Eigentlich kann man das recht gut nachlesen. Die Laien werden es nicht verstehen und für die Fachleute ist es eine alte Sache.
Antreiben:
Mit dieser Technik wir mittels gezielten Schlägen Material der Fassungen Richtung Steinrondiste bewegt. Dies geschieht mittels Punzen, die eingesetzt werden, um die notwendigen Schläge genau platziert und dosiert anzubringen. Bein folgenden Fassungsarten kommt diese Technik zum Einsatz: Schwere und leichtere Zargen, Bei Versenkten Fassungen, beispielsweise in schweren Bandringen, mitunter auch bei dickeren Krappen.
Balkenfassung:
Eine Unterart der Angetriebenen Fassungen, meist bei Trauringen zu finden. Hierbei werden die Löcher für die Steine seitlich ausgefeilt, so dass die Steine seitlich frei stehen. Zwischen Bohrloch und Bohrloch bleibt immer ein Balken des Materials stehen, welcher durch Antreiben zur Befestigung der Steine verwendet wird. Eine nicht zu empfehlende Fassart, das durch den seitlichen Freistand der Stein-Rondisten die Steine meist nach kurzer Zeit locker werden.
Chatonfassung
Meist eine offene Drahtfassung, bestehend aus Ösen und Krappen. Bei diesen Fassungen sitzen die Steine meist freistehend über der obersten Öse, in eingekerbten Krappen. Durch seitliches Verrutschen entlang der Steinrondiste, werden die Krappen gespannt, die Krappen schließlich mit Hohlfräsern abgerundet. Von dieser, wohl dekorativsten Fassungsart, gibt es viele Varianten.
Einreiben
Diese Fassart wird meist beim Einsetzen von Steinen in glatte Flächen verwendet. Sie ist auch bekannt als „verwischte Fassung“. In genau passende Bohrlöcher, werden die Steine eingesetzt. Mit einer Nadel wird das sehr enge Bohrloch, in welchem der Stein bis etwas über die Rondiste eingesetzt ist, an den Rändern, entlang der Rondiste unter Druck gerieben. Dadurch verformt sich das Material und es entsteht sowohl ein Grat, der den Stein hält, als auch eine glänzende Facette rund um den Stein. Diese Fassart hat den Vorteil, dass Flächen nicht beschädigt werden müssen.
Kanalfassung (Channelsetting)
Im Prinzip wie eine Balkenfassung, jedoch nicht nur mit einem Stein, sonder mit einer Steinreihe. Die Steine werden auch hierbei nur an zwei Punkten gehalten.
Krappenfassung
Die Krappenfassung ist eine andere Bezeichnung für eine Chatonfassung. Diese Fassungen werden meist als Krappenfassungen bezeichnet, wenn es sich um größere Steine handelt.
Millegriffes
Dies sind Verzierungen auf Fassungsrändern entlang der Fasskante. Früher fertigte man Millegriffes mit einem seitlich geschliffenen Spitzstichel an. Dabei wurde der Fassungsrand zu einem Korn aufgestochen, an welches man den Stichel anlegte, um das nächste Korn zu stechen und so fort. Das zeitaufwändige und mühsame Abrunden der Körner entfiel mit dem Aufkommen kleiner Prägeräder, mit welchen die gewünschte Struktur aufgerollt werden konnte. Dar Name suggeriert den optischen Eindruck: Mittegriffes sieht aus, als ob tausend kleine Griffe den Stein kalten. Eine Art der Verzierung, welche vor allem von den 20-er bis in die 50-er Jahre des vorigen Jahrhunderts verwendet wurde. Heute meist nur noch im Reparatur-u. Restaurationsbereich zu finden.
Pavéfassung
Der Begriff stammt aus dem Französischen und bedeutet, dass die Steine in einem Fassungsbereich, wie die Pflastersteine eines Straßenbelages angeordnet sind. Diese Fassungsart erlebt in den letzten Jahren eine Rainessance, da sich die Techniken durch das Aufkommen der luft-oder motorgetriebenen Stichelhandstücke ganz wesentlich verfeinert haben. Auch ist durch die neueren Werkzeuge der Arbeitsaufwand stark reduziert worden.
