Edelsteine & Perlen
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Rauchquarz, Citrin, also normalerweise behandelt.

 
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Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #1
Ich beziehe mich auf S. 2 im Lemonquarzthread, dem ich entnehme, dass sowohl Rauchquarz, als auch Citrin normalerweise behandelt sind (was ich in Bezug auf Citrin wusste, in Bezug auf Rauchquarz mir neu war), und dass dieses als "beh." gekennzeichnet werden muss. Habe ich das soweit richtig verstanden oder ist die Auffassung zutreffend, das weiß "man" ja eh - wer ist in diesem Zusammenhang "man", Kunde oder Weiterverkäufer?
Und ist es OK, wenn dann in einer Werbebroschüre die per Post an Endkunden versandt wird der Stein jeweils als "Genuine Sky Topaz", "Genuine Smokey Quartz" und "Genuine Citrine" ausgewiesen sind?
Nur mal rein Interessehalber.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #2
genuine ist normalerweise der Original-Naturstein. Die Behandlung muß normalerweise bezeichnet werden als behandelt oder treated, wenn wir hier schon beim Englischen sind. Handelsübliche Behandlungen wie Ölen von Smaragden, Wärmebehandlung zur Farbverbesserung und sowas müssen normalerweise nicht benannt werden.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #3
Und trifft "Wärmebehandlung zur Farbverbesserung" jetzt auf Bloautopas, Citrin und Rauchquarz zu? - Also muss es normalerweise nicht benannt werden. - ? -
Blautopas ist doch normal immer bestrahlt?
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #4
Nein, Blautopas ist nicht immer bestrahlt. Bestrahlt (radioaktiv bombardiert) sind nur jene, welche sich Sky Blue, Swiss Blue oder London Blue nennen. Wenn es andere Behandlungen sind, kennzeichnet diese der Hersteller entsprechend. Ice Blue und Aqua Blue von Swarovski zum Beispiel sind diffussionsbehandelt. Die anderen bunten Farben dagegen sind TCF beschichtet (Thermal Color Fushion). Andere Hersteller verwenden andere Verfahren und andere Handelsnamen.

"Genuine". Hm, in Ausland wird da oft anders verfahren wie hier in Deutschland, Österreich, Schweiz etc.

Die ganze Bezeichnung bei Swarovski lautet zum Beispiel: SWAROVSKI GEMS ™ Genuine Passion Topaz Centria Cut TCF Paraiba oder Turqouise Blue oder SWAROVSKI GEMS ™ Genuine Passion Topaz Centria Cut Diff. Ice Blue.

Also: genuine steht hier für den original in der Natur vorkommenen weißen Topas, mit Centria Cut der Schliff, mit TCF oder diff. die Behandlungsart und mit der Farbbezeichung der erweiterte Handelsname.

Da der Rauchquarz selten (als Massenware) in Morion und der Citrin selten in madeira- oder palmeira- oder goldener Farbe in der Natur vorkommt, wird hier meist auf die Bezeichung "behandelt" verzichtet. Beim Citrin unterscheidet man dann eigentlich zwischen Citrin und Naturcitrin. Hm, Sprachgebrauch eigentlich, aber keine Deklarationsvorschrift.

Also ich würde mal so sagen: genuine Citrin ist erlaubt, bei genuine Sky Topaz müßte "beh." dabei stehen.

Aber ich bin ja nicht die Cibjo. 😉

Lt. Cibjo muß die Behandlung beim farbigen Topas als "behandelt" angegeben werden (von der Wiege bis zur Bahre). Auf gezielte Nachfrage sollte lt. Frau Fiedler vom Bundesverband auch die Behandlungsart erläutert werden.

Deswegen alle hier im Forum bitte brav mitlesen. 😉
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #5
Habe hier noch genuine black sapphires gefunden, wie schauts denn bei denen aus?
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #6
Ich denke mal, die sind schwarz, oder :bounce:

Schwarze Safire kenne ich nur die wirklich schwarzen, also die echten und die sind ja nicht so wertig wie die schönen Blauen. Da ich aber nicht weiß, von wem die von Dir genannte Werbebroschüre ist, enthalte ich mich hier meiner Stimme....

Sicher, daß es black Sapphire sind und nicht black Spinel?
osirisgems
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osirisgems

 ·  #7
Ein wenig muss ich da schon widersprechen. Also dass Rauchquarz immer behandelt ist stimmt definitiv nicht. Das mag bei dubiosen Quellen im Internet und bei manchen fernöstlichen Billiganbietern zutreffen. Allein die enorme Unterschiedlichkeit in der Farbe bei Rauchquarzen sollte da ein genaueres Hinsehen erzwingen. Aus einem Bergkristall lässt sich durch Bestrahlen und anschliessendes Brennen "Rauchquarz" erzeugen, so weit so schlecht. Jetzt sind aber bei diesen solcherart erzeugten Rauchquarzen zwei Dinge auffällig:

1. die Farbe ist sehr dunkel und
2. die Farbe sehr homogen.

