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was man als Goldschmied (-Azubi) nicht lernen kann

 
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Redaktion
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Redaktion

 ·  #1
im Rahmen einer Ausbildung kann/muss man vieles lernen und trainieren.
Gibt es etwas, was man nicht lernen kann bzw. was man zum Ausbildungsstart bereits beherrschten muss? irgendwas, was unverzichtbar ist, aber einem eben nicht beigebracht werden kann?

was sind eigentlich allgemein die Voraussetzungen, um eine Ausbildung zum Goldschmied anfangen zu können?

was wünscht Ihr Euch jeweils von Euren Azubis?

Wenn hier im Thread (künftige) Azubis mitlesen, Ihr dürft Euch ruhig zu Wort melden oder Fragen stellen. :)
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #2
Notwendige Voraussetzungen für einen Goldschmiede-Lehrling:

Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit, Teamfähigkeit, Freundlichkeit, Aufmerksamkeit, Einsatzfreude, strukturiertes Denken, eine hohe manuelle Begabung zwecks Erreichen der notwendigen Feinmotorik, gute zeichnerische Fähigkeiten, Abstraktionsvermögen, mechanisches Verständnis, Logik, Kreativität, Fleiß, Konzentrationsvermögen, Sorgfalt, Sauberkeit, Ehrgeiz, Perfektionismus. Gut wäre auch, wenn der Lehrling ein Musikinstrument spielt.

Es gibt sicherlich noch weitere Punkte die wichtig wären, aber die genannten sind die Wiichtigsten. Nicht leicht beruflichen Nachwuchs zu finden!
Redaktion
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Redaktion

 ·  #3
das mit dem Musikinstrument wegen der verbesserten Koordinationsfähigkeit und weil Musik machen das logische und mathematische Denken fördert und allgemein die Gehirnleistungen verbessert?


wie ist das eigentlich mit den Ausbildungsplätzen -
übersteigt die Nachfrage das Angebot oder umgekehrt?
wie viele Bewerber fragen denn so ca. nach einem Ausbildungsplatz?

macht Ihr da mit den (künftigen) Azubis einen Probetag? Zeugnisse sind ja ganz nett, aber so eine Art Praxistest kann doch u.U. aussagekräftiger sein?

ist es von Vorteil, wenn der Bewerber eine Mappe mit Zeichnungen zur Bewerbung dazu legt oder ist das sogar Pflicht?
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #4
Zitat
das mit dem Musikinstrument wegen der verbesserten Koordinationsfähigkeit und weil Musik machen das logische und mathematische Denken fördert und allgemein die Gehirnleistungen verbessert?


Exakt! Außerdem sind Musikmacher sehr oft empfindsamer, können auch in anderen Bereichen Emotionen besser nutzen. Das ist bei der Gestaltung ein rel. wichtiger Aspekt.

Meist geht das so ab: Praktikum 2 oder drei Wochen( als Schüler). Während der Lehre sind die ersten 100 Tage Probezeit. Sicher interessieren mich auch Zeugnisse. Am Wichtigsten ist mir persönlich eine handgeschriebene Bewerbung und ein ebensolcher Lebenslauf. Auf das Zeichnen habe ich sie bereits im Praktikum abgeklopft.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #5
Die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen übersteigt traditionell das Angebot.
Viele kommen jedoch nicht in Frage weil sie in erster Linie in der Vorstellung leben, sie könnten Ganztags Ihre eigenen Entwürfe machen und nicht die Wünsche der Kunden erfüllen.
Da gibt es häufig eine stark romantisierte Vorstellung vom Beruf.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #6
neptun
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neptun

 ·  #7
Ja, ich glaube das einige Azubis erst am ersten Arbeitstag begreifen, was das eigentlich (wirklich) für ein Job ist. Bei der großen Anzahl an Bewerbern haben die Unternehmen hier echt die Wahl bei ihrem Nachwuchs...
tatze-1
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tatze-1

 ·  #8
Zitat geschrieben von Redaktion
irgendwas, was unverzichtbar ist, aber einem eben nicht beigebracht werden kann?

ich denke mal, dazu zählt auch, daß man den Ehrgeiz für das Erledigen von Dingen aufbringt, auf die man überhaupt keinen Bock hat.
Menglöd
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Menglöd

 ·  #9
Wichtig scheint mir auch Geduld - wenn man keine Geduld hat, sei es nun, Sägearbeiten mehrfach zu machen, bevor sie abgesegnet werden oder später sich mehrere Tage mit einem Projekt zu befassen.
Geduld kann man meiner Meinung nach nicht lernen - entweder man hat sie oder auch nicht. wenn ich von vornherein ein hibbeliger Mensch bin, werde ich das wohl nicht komplett ablegen können...
neptun
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neptun

