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Werkzeuge für Fortgeschrittene Azubis / Hobbyisten

 
Schula
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Schula

 ·  #1
In diesem Thread hatte ich ja danach gefragt, welche Werkzeuge zum Anfang sinnvoll oder gar unabdingbar sind, wenn man sich neu dem Goldschmieden widmen will, sei es als Azubi im 1. Lehrjahr oder als Hobbygoldschmied.

Doch wie geht es dann weiter? Welche Werkzeuge oder gar Maschinen sollen die Werkstatt / Hobbyecke dann zusätzlich bereichern?
Das Thema Löten klammere ich hier mal bewusst aus, da ich dazu einen eigenen Thread aufmachen möchte.

Ich freue mich auf Eure Meinung! :D
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Feilen, eine Säge mit vieeelen Sägeblättern, einen Feinnagel mit Halterung einen Dreikantschaber mit Ölstein, einen Polierstahl.
Schleifpapiere mit Holzlatten, rund- Flach- und Ringzange.
Eine Lupe, Winkeleisen, Stahlmaß und Reisszirkel sind nicht verkehrt.
Einen Hammer, Bretteisen und Ringriegel.
Eine Möglichkeit zum Bohren - dazu ist Ulrichs Empfehlung mit dem Dreuel für den Anfänger das beste Übungsgerät (und gleichzeitig günstig).

Danach natürlich eine Walze, Zieheisen Blecheinguss und Drahteinguss, Schmelzschale u.s.w.

Das empfinde ich als Beginnerset.

Später kommen dann die Feinheiten für Profis, die die Arbeit nicht besser machen aber schneller.

Löten sollte ja aussen vor bleiben.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #3
Die Auseinanderklamüserung Level I und II find ich nicht so optimal.
Für Hanau hatten wir das meiste - von Haager, in unserem Jahrgang hatte die SMV erstmalig durchgesetzt, eine Ausschreibung durchzuführen, um die Azubis, hier Schüler, finanziell nicht zu benachteiligen und nicht immer nur den selben verdienen zu lassen, - Der Winkel war mit Anschlag, aber Stichel hatten wir nicht. (Ich hatte natürlich schon welche)
Man muss eben unterscheiden, die Schüler sollten ja erstmal nur in der Schule arbeiten, wo es Löt und Hängebohrvorrichtungen zur Verfügung gab, nur das Brettwerkzeug wurde benötigt.
Das war auch gut so, da konnte keiner in seiner Freizeit mogeln, außer, er hatte , naja, wie ich, schon mal eine kleine Hobbywerkstatt zuhause, beliebt, bei Gästen, um in der Mittagspause zum mogeln zu kommen. (ich hatte das ja nicht nötig)
Auch ich hatte zunächst einen Dreuel, aber mal ehrlich, einmal runter geschmissen, und das Ding wollte nicht mehr so richtig. Also baldmöglichst second Hand einen Häbomo besorgt, klar.

>>Danach natürlich eine Walze, Zieheisen Blecheinguss und Drahteinguss, Schmelzschale u.s.w.<< Ist würde ich sagen, fortgeschrittene Hobbyisten, da man das nicht ständig braucht, einfach mal beim Goldschmied um die Ecke fragen, ob man gegen Bierkastenspende vielleicht gelegentlich die Walze, Ziehbank etc. benutzen darf.
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #4
Spätestens bei den Fortgeschrittenen fängt die Ordnung an.

Nach Werkzeugkoffer und Werkzeugaufbewahrungsboxen sollte man nun nicht vergessen, auch an Sortierboxen für Edelsteine und Schmucksteine zu denken. Bei vielen Steinen ist es wichtig, daß sie nicht mit Borax in Verbindung kommen, wie z. Bsp. beim Cubic Zirconia, denn der zieht Borax auf wie einen Schwamm. Das mag er gar nicht!

Wer keine Kunstoff- oder Sortierboxen mag, sollte Steinbriefchen (Cachets) verwenden.