Ähnlich der "Farbgestaltung" bei den HT-Synthesen haben wir bei diesen Rauchquarzen technisch bedingt immer wieder die selbe Farbe (in Farbton, Sättigung und Gleichmäßigkeit). Wenn ich jetzt von irgendwoher billigstes Material auftreibe, wahrscheinlich schnell und schief und krumm geschliffen, der Händler zur Behandlung und Herkunft nichts konkretes sagen will, wovon darf ich dann wohl ausgehen? Ist leider auch eine Folge des Wunsches nach immer günstigeren Preisen. Im Gegensatz dazu ist natürlicher Rauchquarz aus alpinen Klüften von Berg zu Berg und manchmal selbst von Kuft zu Kluft untgerschiedlich in Farbe, Intensität und Sättigung, also genau das Gegenteil von dem misshandelten Einerlei fragwürdiger Herkunft und Qualität. Ich habe in den letzten Jahren mehrere KG Rauchquarze vom Mt. Blanc (teils mit leicht rötlichem Nebenton in der Farbe), vom Tiefengletscher in Uri (hellerer Rauchton, fast champagnerartig) und aus dem Grimselgebiet (ganz heller Rauchton, extrem brillant) facettiert. Ich bekomme dieses Material direkt von den Strahlern, garantiert unbehandelt (ergibt sich eh von selbst, die Strahler kommen oft gar nicht auf den Gedanken, dass ihre beschädigten Kristalle facettiert werden könnten) und kein einziger dieser Rauchquarze hatte auch nur entfernt diese für misshandeltes Material typische Farbe. Der Unterschied ist in nahezu allen Fällen deutlich sichtbar.

Zum Blautopas: Selbstverständlich gibt es naturblaue Topase. Ich arbeite derzeit an einem Blautopas-Kristall den eine Schülerin auf einem frischgeschottertem Weg gefunden hat, (der Steinbruchbetreiber hätte wohl besser aufpassen sollen, dann hätte er auch mitgekriegt, dass er einen Pegmatit aufgerissen hat. Sowas kommt immer wieder vor wie in der Steiermark, wo wir auf einem frisch geschottertem Waldweg dank eines Hinweises zahlreiche, bis fingergroße Rutilkristalle aufgesammelt haben. Ohne Mückenplage hätten wir noch viel mehr gefunden, da wurden schöne, facettierte Edelsteine draus). Aber auch hier bei den Blautopasen wieder das Gleiche, bei irgendwelchen fliegenden Händlern die man nie wieder sieht oder im Internet wird halt viel gefaktes Zeugs verramscht. Der ewige Wunsch nach dem billligsten Preis verstärkt den Trend zu Verfälschungen erheblich. Wer die natürlichen Blau-Topase kennt, kann diese in den meisten Fällen auch mit bloßem Auge erkennen. Hilfreich sind dabei Kenntnisse des Kristallaufbaus und der damit verbundenen Farbzonen (wieder das gleiche Phänomen wie bei den Citrinen und Rauchquarzen). Bei behandelten Blautopasen existieren die Farbzonen praktisch nicht mehr.

Ich habe ein Bild von diesem naturblauen Topas mit eingefügt. Alle vier sind Teile des ursprünglichen Kristalls. Deutlich zu sehen sind verschiedenen Farbintensitäten, die durch die Farbzonierung bedingt sind. Im dreieckigen Stein links sind libellenartige Einschlüsse erkennbar. Eine klare Aussage, dass dieser Stein nicht farbbehandelt wurde. Ein solcher Einschluss hätte den Stein schlicht und einfach gesprengt. Der Kristall hatte etwa 5 cm quer über die C-Achse.

Ganz grundsätzlich: Sobald ein Händler sich vor einer klaren Aussage drückt und stattdessen mit phantasievollen, blumigen (natural earth mined (haha)) Bezeichnungen wirbt, Hände weg davon.

Es gibt nur drei Möglichkeiten: unbehandelt, behandelt und synthetisch.

Ein Händler der klare Aussagen umgeht, hat es nicht verdient auch nur einen einzigen Cent Umsatz zu machen. Punkt aus.

Vielleicht sollten wir mal ein Treffen veranstalten bei dem mit den ganzen Legenden und Mythen und sonstigen Verschwurbelungen aufgeräumt wird und wo jeder lernen kann, was sich mit teils ganz einfachen Mitteln selbst und vor allem schnell nachweisen lässt? Mir scheint, dass viele absolut verunsichert sind. Das ließe sich ändern.
kaa
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kaa

 ·  #8
Für einen Laien ist es schon ein Wirrwarr mit den Bezeichnungen.. Letztens beim Shoppingsender, mal wieder morganite, feinste Ware, nirgendswo ein Sterbenswörtchen über Behandlung. Ich hörte aber, dass sie dich idR bestrahlt werden.
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #9
Und wenn dann noch ein Hobbyschleifer nach einer Verneuilbirne fragt, bei welcher man ruhig bei der Züchtung etwas mehr "Verunreinigung" hinzutun könne, damit das echter aussehe, dann wundert mich auch beim Morganit schon nichts mehr.