In eine Fläche werden Stein an Stein, in entsprechenden Abstand Löcher auf Lücke gebohrt und die Steine eingelassen. Da bei runden Steinen jeweils Material der Fläche übrig bleibt, benutzt man dieses, um die Steine festzusetzen. An den engsten Stellen wird das Material weggestochen, der Rest dient als Korn (Krappe) zur Befestigung des Steins. Es kommen jeweils immer zwei Körner auf einen Stein, so dass es sich bei dieser Art um eine Zweipunktfassung handelt. Die freigestochenen Körner werden nach dem Anlegen an die Steine mit einen so gen. Korneisen abgerundet.
Eine andere Art benötigt weniger Steine: Die Steine werden beliebig auf der Fläche verteilt und an den gewünschte Stellen, die passenden Löcher angebracht. Dann werden kreuz und quer Rillen gestochen, so dass nur noch Facetten auf der Fläche zu sehen sind. Nun werden die Steine in die Löcher gelegt und mit einem keilförmigen Stichel die übriggebliebenen Rippen der Fläche zu Körnern gestochen. Hierbei kann jeder Stein mehr als zwei Körner erhalten, man sticht aus den Rippen so viele Körner wie sich ergeben. Anschließend werden die übrig gebliebenen Rippen zu Körnern gestochen und mit einem Korneisen abgerundet. Dies ist die älteste Art der Pavéfassungen.
Pavéfassungen in einer Reihe nennt man Fadenfassungen, sie unterscheiden sich vom Flächenpavé dadurch, dass an allen Seiten eine Glanzschnittfacette angelegt wird.
Verschnitt
Hiermit ist meist die Verarbeitung von Pavé gemeint. Der Begriff wird als Sammelbezeichnung für Pavéfassungen verwendet. Er kommt daher, weil man diese Fassungen mit Sticheln aus dem massiven Material heraus schneidet.
Vorfassung (Presetting - siehe Link oben)
Hiermit ist das Fassen von Steinen in Fassungen gemeint, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht Bestanteil eines Schmuckstückes sind. In der Industrie verbreitet, bietet sich damit die Möglichkeit, mittels gleichgearteter Arbeitsanläufe, auf Fachpersonal zu verzichten und die Steine maschinell einzusetzen. Die bereits mit Steinen ausgefassten Fassungen, können bei entsprechender Konstruktion den Schmuckstücke, leicht von ungelernten Kräften, oder sogar maschinell eingesetzt werden. Ei heutzutage verbreitetes Prinzip
Zargenfassung
Eine Zargenfassung ist eine, aus einem Blechstreifen gefertigte Steinfassung, mit einer treppenartigen Auflage für den zu fassenden Stein. Dieser wird dann durch Antreiben (siehe oben) befestigt.
Karmoisierung
Eine Karmoisierung ist sozusagen ein Mittelding zwischen einer Verschnittfassung und einem Chaton. Meist wurden (heute zu teuer geworden) um einen Mittelstein unterschiedliche Steine in eine so gen. A-Joure eingelassen. Die war ein, um den Mittelstein laufender Blechstreifen (meist Platin), in den die Löcher für die Steine gebohrt wurden, Danach wurden die Steine genau nivelliert, bis deren Tafeloberflächen parallel standen, oder winkelgenau verliefen. Danach wurde der äußere Rand des Blechstreifens entsprechend den Bohrlöchern abgenommen, so dass im Prinzip nur noch ein kräftiger Ösenkranz stehen blieb, oft blieb der Rand aber auch stehen, so dass eine Verschnittfassung angelegt werden konnte. Als Nächstes fertigte man eine umlaufende Zarge, welche nach Art einer Bogenchatonfassung ausgefeilt wurde. Auf diese durchbrochene Zarge setzte man das Oberteil auf. Mitunter wurde dieses auch in die Fassung eingelassen, so dass sich eine Art Krappenfassung ergab. Die Möglichkeiten zur Umsetzung waren schier unendlich.
Es fehlt an dieser Stelle der Raum, Karmoisierungen vollständig zu besprechen, aber man kann sich so viel merken, dass es sich immer um einen Mittelstein mit umlaufenden, kleineren Steinen auf einem
Ring handelte. Meist waren diese
Ringe von überaus hoher, handwerklicher Qualität, da es sich in allen Fällen um kostbare Ringe handelte, die entsprechend aufwändig ausgeführt wurden.