (bei Diamanten) eine Frage der Größe des Steines. Unter 0,1 ct ist mir noch keiner bei schnellem Temperaturwechsel kaputt gegangen. Über 1 Carat wird es brandgefährlich.
diamantenimport
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 2598
Dabei seit: 04 / 2014

diamantenimport

 ·  #1116
Zitat geschrieben von tatze-1
frag mich was einfacheres. Ich habe 4 Jahre lang Diamantwerkzeuge (Drehmeißel, Fräser, Bohrer...) hergestellt, davon sicherlich in der Summe mehr als 1000 Diamantabrichter aller denkbaren Karatzahl (0,5-5ct)


Bis 5 Karat?! Das sind ja schon teilweise wuchtige Teile gewesen

Du schreibst in deinem anderen Post, dass "die synthetischen Diamanten von DeBeers, die ich zu Diamantabrichter versintert habe, schienen mir von nicht sooo schlechter Qualität zu sein."

"nicht sooo schlechte Qualität..." mit drei ooo ist natürlich eine "etwas relative" Qualitätsangabe :lol:

Bist Du sicher, dass sie von DeBeers waren? Und wenn, dann ist der von dir beschrieben Verwendungszweck ja eigentlich genau das, was ich meinte. Industrielle Verwendung. Sie werden ja wohl nicht in Schmuckqualität gewesen sein, oder?
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 34019
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #1117
Zitat geschrieben von diamantenimport
Zitat geschrieben von steinfroilein

Anhand der Einschlüsse ist ein natürlicher Diamant jedenfalls nicht von einem synthetischen Diamant zu unterscheiden. 😉


Das ist (zum Glück) nicht ganz korrekt. ;)

Es gibt schon die Möglichkeit, synthetische Diamanten von natürlichen nur auf Grund ihres Einschlussbildes/ihrer Einschlüsse zu unterscheiden. Das ist abhängig von der (Herstellungs)-Art der Synthese. Manchmal sind es eindeutige Resultate, manchmal eben leider nicht. ....

Eine Randbemerkung dazu:
Gestern hat auf einer Fachtagung für Gutachter ein Teilnehmer erzählt das er bereits mehrere Dutzend synthetische Diamanten zur Untersuchung (aus freier Wildbahn) vorliegen hatte. Er konnte bei allen bisher bei 40 bis 50 facher Vergrößerung einen kleinen weissen Rhobododekaeder im Stein finden. Das soll jetzt kein Kriterium sein auf natürlich zu schließen wenn der fehlt und leider wissen wir nicht welche Herstellungsart sich dahinter verbirgt.

P.S. Ich bekam auch die Empfehlung ein Presidium Gerät für ca 700 Euro zur Analyse von TYP 2a Synthesen noch nicht zu kaufen weil eine Verbessrung in ca. 6 Monaten zu erwarten sei.
diamantenimport
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 2598
Dabei seit: 04 / 2014

diamantenimport

 ·  #1118
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal


Eine Randbemerkung dazu:
Gestern hat auf einer Fachtagung für Gutachter ein Teilnehmer erzählt das er bereits mehrere Dutzend synthetische Diamanten zur Untersuchung (aus freier Wildbahn) vorliegen hatte. Er konnte bei allen bisher bei 40 bis 50 facher Vergrößerung einen kleinen weissen Rhobododekaeder im Stein finden. Das soll jetzt kein Kriterium sein auf natürlich zu schließen wenn der fehlt und leider wissen wir nicht welche Herstellungsart sich dahinter verbirgt.


Dahinter kann sich eigentlich nur das HPHT-Verfahren "verbergen". Bei CVD´s gibt es andere Indizien. Es sind ganz typische Einschlüsse da hat dein Kollege recht. Bei "weiß" gehe ich nicht unbedingt mit. 40-50-fach braucht man dafür nicht.


Zitat

P.S. Ich bekam auch die Empfehlung ein Presidium Gerät für ca 700 Euro zur Analyse von TYP 2a Synthesen noch nicht zu kaufen weil eine Verbessrung in ca. 6 Monaten zu erwarten sei.

Du hast doch das Gerät von HRD. Im Prinzip macht das von Presidium das gleiche, nur dass man damit auch gefasste Steine untersuchen kann.

Gibt es denn nähere Angaben, was da verändert werden soll?
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 34019
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #1119
Das Handling soll verbessert werden.

Es gab auch einen Vortrag wie man sich mit Hilfe eines UV-Lasers für 10 Euro mit Fluorescin Natrium in (anschließend) getrockneter Gelatine aufgelöst als Augenschutzfilter im Strahlengang des Mikroskops die phasenverschiebende Floureszenz der 415 nm Linie als grünes Kreuz bei Typ 1b Synthesen erkennen kann.
Das Schöne daran ist, dass man diese Untersuchung auch bei gefassten Diamanten machen kann und sie schnell geht. Die notwendigen Chemikalien habe ich bei mir im Labor und werde mir so einen UV Laser besorgen.
Ohrstecker und Teilfassungen werden ja schon mit synthetischen Diamanten angeboten und werden wohl bald zur Prüfung und Bewertung in größeren Mengen auf meinem Arbeitsplatz landen. Gerade bei den kleinen, für die sich das Ausfassen nicht lohnt besteht sonst die Gefahr das sie übersehen werden.
tatze-1
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 21628
Dabei seit: 01 / 2009

tatze-1

 ·  #1120
Zitat geschrieben von diamantenimport
Bis 5 Karat?! Das sind ja schon teilweise wuchtige Teile gewesen

so wuchtig auch nicht. 5ct waren meistens Abrichträdchen mit total 5ct Diamantnadeln drin. Einkornabrichter haben Diamanten bis zu 2,5ct verarbeitet. Informiere Dich mal ein bißchen über Diamantwerkzeug, da eröffnet sich ein weiteres breites Geschäftsfeld.