Daß mancher sich bei Einzelsteinen nicht sicher ist, kann ich verstehen, aber wenn man große Lots (wie Osirisgems auch erwähnt) gleichmäßiger Farbe in maßgenauen Toleranzbereichen gleichen Schliffs vor sich liegen hat, dann ist bei farbig Topas und farbig Quarz eher auf behandelt zu schließen, als in der Natur vorkommend.

Fakt ist, der Hersteller (Schleifproduzent) gibt die Deklaration weiter und je weiter unten in der Kette um so mehr kommt was raus, was oben in der Kette nicht steht. Manche Händler müßten da eine kleine Watsch'n kriegen. 😉

Vertuscht soll dann vielleicht auch manchmal werden, daß es kein europäischer Schliff (oder kein maßgenauer Maschinenschliff) ist, und was tun, wenn der Lieferant aus Asien ist und man nicht dessen Wortlaut erwähnen weil, weil man Angst hat, andere könnten googeln und 1) den Lieferant finden und 2) sehen, um was es sich tatsächlich handelt? Auch Asien ist mittlerweile online und verkauft Einzelsteine in entsprechenden online-shops. Manch kleiner Händler, auch Goldschmied oder gar Juwelier freut sich da auf das eine oder andere Schnäppchen (wenn es eines ist/wird).

Übrigens, der Diaspor wurde auch erst ehrenvoll in die Reihen aufgenommen, als man ihn in Zultanit umbenannte.

So nach dem Motto: neue Namen braucht das Land.... :twisted:
Yvonne Sterly
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Yvonne Sterly

 ·  #10
Es wird in der Tat immer schwieriger, sich bei Edelsteinen auf dem Laufenden zu halten, was die Behandlungen angeht. Klar wird man mißtrauisch, wenn man Kiloweise gleichfarbene Rauchquarze angeboten bekommt. Aber als Endverbraucher, ein einzelner Stein, vielleicht noch schön verarbeitet vom Goldschmied? Wenn irgendwo unterwegs in der Kette die Bezeichnung "behandelt" weggefallen ist, wird es schwierig...

Diese Unsicherheit bei bestimmten Steinen kennen sicher die meisten, oder?

osirisgems, Praktische Tipps zum Anwenden sind da immer gut!! Ich fänds super, wenn Du mit Verschwurbelungen aufräumen würdest! Und die Topase sind suuperschön!!
Edelstein
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Edelstein

 ·  #11
Natürliche unbehandelte Rauchquarze sind gar nicht mal so selten. Ich habe selbst schon schöne kleine Stücke gefunden, allerdings zu klein zum schleifen. Meine großen gekauften Stücke sind angeblich unbehandelt, aber wer weiss das schon ausser dem Minenbesitzer.
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #12
Ich habe auf der Börse in Bramberg viele wunderschöne Rauchquarze- zum Teil auch mit dem rötlichen Nebenton - gesehen, angeboten von Strahlern aus der Schweiz. Unbehandelt. Und wenn man als Schleifer nach "Scherben" fragt, kann man beschädigte Kristalle (die die Sammler verschmähen) günstig zum Schleifen bekommen. Auch im Pinzgau werden Rauchquarze mit Rotton gefunden - ich habe einen...
uhu
osirisgems
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osirisgems

 ·  #13
Zitat geschrieben von stoanarrischer uhu
Ich habe auf der Börse in Bramberg viele wunderschöne Rauchquarze- zum Teil auch mit dem rötlichen Nebenton - gesehen, angeboten von Strahlern aus der Schweiz. Unbehandelt. Und wenn man als Schleifer nach "Scherben" fragt, kann man beschädigte Kristalle (die die Sammler verschmähen) günstig zum Schleifen bekommen. Auch im Pinzgau werden Rauchquarze mit Rotton gefunden - ich habe einen...
uhu


Hallo stoanarrischer uhu,
Du sprichst mir aus der Seele, da gibt´s bestes Material und garantiert unbehandelt. Die Fundortangaben sind absolut präzise, oft sogar auf den Berg genau angegeben. Besser geht´s doch nicht?!
Yvonne Sterly
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Yvonne Sterly

 ·  #14
osirisgems
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osirisgems

 ·  #15
Hallo Zwergin,
erstes ist richtig, die lassen sich nicht mit einem Granat verwechseln... Es ist ein sehr warmes Braun mit einem sichtbaren rötlichem Anteil. Auffallend ist der Unterschied, wenn solch ein Rauchquarz neben anderen liegt. Neben den misshandelten wird der Unterschied dann sehr deutlich. Also, während die normalen eher grau wirken, haben diese ein sehr warmes Braun.
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