 ·  #10
Ich finde schon, das man Gebuld auch lernen kann. Eine gewisse Grundveranlagung sollte man jedoch mitbringen. Jemand der ADHS hat, ist sicherlich ungeeignet ;-)
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #11
Zeugnisnoten sind für mich nicht ausschlaggebend, solange es keine 5er und 6er sind. Mein erster Azubi war Hauptschüler und hatte nur 3er und 4er im Zeugnis. Das Mädl hatte einen guten Charakter, Teamgeist und war sehr aufgeschlossen. Danach kam eine Gymasiastin, mit 2ern durch die Bank, die wollte nicht mal den Fotokopierer benutzen, dafür würde sie keine Lehre machen!
Wichtig sind die Beurteilungen in den Zeugnissen. Da kann man vieles verstecken, was sich gut anhört, aber sehr negativ ist. Z. Bsp.: "xx ist/war überaus kollegial" bedeutet, daß der Vorgesetzte nicht mit xx klar kam oder "xxx war bemüht/bestrebt" bedeutet der/die taugt nichts.
http://www.zeugnisdeutsch.de/arbeitszeugnis/geheimcodes.php
Hier würde ich jedem nur empfehlen, wenn sich solche Aussprüche in den Zeugnissen wiederfinden, Rücksprache mit dem Chef bzw. Arbeitgeber zu halten. Es ist nicht förderlich, bei solchem Zeugnis eine neue Anstellung zu bekommen!
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #12
Zitat geschrieben von Redaktion

Gibt es etwas, was man nicht lernen kann irgendwas, was unverzichtbar ist, aber einem eben nicht beigebracht werden kann

Ja und eigentlich hab ich mich auch immer gewundert, dass es nicht Pflichtfach ist, und dass man es auch nicht als Wahlfach belegen kann.
Die Rede ist von Gedankenlesen.
Man kann sich das leider nur ganz mühsam selber (autodidaktisch) beibringen.
Das ist eigentlich sehr schade.
Dieses Fach wird krass genau so lange unterbewertet, bis man einmal ein aufwändiges Schmuckstück hergestellt hat, und zwar genau so, wie es der Auftraggeber (Chef, Kunde) gesagt hat. Aber eben nicht so, wie er es gemeint hat. Das ist dann halt blöd.
Man könnte in der Richtung dem armen Anfänger eigentlich schon was lehren. Z. B. Wie stelle ich genau die RICHTIGEN Fragen, um in den Kopf des Auftraggebers zu kommen. Oder: Habe ich genug nachgeforscht oder sind immer noch Missverständnisse möglich.
Wenn es einem keiner beibringt bleibt nur "Trial and error" um sich in dieser Richtung zu schulen.
Klar Zeichnungen! Maße..hoho
Aber was, wenn dir dein Chef eine Skizze hinrotzt, nach der du arbeiten sollst? Mit Gegenskizze ankommen (in der Freizeit womöglich erstellt?) Oder der Kunde sagt der Verkäuferin: ja, aber halb so groß. Halbe Höhe oder halbes Volumen? Hat sie jetzt auch nicht gefragt...
Erfahrung hilft, aber aller Anfang ist schwer.
Tilo
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Tilo

 ·  #13
Mensch, das erzählst du jetzt erst?
das hätte ich schon ab und zu brauchen können, einen 6. Sinn, daß ich jetzt mal einen langenscheidt Kunde deutsch/deutsch-Kunde bräuchte
Kunde bringt: Katalogbild mit Ring mit Opal in Krappenfassung
sowie einen gepreßten Ring, wo der originale geklebte Stein rausgefallen war und eine gestalterisch mäßig dazu passende Opaltriplette
und spricht: "machen Sie mir so eine Fassung"
ich: Ringgröße paßt(noch)?
ja

ich denk mir meinen Teil über diese Resteverwertung, aber bin ich Geschmackspolizei? und bastle also eine Krappenfassung wie die vom Bild auf den Ring, so daß es ganz vernünftig aussah (im Rahmen der Möglichkeiten)

bei der Abholung das große Erstaunen, daß ich den Ring direkt als Basis genommen habe
mit "Fassung" gemeint war: "bauen Sie den Ring komplett nach und verwenden Sie den alten Ring als Material"
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #14
Ja, ich vor langer Zeit, als es in München noch die "Goldschmiedetage" gab, Heinrich wird sich erinnern, ich also dort, und unabhängig von mir noch eine befreundete Schmuckhändlerin, für die ich damals stundenweise arbeitete. Später am Telefon: " Ja, diese Ohrringe, genau, hast du auch gesehen, toll, gell, aber..nicht in Gold, nein Silber,... OK, die Steine dazu pack ich dir in ein Tütchen...Ok.."
Bis dahin waren wir beide überzeugt, von den gleichen Ohrringen zu reden.
- Danach nicht mehr.-
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #15
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