Zitat
"nicht sooo schlechte Qualität..." mit drei ooo ist natürlich eine "etwas relative" Qualitätsangabe :lol:

Korinthenkacker

Zitat
Bist Du sicher, ass sie von DeBeers waren? Und wenn, dann ist der von dir beschrieben Verwendungszweck ja eigentlich genau das, was ich meinte. Industrielle Verwendung. Sie werden ja wohl nicht in Schmuckqualität gewesen sein, oder?

sie waren nicht nur von DeBeers, sondern teilweise auch von anderen Herstellern. Rein optisch gabs da durchaus Kristalle, die meines Erachtens Schmuckqualität waren. Für die Einkornabrichter wird keine grottige Qualität verwendet.

Anbei mal ein Bildchen von einem synthetischen Diamanten, den ich mir damals mitgenommen hab, weil ich den schick fand.
Anhänge an diesem Beitrag
Synthetischer Diamant.jpg
Titel: Synthetischer Diamant.jpg
Synthetischer Diamant 1.jpg
Titel: Synthetischer Diamant 1.jpg
diamantenimport
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 2598
Dabei seit: 04 / 2014

diamantenimport

 ·  #1121
Zitat geschrieben von tatze-1

so wuchtig auch nicht. 5ct waren meistens Abrichträdchen mit total 5ct Diamantnadeln drin. Einkornabrichter haben Diamanten bis zu 2,5ct verarbeitet. Informiere Dich mal ein bißchen über Diamantwerkzeug, da eröffnet sich ein weiteres breites Geschäftsfeld.


Danke, nett gemeint, aber ich bleibe bei der geschliffenen Ware. Da haben wir genug zu tun, sind gut aufgestellt und nach wie vor am wachsen. Zusätzlich werden wir in der Zukunft wahrscheinlich noch eine kleine und sehr feine Diamantschmuck-Kollektion eines Designers mitvertreiben.

Der Rohsteinmarkt setzt ein anderes und ganz spezielles Wissen voraus, der ist ganz anders organisiert.

Abgesehen vom v.g. passt das (Diamantwerkzeug) zu unserem Sortiment auch nicht. Wenn, dann schon eher Rohware, die sich als Schleifware eignet.

Zitat

Korinthenkacker


Danke, nett gemeint.

Zitat

sie waren nicht nur von DeBeers, sondern teilweise auch von anderen Herstellern. Rein optisch gabs da durchaus Kristalle, die meines Erachtens Schmuckqualität waren. Für die Einkornabrichter wird keine grottige Qualität verwendet.


Naja, dass dort wirkliche Schmuckqualtität als Werkzeuge verarbeitet werden, kann ich mir zwar nicht so richtig vorstellen, aber vielleicht haben wir unterschiedliche Auffassungen davon.
diamantenimport
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 2598
Dabei seit: 04 / 2014

diamantenimport

 ·  #1122
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Das Handling soll verbessert werden.

Es gab auch einen Vortrag wie man sich mit Hilfe eines UV-Lasers für 10 Euro mit Fluorescin Natrium in (anschließend) getrockneter Gelatine aufgelöst als Augenschutzfilter im Strahlengang des Mikroskops die phasenverschiebende Floureszenz der 415 nm Linie als grünes Kreuz bei Typ 1b Synthesen erkennen kann.


Das erinnert mich jetzt irgendwie an MacGyver, weiss auch nicht, warum... :lol:

Im Ernst, warum nimmst Du nicht statt dessen die bei dir bestimmt vorhandene Fotoeinrichtung des Mikroskops? Da brauchst Du keinen Augenschutz.
tatze-1
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 21628
Dabei seit: 01 / 2009

tatze-1

 ·  #1123
Zitat geschrieben von diamantenimport
Abgesehen vom v.g. passt das (Diamantwerkzeug) zu unserem Sortiment auch nicht. Wenn, dann schon eher Rohware, die sich als Schleifware eignet.

Ich meinte ja auch nicht Dich als Werkzeughändler, sondern eher als Zulieferer von der Steinware.
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 34019
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #1124
Zitat geschrieben von diamantenimport
...

Das erinnert mich jetzt irgendwie an MacGyver, weiss auch nicht, warum... :lol:
Die Fähigkeiten von Mc Guyver werden beim Einstellungstest bei der Goldschmiedelehre als Voraussetzung angesehen. :-)
Zitat geschrieben von diamantenimport

Im Ernst, warum nimmst Du nicht statt dessen die bei dir bestimmt vorhandene Fotoeinrichtung des Mikroskops? Da brauchst Du keinen Augenschutz.

Ich werde alle drei Versionen (Schutzbrille, Gelatinefilter und Mikroskopkamera) ausprobieren sobald meine heute bestellten UV Laser da und installiert sind und ich auch Synthesen da habe.
Aus unserem Shop


Empfohlen von Kathrin
Schmuck
Uhren
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0