Jetzt wäre auch langsam Zeit für die Grundausstattung gemmologischer Geräte vorausgesetzt, man hat auch schon Kaliber, Leveridge, Diamond-Boy, Sortierbrett und eine kleine Sammlung Edelsteine und Schmuckedelsteine.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #5
Ach ja, anstelle eines Poliermotors hatte ich zunächst einen Haltebock für meine normale Heimwerkerbohrmaschine, wo die waagerecht eingespannt wurde, und eine Filzscheibe mit Dorn in das Bohrfutter gespannt.
Ansonsten gibt es in den Baumärkten auch immer wieder preisgünstige Schleifböcke, wo man die Schleifscheiben raus und Polierequippment einbauen kann. Da sind dann die konischen Dorne alleine meist das Teuerste daran. Als Staubfänger kann man 2 Schuhkartons ineinander stellen, hinten ein Loch rein machen und einen Staubsaugerschlauch reinstecken. Über dessen Ende kann man etwas Gitter tun oder einen Nylonstrumpf, damit er keinen versehentlich fallen gelassenen Schmuck wegsaugt.

Um sich ein Schmelzeck zu bauen holt man sich beim Ofen- und- Kaminbauer eine Platte Vermiculit 0,60x1m für 20-30 Eu die kann man sehr gut einfach in die richtigen Formen zersägen, am besten im Freien, denn es staubt ziemlich.

Meinen Schmelzschalenhalter habe ich aus einem aufgeflexten Stück Wasserrohr gemacht. Ich hatte halt früher nichr viel Geld.
Schula
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Schula

 ·  #6
Da sind sehr gute Tipps dabei!
Vor allem die selbstgebastelte Absaugbox finde ich gut, danke Silberfrau!
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #7
Sorry, ist jetzt leider nich gerade Umsatzankurbelnd für den Profiwerkzeughandel.
aber die Azubis haben ja auch nicht viel Geld, und die Hobbyisten brauchen die Sachen nicht so häufig wie ein Profi. Generell ist es aber, möchte ich auch sagen, bei bestimmten essentiellen Werkzeugen unbedingt wichtig, etwas Gutes und keinesfalls die Sparversion aus dem Baumarkt zu kaufen. Feilen z. B. und auch Zangen. Ich habe noch Feilen aus meiner Lehrzeit, F.D. precis Germany, die ich heute noch verwende. Die waren echt gut und wahrscheinlich auch teuer. Und bei Nadel-und Echappementfeilen auch: bitte unbedingt beim Profi kaufen. Das Baumarktgeschlamps sieht nur auf den ersten Blick nach professionell aus. Bei der Arbeit braucht man sich dann nicht zu wundern, wenn es nicht klappt.
Sägebogen ist klar. Bei Sägeblättchen würde ich so sagen, so lange sie noch reißen, bevor sie stumpf sind, kann man ruhig preisgünstige nehmen, sobald sie stumpf gesägt sind bevor sie reißen lohnt es sich, auf bessere umzusteigen.
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #8
Prak tiker hat grad Insolvenz-Ausverkauf, 50-70 € Preisnachlaß sind drin. Kaliber, Sortierboxen sind zumindest bei uns hier in PF noch welche da - aber vermutlich nicht mehr lange....

Beim Goldschmiedebedarfshändler gibt's halt Tipps und vorallem, da bekommt man fehlende Teile auch nach. 😉
Freak
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Freak

 ·  #9
Bei mir wurde relativ bald der Wunsch nach Anke mit Kugelpunzen heftig.

LG Sylvia
Silberschweif
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Silberschweif

 ·  #10
Ich kann Silberfrau da nur absolut zustimmen. Gutes Werkzeug ist unabdingbar. Für Hobbyisten wird ja vielfach die Importqualität empfohlen. Ich möchte aber dingenst davon abraten. Ich hab mal Stichel in Importqualität gekauft und beim arbeiten damit ist mir einer gebrochen und nur durch Glück nicht durch die Hand gegangen. Der Stichel hatte innen irgendwelche Materialeinschlüsse und war dadurch brüchig. Seitdem benutze ich nur noch Profiwerkzeug.
Für Hobbyisten ist aber ein Faktor der hier noch gar nicht zu tragen kam besonders wichtig und das ist Wissen. Zunächst mal hat man keine Ahnung und soll dann entscheiden welches Werkzeug ist das richtige ... Ein Fehlkauf kann sehr weh tun ich kann das aus eigener Erfahrung so sagen.
man hat keinen Meister hinter sich stehen der einem sagt wie man was zu machen hat Das erste was auf der Liste stehen sollte ist die richtige Fachliteratur. Brehpohl und der Juwelenfasser Codex und vieleicht noch einige Übungsbücher wie Handbuch Schmuck etc. Verschleißwerkzeug sollte auch Qualitätsware sein. Hammer etc können ruhig aus dem Baumarkt kommen. Polieren kann man die gut selbst.
Ich habe viel gebrauchtes und improvisiertes Werkzeug. Aber vergleichen ist absolutes muss.
In den USA gibt es oft sehr günstig Qualitätswerkzeug da muß man halt abwägen wie teuer der versand und zoll werden und schauen ob es sich lohnt. Einen guten Amboss bekommt man übrigens aus einem Stück alter Eisenbahnschiene.
Die Bahnen sind meist blankgefahren und durch das Gewicht der drüberrasselnden Züge im Laufe der Jahre gehärtet. Als Werkbrett dient mir eine ausrangierte Küchenarbeitsplatte. halbkreis ausgesägt und als Brettfell eine zurechtgeschnittene Schweißerschürze Kostenpunkt neu grade mal 8€
da kann man auch 2 kaufen und hat gleich noch was für seine Sicherheit getan. Eingüsse etc kann man sich oft bei Metallbetrieben in der Gegend nach der Arbeit für ne Kiste Bier privat von einem der Arbeiter dort fräsen lassen. Das gilt auch für Pressenrahmen für Hydraulische Pressen mit Hydraulischem Wagenheber oder Die klapbare Ziehbank etc.
ebay ist auch immer weinen Blick wert allerdings auch hier gilt vergleichen und sich ein Preislimit setzen sonst sind die 20 jahre alten Klamotten oft schon 10 € teurer als die neuen. Hab ich schon oft gesehen ...
Vieles grade für den Gussbereich bekommt man auch im Dentalhandel.
lg
chris
Sparkle
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Sparkle

 ·  #11
Ein Stielfeilkloben ist auch nicht verkehrt, zum Rundstahl verschiedener Durchmesser mit Draht zum Wickenln einzuspannen. Dann kann man sich schnell die passenden Ösen aus Draht wickeln. Zur Not gehts natürlich auch mit der Flach-Rundzange aber die hat halt einen konischen Dorn und ist für viele gleichgroße Ösen nicht so optimal.
Und eine Parallelflachzange mit Hieb kann auch mal gut die Festhaltefinger ersetzen, grad bei kleinen Teilen.
Und zum Zeit sparen ist ein Scharnierkaliber auch sehr praktisch.
Sparkle
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Sparkle

 ·  #12
Nachsatz, hab ich auch für die Azubis gerade empfohlen, wiederhole es hier: Geniales Werkzeug sind Titanfeilen. Der Mehrpreis lohnt auf jedenfall, wenn man viel arbeitet. Die lange Standzeit und der Nutzen wiegen den ca. doppelten Preis ganz sicher auf.
philomena
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philomena

 ·  #13
Da mein Goldschmiedeplatz recht beengt ist habe ich mir früh eine Benchmate zugelegt und es nie bereuht.

Allerdings nicht vor den ordentlichen Feilen, Zangen, Hämmer, Bretteisen, Anke mit Kugelpunzen und Hängebohrmotor.
Schula
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Schula

 ·  #14
@ sparkle: Titanfeilen sind in der Tat genial, allerdings nicht doppelt so teuer, wie Stahlfeilen, nur etwa 1/3 teurer.

@ philomena: Benchmate ist großartig, aber tatsächlich eher etwas für "später". Was ich bei einer Neueinrichtung eines Arbeitsplatzes jedoch immer empfehle, ist, sich die Grundplatte mit Schwalbenschwanz gleich zu kaufen, dazu den Feilnagel.
So behält man sich für die Zukunft alle Optionen offen.
Wir haben aber auch einen Adapter im Programm, wo man den Schalbenschwanz in die normale Feilnagelaufnahme einspannen kann.
Kornelia Sch
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Kornelia Sch

 ·  #15
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